Ehemann für eine Nacht?
fliegen immer noch?“
Hawk neigte den Kopf zur Seite. „Schade, ich hätte gern mehr von den Wortgefechten zwischen dir und Belinda miterlebt.“
„Ja, ziemlich eigennützig von mir, euch nicht mehr Unterhaltung zu bieten“, erwiderte Colin trocken.
„Wir haben volles Verständnis für dich, Easterbridge“, Sawyer kam mit drei Gläsern zu seinen Freunden zurück, „weil wir uns vor nicht allzu langer Zeit in der gleichen Lage befunden haben.“
Weder Hawk noch Sawyer hatten mit ihren Frauen einen einfachen Weg zum Altar gehabt, und doch waren beide jetzt glücklich verheiratet.
„Trotzdem ist es interessant, zu beobachten, wie die Mächtigen fallen“, ergänzte Hawk grinsend und nahm ein Glas Scotch entgegen.
Colin zog eine Braue hoch. „Wie kommst du darauf, dass ich gefallen bin – oder auch nur auf die Knie gegangen?“
Hawk und Sawyer tauschten vielsagende Blicke, ehe Hawk listig lächelnd zu Colin sagte: „Dann freue ich mich darauf, Zeuge zu sein, wenn es so weit ist.“
Colins Handy begann zu klingeln. Er warf einen Blick auf das Display.
„Ihr könnt mir gratulieren, Gentlemen.“ Lächelnd nahm er von Sawyer sein Glas Scotch an. „Ihr seht den neuen Besitzer der Wentworth-Immobilie in der Elmer Street vor euch.“
Hawk war höchst erstaunt. „Du hast noch eine Immobilie der Wentworths in London gekauft?“
„Nur eine kleinere.“
„Und lass mich raten“, sagte Sawyer, „du hast dich auch bei diesem Deal nicht zu erkennen gegeben.“
„Nur denen, die genau wissen, wem die Firma Halbridge Properties gehört.“
Hawk schüttelte den Kopf. „Halbridge ist eine Kombination aus Halstead und Easterbridge, nehme ich an. Sehr clever.“
Colin sagte nichts.
„Du steckst ganz schön tief drin“, meinte Hawk schließlich.
Sawyer nickte zustimmend. „Sei vorsichtig, Easterbridge. Sosehr ich deine Geschäftstüchtigkeit bewundere, du bewegst dich hier auf ungewohntem Terrain.“
„Ich bin an hohe Einsätze gewöhnt.“ Colin hob sein Glas, um auf den neuen Erdenbürger anzustoßen. „Also, alles Gute für den kleinen Viscount.“
Belinda betrachtete den neugeborenen Viscount Averil, der in seinem Bettchen schlief, und sein Anblick ging ihr zu Herzen. Tamara und Sawyer hatten den Kleinen Elliott genannt, doch aufgrund der Position seines Vaters trug er einen Titel und hieß nun mit vollem Namen Elliott Langsford, Viscount Averil.
Belinda sah sich in dem ganz in sanften Grautönen und Weiß gehaltenen Kinderzimmer um, ehe ihr Blick zu dem Baby zurückkehrte. Sie, Pia und eine stolze, aber müde Tamara standen um das Bettchen herum.
Zwei Tage zuvor hatte sie erneut den besten Sex ihres Lebens gehabt. Es war unbeschreiblich gewesen – befreiend und beunruhigend zugleich. Wenn sie im selben Raum war wie Colin, wollte sie sich ihm am liebsten in die Arme werfen. Und so, wie er sie immer anschaute, war Colin jederzeit bereit, sie aufzufangen.
Trotzdem war ihr klar, dass ihre wie auch immer geartete Beziehung nicht von Dauer war. Ihre Vereinbarung umfasste zwei Jahre. Es würde nie ein schlafendes Baby mit zarter Haut geben, dessen kleine Brust sich im Schlaf hob und senkte. Das hatten sie und Colin sichergestellt, indem sie sich geschützt hatten.
Belinda schluckte. Ihre Gefühlsanwandlung war sicher der Erkenntnis geschuldet, dass sie erst Mutter werden würde, nachdem sie und Colin sich getrennt hatten. Natürlich wollte sie jetzt nicht schwanger werden. Natürlich – es war nicht Teil ihrer Abmachung mit Colin.
Gleich darauf folgte Belinda Pia und Tamara in das angrenzende Spielzimmer.
Tamara setzte sich in einen Schaukelstuhl, Pia nahm auf einer Spielzeugkiste Platz und Belinda auf einem Kinderstühlchen.
Sie ließ den Blick durch das im Gegensatz zum Kinderzimmer in leuchtend bunten Farben eingerichteten Spielzimmer schweifen. „Ich glaube, ich sollte wieder mal mit den Grundfarben herumspielen und von den Impressionisten wegkommen.“
Ihre Freundinnen lachten, und Tamara zeigte zu einem Regal hinüber. „Bedien dich. Wir sind mit Malutensilien für Kinder jeden Alters ausgerüstet.“
„Apropos spielen“, meinte Pia. „Du und Colin, ihr scheint euch eindeutig wohl miteinander zu fühlen. Habe ich es mir nur eingebildet, oder hat er dir gleich nach eurem Erscheinen einen liebevollen Kuss gegeben?“
Belinda errötete.
Pia war eine echte Romantikerin, aber Belinda wollte ihrer Freundin keine falschen Hoffnungen machen. Es stimmte zwar, dass sie und Colin ein
Weitere Kostenlose Bücher