Ehemann für eine Nacht?
schön grüßen.“
Colin lachte auf. „Das habe ich vermutlich verdient.“
„Sicher würden dir deine Mutter und Schwester ein Sofa zum Übernachten anbieten.“
„Vielleicht dachte Sawyer, dass ich besser hier bei dir aufgehoben bin.“
Belinda wurde plötzlich heiß.
„Obwohl dir so viele Immobilien zur Verfügung stehen?“, spottete sie.
Colin sah sie weiterhin unverwandt an. „Eigentlich sind diese Immobilien der Grund, warum ich hergekommen bin.“
Sie versteifte sich. „Ich hätte gedacht, du würdest deinem Anwalt das Reden überlassen.“
Er verzog das Gesicht. „Müssen wir diese Unterhaltung zwischen Tür und Angel führen?“
Widerstrebend ließ Belinda Colin eintreten.
Nachdem er seinen Mantel abgelegt hatte, sah sie, dass er zu seiner dunklen Hose ein weißes Hemd trug, aber keine Krawatte.
Belinda war froh, dass sie selbst sich sehen lassen konnte, obwohl sie am Morgen Gurkenpads auf ihre verweinten Augen hatte legen müssen. Danach hatte sie geduscht und sich ordentlich angezogen. Sie trug ein Hemdblusenkleid und sogar eine Strumpfhose und flache Slipper.
Sie ging Colin in den Salon voraus.
„Das Haus in der Elmer Street wird nicht verkauft“, erklärte er.
Erstaunt sah sie ihn an. Das war keinesfalls die Erklärung, die sie von ihm erwartet hatte. Sie hatte geglaubt, er sei hier, um mit ihr über ihre Zukunft zu verhandeln.
„Ich dachte, der Verkauf wäre bereits unter Dach und Fach.“
„Der Kaufvertrag war aufgesetzt, musste jedoch noch von beiden Parteien unterzeichnet werden.“
„Oh.“ Belinda zögerte. „Wieso hast du es dir anders überlegt?“
Colin suchte ihren Blick. „Ich finde, es wäre besser, das Haus an dich zu verkaufen …“
Sie runzelte die Stirn.
„… für ein Pfund Sterling.“
Ihr stockte der Atem. „Ist das vielleicht ein Versuch, unsere Scheidungsvereinbarung zu ändern?“
„Ja, in unbefristet und auf immer und ewig.“
Erstaunt riss Belinda die Augen auf.
Colin ging zu ihr, und es nahm ihr den Atem.
Er verhielt sich selbstbewusst wie immer, aber seine Miene verriet etwas anderes. Sie spiegelte heftiges Verlangen und tiefe Emotionen wider.
„Was sind die Bedingungen?“
„Die bestimmst du.“ Er ließ den Blick über ihr Gesicht gleiten. „Eigentlich habe ich geplant, dir heute alle Wentworth-Immobilien für einen symbolischen Betrag zu überschreiben … und für dein Einverständnis, mich zurückzunehmen, falls du mich haben willst.“
Vor Freude war Belinda die Kehle wie zugeschnürt. Trotzdem brachte sie heraus: „Natürlich geht es bei dir nie ohne Plan.“
Colin lächelte gequält. „Ein Spieler hat immer eine Strategie, und ich glaube, diese hier ist eine meiner besseren.“
„Ja?“, ahmte sie seinen Ton nach. „Dann soll es mir fernliegen, im Weg zu stehen, wenn sie in die Tat umgesetzt wird.“
„Ausgezeichnet.“ Er kniete sich vor sie hin und ergriff ihre Hand. „Belinda, würdest du mir die große Ehre erweisen, meine Frau zu bleiben?“
Sie blinzelte gegen ihre Tränen an. „Noch besser.“
„Ich liebe dich wahnsinnig.“
„Am besten. Eindeutig der beste Plan, den du je hattest.“ Sie wischte eine Träne weg. „Ich liebe dich auch, und deshalb bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mit dir verheiratet zu bleiben.“
Es war schwer zu sagen, wer den ersten Schritt tat, doch im nächsten Moment lagen sie einander in den Armen und küssten sich stürmisch und leidenschaftlich.
Erst nach einer ganzen Weile hielten sie inne, um wieder zu Atem zu kommen.
„Dir ist klar, dass unsere Familien geschockt sein werden, wenn wir verheiratet bleiben“, meinte Belinda.
„Wen kümmert das schon? Wir haben ihre Versuche, uns auseinanderzubringen, doch gut überstanden.“
Sie nickte. „Wenn diese schreckliche Familienfehde nur nicht wäre.“
Colin lächelte frech. „Wir beenden sie. Deshalb schlage ich vor, dass wir das Motto ‚Make love, not war‘ jetzt gleich in die Tat umsetzen.“
„Wir befinden uns in Sawyers Wohnung.“
Colin blickte sich um. „Sieht gut aus. Kannst du dir eine schönere Beschäftigung an einem verregneten Tag vorstellen?“
„Colin …“
Lachend ließ sich Belinda von ihm auf den Teppich vor dem Kamin ziehen und auf eine Decke legen, die er rasch vom Sofa gezogen hatte.
Es dauerte nicht lange, bis das Wetter vergessen war und sie sich viel interessanteren Dingen widmeten …
Später kuschelte sich Belinda auf dem Sofa an Colin und sah zu, wie der Regen gegen
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