Eifel-Connection
hier. Gut hier.« Er lächelte freundlich.
»Sie gehören schon zur Stammbesatzung«, bemerkte Elvis stolz. »Peter hat ein schnelles Firmenauto und fährt seine Schwester. Mal hier, mal da, je nachdem, wo die meiste Stimmung ist. Sie sind sehr variabel, das ist in meiner Branche notwendig.«
»Dann wären wir am Ende«, sagte Emma. »Wir sagen Ihnen Dank für die Auskünfte und wünschen alles Gute.«
Wir standen auf, wir gaben uns sehr förmlich die Hand und gingen hinaus.
Im Wagen sagte Emma: »Eindeutig schöne Menschen. Aber die Frau wird bald kaputt sein und irgendwo in der Nachtschicht der letzten Bordsteinschwalben vom Dienst enden, bei denen die letzten ungewaschenen Typen auftauchen. Ich dachte, so etwas gibt es gar nicht mehr. Aber das gibt es noch immer. Ich finde, der Junge ist noch schöner als sie.«
»Elvis hat gelogen«, sagte ich. »Er hat, verdammt noch mal, pausenlos gelogen.«
»Ja klar, >mein Freund Bleckmann< und >auf Bleckmann war kein Verlass mehr< und > ich konnte mich nicht mehr auf ihn verlassen.< Die Sprache ist verführerisch.« Sie zündete sich einen Zigarillo an. »Ich hoffe nur, P-2 war erfolgreich.«
»Wenn wir daheim sind, können wir ihn anrufen. Willst du etwas essen?«
»Warum nicht? Eine kleine Sache in einer Kneipe, das wäre schön.«
Also suchten wir uns eine Kneipe und aßen eine Kleinigkeit, ehe wir uns auf den Rückweg machten.
Es war beinahe Mitternacht, als wir Köln verließen und über die Al in die Eifel hochfuhren. Die Nacht war klar und kühl.
Ich setzte sie in Heyroth ab und fuhr heim. Ich war plötzlich müde, und ich wollte keine Neuigkeiten mehr. Aber dann dachte ich an den listigen Hans Hilberg und schaute mir im Internet den Lokalteil des Trierischen Volksfreunds für Daun an, der in ein paar Stunden auf dem Markt sein würde.
Die Überschrift lautete: Eine gute Idee: Für Führungskräfte die GOLDENE KARTOFFEL:
Der Text: Hans Hilberg (42), einer der bekanntesten Kaufleute der Kreisstadt, will eine einleuchtende, neue Idee umsetzen. Er sagte dem TV: »Ich finde, dass wir hier in der Eifel genügend helle Köpfe haben, deren Ideen und Vorschläge für eine lebenswerte Landschaft viel zu selten erwähnt werden. Ich möchte den Orden der GOLDENEN KARTOFFEL ins Leben rufen, und alle zwei Jahre jemanden auszeichnen, der sich beim Leben auf dem Land besonders verdient gemacht hat und der Eifel eine Idee schenkte, die das Leben in der Provinz und auf dem Land schöner gestaltet und nachdrücklich lebenswerter macht. Wir finden hier immer wieder Bürger, die Ideen umsetzen, aber nicht selten damit stranden, weil diese Ideen kein Gehör finden und keine Öffentlichkeit erreichen. Das will ich ändern.«
Der TV findet die Idee klasse und bittet seine Leser um Vorschläge.
Ich lachte, bis mir die Tränen kamen. Sebastian und Klara Jaax, die ersten Inhaber des Ordens der GOLDENEN KARTOFFEL.
Erst viel später entdeckte ich Licht auf meinem Dachboden und erinnerte mich an mein Gespräch mit Nina Brandt. Offensichtlich war sie meiner Einladung gefolgt und schlief jetzt oben unterm Dach.
Aber wo war ihr Porsche? Ich ging noch einmal vor die Tür, ich sah ihn dann, sie hatte ihn diskret unten an der Kirche geparkt.
Es war alles in Ordnung, ich konnte mich in mein Bett legen, keine bösen Geister, nirgendwo.
20. Kapitel
Ich wurde wach, weil Nina der Meinung war, ich hätte genug geschlafen, und weil sie mit einem Becher Kaffee, der überaus gut duftete, in meiner Schlafzimmertür stand. Es war zehn Uhr, tatsächlich Zeit, in den neuen Tag einzusteigen.
»Und du sollst schnell zu Emma rüberkommen, weil da P-2 ist«, sagte sie. »Was P-2 ist, weiß ich nicht, aber ich nehme an, das ist wichtig.«
»Es ist wichtig«, sagte ich und verfügte mich unter die Dusche.
Wenig später saß ich im Auto, um dem Zollfahnder zuzuhören, und ich hoffte inständig, dass alles gut verlaufen war.
Er saß bei Emma mit einem Kaffee am Tisch und strahlte mich an. »Eigentlich«, so verkündete er todmüde, ,»müsste ich dich wegen meiner rosigen Zukunftsaussichten knutschen, aber weil du es bist, will ich drauf verzichten. Die Sache ist vollkommen glatt gelaufen. Das Ehepaar hat um 19.30 Uhr das Haus verlassen und ist nach Daun ins Restaurant auf die Burg gefahren. Wir hatten große Besetzung, richtig viele Spesen. Zwei Wagen davor, zwei dahinter, ein Pärchen am Nachbartisch im Restaurant, einer beim Kaffeetrinken und Zeitunglesen in der Hotellobby. Aber was dann kam,
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