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Eifel-Filz

Eifel-Filz

Titel: Eifel-Filz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Berndorf
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Wiedemann und Rodenstock.
    »Was ist, wenn ich schwanger bin?« flüsterte Dinah mir zu.
    »Wir nehmen es, wie es kommt, und freuen uns«, antwortete ich. Dann schreckte ich zusammen. »Was hast du gesagt?«
    Sie lachte.
    Rodenstock marschierte an der anderen Schmalseite des Tisches auf und ab. Er wirkte wie ein Bär in einem zu engen Käfig. Er fragte: »Sind die Mikros gecheckt? Laufen sie?«
    »Die laufen«, sagte Charlie. »Die laufen einwandfrei. Nun entspannt euch doch, Kinners. Das ist ja furchtbar mit euch.«
    Wiedemann kam rein, besah sich den Raum, nickte dann, fand sich zu förmlich angezogen, zog die Krawatte aus und steckte sie zusammengefaltet in die Innentasche seines Jacketts. Er klagte: »Es muß euch klar sein, daß Danzer es glatt ablehnen kann, auch nur ein Wort zu sagen. Niemand kann ihn zwingen.«
    »Da bin ich nicht so sicher«, grinste Charlie. Er war die Ruhe selbst.
    »Laufen die Mikrofone einwandfrei?« fragte Wiedemann.
    Charlie bejahte.
    »Und nach Hawaii vielleicht Florida oder sowas?« fragte Dinah. »Oder wäre dir Borneo lieber? Oder Neuseeland?«
    »Demerath und Desserath«, entgegnete ich.
    Wiedemann erklärte: »Ich habe eine formvollendete Bitte des Oberstaatsanwaltes an Danzer zu übergeben. Er möge uns helfen, steht darin. Strafverfolgung sei unter diesen Umständen ausgeschlossen. Ich frage mich, warum ich kein Geldhai geworden bin.«
    »Weil du kein Talent zum Bescheißen hast«, sagte Rodenstock trocken.
    Klunkerchen trat auf. Von rechts. Sie trug ein wallendes Gewand, irgend etwas aus blumiger Seide. Sie trällerte den Chor der Gefangenen aus Nabucco und zwitscherte: »Na, Kinderchen, alles parat? Habe ich euch nicht eine schöne Festtafel gezaubert? Nach der Erbsensuppe gibt es Reibekuchen an Räucherlachs. Ihr werdet sabbern, werdet ihr!«
    »Weiß sie, was los sein wird?« fragte Rodenstock Charlie.
    »Natürlich nicht«, sagte der. »Sie weiß nie, was los ist. Selbst wenn du es ihr sagen würdest. Sie will sowas Ekelhaftes nicht wissen. Geschäft sagt sie, ist immer ein Sumpf. Und Sumpf klebt. Sie ist mein Schätzchen.«
    »Was ist, wenn Danzer Bedingungen stellt?« fragte ich.
    »Nicht hinhören«, antwortete Wiedemann. »Einfach nicht zur Kenntnis nehmen.«
    »Würdest du mich auch heiraten, Baumeister?« hauchte Dinah leise.
    »Frag mich in zwei Stunden«, sagte ich.
    »Er kommt«, verkündete Charlie. »Setzt euch und macht ein freundliches Gesicht.«
    Er kam herein, er trug einen arroganten, nahezu weißen Seidenanzug, eine blaue Krawatte auf weißem Hemd. Er hatte die Hände in den Hosentaschen, und er lächelte, als sei er dabei, die Welt zu erobern. Dann sah er mich und blieb abrupt stehen. Er bemerkte ein wenig klagend: »Das war nicht vorgesehen, Charlie.«
    »Das war doch vorgesehen«, sagte Charlie. »Ich habe es dir nur verschwiegen. Setz dich, setz dich.«
    Danzer drehte sich herum zur Tür, und den Bruchteil einer Sekunde lang sah es so aus, als wolle er loslaufen. Aber er ließ es sein, denn der Fahrer von Charlie stand in der Tür, hatte wie ein militärischer Wachposten die Arme im Kreuz verschränkt und starrte ihn überheblich an.
    »Charlie, was soll das? Du sagtest, wir beide, du hast nichts von diesen Leuten hier erzählt.« Danzer stand immer noch und bewegte sich nicht.
    »Ich bin selbst ein bißchen erpreßt worden«, erklärte Charlie munter. »Komm, setz dich und sei brav. Das ist Baumeister, den kennst du ja. Seine Freundin Dinah kennst du auch. Das ist Rodenstock, der Vorsitzende der Kommission. Und das ist Wiedemann, Leiter der Mordkommission. Komm, setz dich.«
    »Setzen Sie sich«, sagte auch ich sehr freundlich.
    Er sah mich an und bewegte sich zu seinem Stuhl.
    »Erst mal ein Stückchen Vollkornbrot und Griebenschmalz!« zwitscherte Klunkerchen. Sie kam mit einem gewaltigen Holzbrett herein, und Dinah ging ihr entgegen, um es ihr aus den kurzen Armen zu nehmen. »Seid gemütlich, Leute, nehmt einen Happen. Nichts ist wichtiger als gutes Essen. Du schellst, mein Lieber, wenn es weitergehen soll.«
    »Ich schelle«, nickte Charlie gnädig. Dann sah er Danzer an. »Es ist ganz zwanglos, mein Lieber. Nichts Offizielles. Hier gab es ja einen Doppelmord, wie du weißt. Du hast Baumeister ein bißchen verprügelt, weil du glaubtest, er arbeitet für Geheimdienste. Weil ich es nicht gerne habe, daß meine Freunde verprügelt werden, habe ich gedacht, ich hole dich her. Nein, du mußt dich nicht umsehen. Du kommst nicht mal raus, wenn du eine

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