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Eifel-Filz

Eifel-Filz

Titel: Eifel-Filz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Berndorf
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das genau?« ergänzte ich.
    »Das war genau vor vier Monaten. Kinn kam zusammen mit Frau Kutscher a.«
    »Mein Gott, wie einfach«, meinte Dinah.
    »Wie nannten Sie die Firma?« fragte Rodenstock.
    »Finance Mehren. Mehren deshalb, weil die nächste Autobahnausfahrt hier Mehren ist.«
    »Woher hatte Kinn die Kunden?« fragte Wiedemann.
    Danzer antwortete nicht sofort, nahm sich ein neues Stück Brot. »Das weiß ich selbstverständlich nicht.«
    »Danzer«, Charlie war voller Verachtung, »du kriegst den Hals einfach nicht voll. Kinn hat die Leute hier ausgenommen, in Udlers Bereich. Erst hast du Udler bedient und dann die Konkurrenz gepäppelt.«
    »Das ist Geschäft«, sagte er leise.
    »Das ist Scheiß«, fluchte Charlie.
    »Wieso sitzt Udler eigentlich nicht in dieser Runde?« fragte Danzer arrogant.
    »Udler hat eine wichtige Sitzung beim Landrat«, erklärte Wiedemann.
    »Weiß er denn, daß ich hier bin?« fragte der Liechtensteiner grinsend.
    »Selbstverständlich«, nickte ich. »Was hat Kinn anläßlich der Geschäftsgründung gesagt? Wieviel würde er Ihnen pro Jahr rüberbringen können?«
    »Wir legten eine Marge von drei Millionen für das erste Jahr fest«, sagte Danzer. »Aber er brachte auf Anhieb fünf Millionen. Fragen Sie mich nicht nach der Herkunft, die Geldgeber kenne ich nicht.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Charlie. »Die kennt er wirklich nicht. Warum hast du akzeptiert, daß Kinn die Eifel abgraste? Du wußtest doch, daß er seinem Chef Konkurrenz machen würde.«
    »Konkurrenz belebt das Geschäft«, sagte Danzer.
    »Ich brauche jetzt die Erbsensuppe«, entschied Charlie und läutete. »Bei ausgeleierten Sprüchen brauche ich immer eine Erbsensuppe.«
    »Ich nehme also an, Sie haben dann Udler informiert, daß Kinn ab jetzt die Konkurrenz ist.«
    »Nein, um Gottes willen«, rief Danzer erstaunt. »Wieso sollte ich das? Wir Liechtensteiner sind bekannt für unsere Diskretion.«
    »Herr Udler wußte also nichts?« fragte ich nach.
    »Nicht von mir«, sagte er. »Er wird es gemerkt haben, daß er Konkurrenz hatte. Aber er wußte nicht, daß es Kinn und Frau Kutschera waren.«
    »Dieses Geschäft wollten die beiden also ausbauen?« fragte Dinah.
    »Selbstverständlich.« Danzer war aufmerksam und argwöhnisch, aber freundlich.
    Mit dem lärmenden Schlager Es ist noch Suppe da hatte Klunkerchen ihren Auftritt. Sie trug eine große Sevres-Terrine – eine Fünfzig-Pfennig-Suppe in einem 5000-Dollar-Pott. Sie sagte: »Ich liebe euch, Kinderchen. Und wenn ihr das gegessen habt, werdet ihr mich auch lieben. Ihnen zuerst, meine Liebe«, sie gab Dinah etwas auf den Teller.
    Dinah probierte sofort, verzog verzückt das Gesicht und säuselte: »Ich kann nicht kochen, aber das müssen Sie mir verraten!«
    »Das Geheimnis, meine Liebe, besteht darin, daß man eine bestimmte Kartoffelart so lange kocht, bis die Kartoffeln fast Brei sind. Aber eben nur fast. Die Erbsen etwa 14 Stunden wässern. Und keine gelben, nur grüne! Und die Mettwurst muß aus dem katholischen Wallfahrtsort Telgte bei Münster kommen. Voilà.«
    Sie ging reihum und verteilte die Köstlichkeit. Zuletzt tat sie Charlie auf, beugte sich neben seinen Kopf und meinte: »Du bist so rot. Du wirst dich doch nicht aufregen!«
    »Nein«, sagte er. »Kein Grund zur Besorgnis.«
    Eine Weile löffelten wir und überdachten das Gesagte. Vor mir stand eine Kerze in einem silbernen Leuchter. Sie brannte schräg, ich versuchte den Docht geradezurücken. Komisch, daß Kerzen immer zum Fummeln verleiten.
    »Es paßt doch nicht zu Ihrem Metier, Leute wie Baumeister zu verprügeln«, setzte Wiedemann das Gespräch gemütlich fort und sah Danzer nicht an. »Sie verachten Leute wie Baumeister, weil Sie selbst vollkommen lautlos immer reicher werden. War das nicht ein Fehler?«
    »Und was für einer«, erklärte der Befragte mit offenem Jungenlächeln. »Meine Information war tatsächlich die, Baumeister sei ein Geheimdienstmann.«
    »Von wem kam das?« fragte ich.
    »Das möchte ich nicht sagen.«
    »Ich würde Ihnen aber raten, das zu tun«, meinte Rodenstock.
    »Es kam vom Wirtschaftsministerium in Bonn. Ich erhielt die Information, daß Sie, Rodenstock, Vorsitzender des Ausschusses sein würden. Und da sei ein gewisser Baumeister, offiziell Journalist, der eng mit Ihnen arbeitet und wahrscheinlich BND-Mitarbeiter sei.«
    »Schmieren Sie diese Quelle?« erkundigte sich Wiedemann.
    »Jede Quelle versiegt, wenn sie nicht gepflegt wird.«
    »Hatten

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