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Eifel-Filz

Eifel-Filz

Titel: Eifel-Filz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Berndorf
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Stimmenidentifizierung anzugreifen. Er kann ganz gelassen in die Zukunft blicken. Und seine Rente ist auch gesichert.«
    Dann kam wieder ein Auftritt von Klunkerchen: »Jetzt, meine Lieben, Lachs an Reibekuchen. Oh, wir sind ja geschrumpft. Hat der Herr sich empfohlen?«
    »Klunkerchen!« mahnte Charlie milde.
     
     
Elftes Kapitel
     
    Wir fuhren zu mir nach Hause und hingen dort unseren Gedanken nach.
    Da fiepste das Handy in Wiedemanns Tasche. Er nahm es und klappte es auf. Er sagte nur: »Ja«, und hörte zu. Dann steckte er das Ding wieder in seine Tasche.
    »Ich habe Udler in seinem Haus unter stillen Arrest gestellt. Aber er ist uns entwischt. Irgendwie ist er aus dem Haus raus, und keiner meiner Leute hat es geschnallt. Scheiße! Scheiße!«
    Nach einer Sekunde des Schweigens überlegte Wiedemann: »Er ist Jäger. Vermutlich hat er doch irgendwo eine Hütte.«
    »Die hat er«, nickte Rodenstock. »Eine in Kelberg. Und er hat eine zweite bei Hetzerath. Wir sollten uns trennen.«
    »Ich schicke zwei Leute nach Kelberg«, sagte Wiedemann und begann zu telefonieren. »Kannst du Hetzerath machen?«
    »Natürlich«, sagte Rodenstock. Er sah mich an. »Fährst du mich?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Geht nicht, Papa, ich habe Schmerzen, ich habe es übertrieben.«
    »Ich fahre«, sprang Dinah ein. »Nimm eine Tablette.«
    »Ja«, sagte ich folgsam. Nur Rodenstock spürte, daß ich etwas anderes im Sinn hatte, aber er sagte nichts.
    Ich wartete, bis sie aus dem Haus waren, zog mich dann aus, duschte ausgiebig und wickelte mich in einen Bademantel ein. Ich legte mir das Video Platoon ein, rief Momo und Paul, und beide hockten sich neben mich und beäugten den Vietnamkrieg. Ich rechnete damit, daß er etwa eine Stunde brauchen würde, wenn er es geschickt machte. Und ich war sicher, er machte es sehr geschickt.
    Platoon befand sich ungefähr an der Stelle der Handlung, in der der Erkundungstrupp ein vietnamesisches Dorf explodieren läßt und in der völligen Verrücktheit des Krieges eine alte Frau erschießt, als es schellte. Er mußte den Wagen hinter das Haus gefahren haben.
    Ich öffnete ihm. »Kommen Sie herein.«
    »Haben Sie mich erwartet?«
    »Sagen wir, ich bin nicht überrascht.«
    Udler trug ein schwarz-weiß kariertes Holzfällerhemd, grüne Jeans und bequeme Slipper. Er wirkte locker, nicht überdreht, er wirkte wie jemand, der genau weiß, was er will.
    »Sind Sie allein?«
    »Ja. Die anderen suchen Sie in Ihren Jagdhütten.«
    »Das dachte ich mir. Darf ich mich setzen?«
    »Selbstverständlich. Kaffee, Tee?«
    »Etwas Mildes. Also Tee.«
    Momo lief zu ihm hin und schabte seinen Kopf an seinem rechten Bein und maunzte. Er bückte sich und streichelte ihn, der Kater gab eine Reihe zärtlich kehliger Laute von sich, Momo schnurrte.
    Ich ging in die Küche und setzte Wasser auf. »Auch etwas zu essen?«
    »Das nicht«, winkte er ab.
    »Wie sind Sie aus dem Haus gekommen?«
    »Zur Seite hin über den Hof des Nachbarn. Es war ein Kinderspiel. War Danzer hier?«
    »Ja, er war hier.«
    »Hat er etwas gesagt?«
    »Brauchte er nicht. Wir wußten schon, daß Sie der Mörder sind.«
    »Seit wann?«
    »Seit wir vor rund 48 Stunden begriffen haben, daß Kinn und Kutschera Sie übers Ohr gehauen haben. Trinken Sie lieber Earl Grey oder reinen Assam?«
    »Assam, bitte.«
    Ich stand vollkommen verkrampft in der Küche. Ich konnte zu ihm gehen, mich setzen und mit ihm schwatzen. Aber das brachte ich nicht. Ich hatte die verrückte Idee, er würde eine Waffe ziehen und mich erschießen. War es nicht lächerlich, darauf zu warten, daß das Wasser kochte? Es war lächerlich.
    Ich ging also zu ihm. Ich sah keine Waffe bei ihm, wahrscheinlich hatte er keine, wahrscheinlich dachte er an alles Mögliche, nur nicht daran, mich zu töten.
    »Haben Sie eine Waffe?« erkundigte sich Udler.
    »Nein, selbstverständlich nicht. Ich nehme an, Sie wollen ohnehin warten, bis die Jäger nach Hause zurückkehren.«
    »Richtig«, sagte er und lächelte wieder.
    »Hat eigentlich Danzer Medin geschickt?«
    »Ja. Ich rief ihn an, war panisch, ich hatte den Eindruck, die Notbremse ziehen zu müssen. Ich habe nicht die Polizei gefürchtet, ich habe die Medien gefürchtet. Also Sie.«
    »Das haben wir begriffen. Glücklicherweise hatte Medin eine Panne. Aber wir haben Danzers Stimme auf Tonband.«
    »Danzer war völlig aus dem Häuschen. Auch aus Furcht vor den Medien. Wenn er in Liechtenstein aus der Anwaltskammer fliegt, kann er sich einen

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