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Eifel-Ralley

Eifel-Ralley

Titel: Eifel-Ralley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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mit achtzig auf schnurgraden Straßen zu rasen. Die Kurve fiel ab.
    Ich drückte auf die Eisen und gab sofort wieder Vollgas, als der Wagen reagierte. Ich zog ihn nach links, die Blechkiste kam gefährlich nahe an einen Gartenzaun, rutschte aber vorbei und schoß die Straße hoch. Spätestens jetzt würden die Porschefahrer kapieren, daß ich ihnen ein Rennen liefern wollte. Ein bißchen stolz war ich schon.
    »Siggi«, erklärte die Stimme geduldig, »du bist schnell. Aber ich würde dir raten, eine Kombination von Handbremse und Fußbremse zu benutzen, wenn du mal wieder so schnell auf eine Kurve zueierst. Erst die Handbremse, bis sie faßt, dann die Fußbremse, dann wieder die Handbremse, aber diesmal mit aller Kraft. So geht das.«
    Rodenstock hielt mir das Mikro hin.
    »Aha«, sagte ich. »Und wieso hat mir das bis jetzt noch keiner erklärt?«
    »Weil du Normalbremsen hast. Wir haben ganz andere, bessere.«
    »Sag mal, wo bist du denn eigentlich?«
    »Hinter den Porsches.«
    »Und was fährst du für eine Karre?«
    »Einen Drei-Liter-Manta GTE, ein richtig gutes Gerät. Das Blöde ist bloß, daß ich ohne Licht fahren muß.«
    »Wie tröstlich«, knurrte Rodenstock.
    »Achtung, Siggi, du näherst dich dem Treffpunkt.«
    »Wir sehen sie rechts und links. Mein Gott, das sind ja Ölsardinendosen«, murmelte Rodenstock.
    »Die Ölsardinendosen haben 220 PS und lassen auf dieser Piste jeden Porsche ziemlich alt aussehen. Es sind achtzehn Jahre alte Kadetts.« Der Mantafahrer lachte, er hatte richtig Spaß.
    Ich huschte an den Kadetts vorbei, sie drehten ihre Scheinwerfer auf, und einen Augenblick lang dachte ich an die Volksbanken- und Raiffeisenbanken-Reklame: Wir machen den Weg frei.
    »Hallo, Jungs«, sagte der Mantafahrer.
    »Hallo, Big Daddy«, antworteten sie wie aus einem Mund. »Wie geht es weiter?«
    »Ihr schirmt Siggi ab. Sie werden trotzdem versuchen, weiterzukommen, und ich hoffe, sie haben breite Schlappen drauf. Wenn sie damit überholen, sind sie im Arsch.
    Achtung, Siggi, du hast jetzt ein ziemlich gerades Stück vor dir. Etwa tausend Meter. Tretet mal auf die Spritze. Jungs, geht auf hundertsechzig, siebzig. Siggi, niemals am Steuer reißen und rucken. Bei dem Regen ist das seifig wie Eis.«
    »Ja, ja, ja.« Ich fragte mich, wann ich die Nerven endgültig verlieren würde.
    »Achtung«, sagte der Mantafahrer, jetzt eine Spur erregt. »Einer der beiden Schwarzen überholt. Er zieht rechts vorbei. Er holt sehr schnell auf. Laßt ihn nicht vorbei. Was Besseres kann uns gar nicht passieren. Mann, der ist richtig gut. Volldampf jetzt, Jungs. Überholt Siggi. Links und rechts. Und dann denken wir uns ein Spielchen aus, ein ganz gemeines.«
    Sie schössen rechts und links vorbei, als würden sie sowas zehnmal am Tag machen. Der Porsche blieb hinter mir. Noch.
    Die beiden Kadetts vor mir wackelten mit den Ärschen, als hätten sie nichts anderes zu tun. Der Porsche zog rechts vorbei, der Mann hinter dem Steuer war nur ein Schemen, nicht zu erkennen. Er setzte sein Gefährt vor meines und begann zu bremsen.
    »Siggi«, sagte der Mantafahrer gemütlich. »Richte dich darauf ein, einen Hauch nach rechts zu ziehen, um nach links auszubrechen. Kapiert?«
    »Oh, klar«, sagte ich mit zittrigen Beinen.
    Der Porsche bremste stärker.
    Ich zog mit der Schnauze fast in Höhe seines rechten hinteren Radkastens, dann stieg ich unvermittelt auf die Bremse und gab wieder Vollgas. Ich zog an ihm vorbei, mein Gott, ich hatte einen Porsche überholt.
    »Sehr gut«, lobte der Manta. »Du hast Talent. Der Mann wird sauer sein. Jungs, seid so nett und schmeißt ihn im Wald von der Rolle. Er geht mir auf den Keks.«
    »Ja, Big Daddy«, sagten die beiden Kadettfahrer brav wie Kommunionkinder.
    Der Porsche war wieder an meiner Hinterachse.
    »Du hast noch runde zweihundert Meter, Siggi«, sagte der Manta gemütlich. »Dann bist du im Wald. Da ist es noch trocken. Sobald du unter den Bäumen bist, gehst du auf Vollgas. Unter allen Umständen Vollgas!«
    »Machen wir«, sagte Rodenstock. »Oh, mein Gott. Für sowas bin ich wirklich zu alt.«
    »Jungs, seid ihr klar?«
    »Ja, Big Daddy«, antworteten sie.
    »Beschleunigt jetzt, sucht euch Platz, laßt Siggi durch und dann quer.«
    »Na sicher«, sagte einer.
    Die Kadetts schössen nach vorn, sie verschwanden wie von einem Gummiband gezogen. Es ging in eine sehr langgestreckte Rechtskurve.
    »Siggi, beschleunigen«, befahl der Manta.
    Ich beschleunigte und begriff allmählich, was

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