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Eifel-Ralley

Eifel-Ralley

Titel: Eifel-Ralley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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lieber Gott«, sagte ich und unterbrach. »Natürlich, sie haben Scanner.«
    »Kannst du das mal für einfache Gemüter übersetzen?«
    »Kann ich. Es gibt Funk-Suchgeräte, sogenannte Radio-Scanner. Mit denen kannst du problemlos alle Handys in deiner Umgebung abhören. Und den Funk der Bullen, der Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes und und und. Uniden in den USA stellen das Gerät Bearcat her, ein sogenanntes ›Twin turbo 200 Channeh. Du darfst sowas offiziell kaufen, es allerdings nicht benutzen, eine der klassischen Dämlichkeiten in Deutschland. Aber in der Szene benutzen es viele. Dealer benutzen es, um nicht in Razzien der Polizei zu laufen.«
    »Dann wissen sie auch, daß wir hier sind«, sagte Emma tonlos.
    »Na sicher wissen sie das«, nickte ich.
    »Woher hast du diese Weisheiten denn?« fragte Dinah mißtrauisch.
    »Von Thomas Schwarz aus Bonn«, sagte ich. »Er ist ein Freak.«
    »Prost«, sagte Rodenstock und trank sein Bier aus. »Daß mir niemand an die Fenster geht und hinausstarrt, ob sie vor der Tür stehen.«
    »Sie stehen vor der Tür«, meinte Markus lakonisch. »Zwei schwarze Porsche, ein roter. Ich dachte schon, ich könnte noch drei Zimmer verkaufen. Was sind denn das für Leute?«
    »Bürger dieses Landes«, betonte Dinah. »Aus irgendwelchen Gründen haben sie was gegen uns.«
    »Wir müssen sofort hier heraus«, murmelte Rodenstock.
    »Wieso denn das?« fragte Markus. »Die kommen hier nicht rein.«
    »Die schon«, widersprach ich. »Wir müssen hier raus.«
    »Ihr habt doch mit euren Gurken keine Chance gegen die Porsches«, wandte Markus sachlich ein. »Die sind schon in Köln, da sitzt ihr mal gerade hinter dem Lenkrad.«
    »Man könnte sich vielleicht ...« Ich überlegte verkrampft. Es mußte eine Lösung geben.
    »Emma und Dinah bleiben hier«, entschied Rodenstock. »Wir beide gehen raus, gucken in die Luft und pfeifen, nehmen Emmas Wagen und fahren los.«
    »Es gibt intelligentere Methoden, sich umzubringen«, wütete Dinah.
    »Warum verwirren wir sie nicht und teilen uns auf?« fragte Emma.
    »Weil die nicht zu verwirren sind«, entgegnete ich. »Das sind Profis, das ist nicht ein wütender Bauer, der mit der Mistgabel hinter uns her rennt.«
    »Darf ich auch mal was sagen?« versuchte Markus.
    »Darfst du nicht«, blaffte ich. »Du hast Frau und Kind und Gäste. Und die da draußen haben Heckler und Kochs feuerspuckende Geschoßwerfer. Das ist unser Problem, Mann: Die wollen uns nicht einschüchtern, die wollen uns töten.«
    »Darf ich trotzdem mal was sagen?« beharrte Markus.
    Es entstand eine peinliche Pause. Emma murmelte: »Na klar«, ich murmelte »Tut mir leid.«
    »Können die auch ein normales Telefon abhören?«
    »Können sie«, nickte ich. »Machen sie aber vermutlich nicht, weil sie sich auf Handys konzentrieren.«
    »Schön«, begann Markus mit schmalen Augen. »Auf den Straßen sind sie haushoch überlegen. Wir schaffen die beiden Frauen, meine Familie und die beiden Gäste rauf auf den Dachboden. Das ist ein Pärchen, dem man zeigen könnte, was hier alles los ist. Das ist Werbung.« Er grinste diabolisch. »Dann holen wir uns ein paar Jungs ran, die wirklich schöne Autos haben. Aus Oberehe, aus Daun, aus Hillesheim. Ich meine die Jungs mit den ganz schnellen Rallye-Kisten. Sehen so aus, als seien sie aus Plastik, haben 220 PS ...«
    »Das ist eine Idee«, nickte ich. »Wie viele kriegen wir zusammen?«
    »Drei oder vier«, sagte er. »Aber wichtig ist, daß ihr keine Straßen benutzt, sondern Wirtschaftswege und Feldwege. Das muß richtig knacken.«
    »Lasset uns beten«, hauchte Rodenstock. »Ich hasse Autos.«
    Markus begann mit seinem alten Telefon zu spielen, redete mit Händen und Füßen und redete ununterbrochen Eifeler Platt. Er war so schnell, daß ich außer den Kommas gar nichts verstand. Nach etwa zwanzig Minuten machte er eine Pause, sah uns an und berichtete: »Sie bauen sich mit zwei Wagen hinter Loogh auf. Und zwar an der Stelle, an der eine Straße links den Berg hinauf Richtung Stroheich führt. Die Straße ist nach zweihundert Metern zu Ende, es folgt ein Wald- und Feldweg. Du donnerst über die Straße Nohn-Stroheich weg geradeaus in die Felder. Da sind zuerst Wiesen, dann ein Wald. Im Wald gehst du mit Vollgas bis zur ersten Lichtung und nimmst dann den Weg nach links. Du fährst hoch auf den Weg, der sich durchzieht bis Heyroth. In Heyroth gehst du auf die Talstraße nach links und fährst auf die Kreuzung Richtung Nohn. Du biegst

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