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Eifel-Ralley

Eifel-Ralley

Titel: Eifel-Ralley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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gegen die Leitplanken stieß und dann kreischend daran entlangschrammte.
    »Phantastisch«, sagte der Manta. »Vollgas!«
    Ich gab Vollgas.
    »Jetzt komme ich!« jubelte der Manta.
    »Was der macht, ist Wahnsinn«, sagte Rodenstock atemlos. »Er ist schneller als der Porsche, er ist daneben. Mein Gott, er fährt dem von außen in die Flanke.«
    Hinter mir war ein schepperndes Geräusch, dann ein Riesenknall, wieder Geschepper, dann kreischte etwas, als würden Bleche über den Asphalt gezogen.
    »Prima, Endstation«, sagte der Manta. »Oh Scheiße, der steigt aus. Der schießt.«
    »Großer Gott«, sagte ich. Ich bremste ab und wendete.
    Aus Richtung Heyroth näherten sich die Kadetts. An der Leitplanke stand neben dem zertrümmerten roten Porsche Timo Eggenrot und rechts von ihm auf der anderen Straßenseite der demolierte Manta.
    Eggenrot hatte sich breitbeinig aufgebaut, hatte etwas Gewehrartiges in den Händen und schoß in den Manta hinein.
    Plötzlich kam hinter den Kadetts ein weiteres Auto mit voll aufgedrehten Scheinwerfern herangerast. Viel zu schnell.
    Ich steuerte auf Eggenrot zu, ich hatte eine unheimliche Wut im Bauch. Bis heute weiß ich nicht, ob ich ihn voll traf. Ich weiß nur, er klappte wie eine Puppe auf meine Motorhaube.
    Dann kreischten Bremsen unerträglich grell.
    Emma war plötzlich auf der Fahrbahn, rannte quer vor uns her, hatte etwas Großes, Schwarzes in der Hand, bückte sich vor meinem Auto, stand wieder auf und nickte. Ihr Gesicht war wächsern.
    »Rodenstock?« fragte sie.
    »Alles klar«, sagte er. »Ich bin nur mit dem Daumen ... ich glaube, der ist hin.«
    Ich stieg aus und fiel nach vorn auf die Knie, weil meine Beine mich nicht mehr trugen.
    »Der Manta«, stammelte ich.
    »Hier ist der Manta«, sagte der Fahrer. Er ragte neben mir auf. »Freut mich, dich kennenzulernen.«
    »So kann man das auch sehen«, krächzte ich.
    »War ja schöner als Fernsehen.«
    »Baumeister?« rief Dinah angstvoll.
    Als ich mich mit einem zaghaften »Hier!« meldete, schaltete sie blitzschnell auf Aggression um: »Könnt ihr eigentlich nichts ohne uns anständig zu Ende bringen?«
    »Was ist mit Eggenrot?« fragte ich.
    »Beide Beine hin«, gab Rodenstock Auskunft.
    »Wo hast du denn die Karre her?« fragte ich Dinah.
    »Ich hab sie Markus geklaut«, antwortete sie. »Und die Torpedos, diese Russen?«
    »Die sind irgendwo in den Wäldern«, sagte ich. »Kannst du mir aufhelfen?«
    Rodenstock telefonierte mal wieder. Er sagte: »Ja, ja, eigentlich braucht man bloß zu warten. Irgendwann müssen sie ja aus dem Busch kommen – Ich? In den Wald? Bist du verrückt, Kwiatkowski? Ich komme gerade von da. Ich habe die Schnauze von Eifelwäldern voll. Gestrichen voll.«
    Es war durchaus angenehm, daß Dinah mir zärtlich über das Gesicht streichelte und sagte: »Du darfst dich im Rossini im Wittlich einmal quer durch Italien futtern. Und Nachtisch ist zu Hause.«

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