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Eifel-Träume

Eifel-Träume

Titel: Eifel-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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machen. Halt, stopp!, habe ich gesagt. Wie können die Medien das schon wissen, wenn Sie den Toten gerade erst gefunden haben, wenn Sie uns gerade erst anrufen? Das weiß ich doch nicht, antwortete sie. Wahr ist wohl: Sie hat Burscheid in seinem Wintergarten hängen sehen und dann als Erstes den Fernsehsender angerufen, erst danach uns. Ich gehe jede Wette ein, dass der Sender ihr einen Tausender versprochen hat.«
    »Damit ist der Weg vorgezeichnet«, stellte ich fest.
    »Ja. Die Medien werden eine Kette aufzeichnen, die es gar nicht gibt: In Hildenstein wird Annegret missbraucht und ermordet. Die Mutter hat einen Onkel, der eine pädophile Neigung zu haben scheint. Und dieser Onkel – darüber hinaus ein Ortsbürgermeister! – hängt sich auf. So was ist ein Geschenk des Himmels, so was Tolles kann man gar nicht erfinden.«
    »Und du hast zusätzliche Arbeit«, setzte ich hinzu.
    »Wieder richtig. Ich bin jetzt nämlich gezwungen, den Lebensweg dieses toten Ortsbürgermeisters bis ins letzte Detail zu untersuchen. Mein leitender Oberstaatsanwalt wird sagen: Du musst diesen Selbstmörder unter die Lupe nehmen, bis wir die Farbe seiner Unterhosen zehn Jahre zurück beweisen können.«
    »Was ist eigentlich mit diesem Menschen, der gegen dich arbeitet?«
    »O Gott, vergiss es. Der ist heute in das Innenministerium nach Mainz bestellt worden. Man wird ihm ein Feuer unter dem Hintern anzünden. Wir werden erleben, wie er darauf reagiert.«
    »Was ist denn da nun genau abgelaufen?«
    »Lass es«, bat er flüsternd. »Das ist alles unappetitlicher Kram.«
    »Okay, okay. Wie geht es jetzt weiter?«
    »Wir werden alle männlichen Einwohner der Verbandsgemeinde Hildenstein zu einem DNA-Test bitten. Das müssen wir tun und wir müssen es sofort tun. Und ganz nebenbei müssen wir einen Mörder finden.«
    »Und was sagst du zu den Erkenntnissen von Benecke? Kannst du damit schon etwas anfangen?«
    »Benecke, das steht fest, war meine bisher beste Idee in diesem Fall. Er hat was Denkwürdiges herausgefunden: Der Stein, mit dem Annegret erschlagen wurde, weist keine Fingerabdrücke auf, also keinerlei Spuren, die darauf hindeuten, dass der Täter den Stein fest umklammert hatte.«
    Ich ärgerte mich sekundenlang, dass ich es versäumt hatte, Benecke nach diesem Stein zu fragen. »Willst du damit sagen, der Täter hat Handschuhe getragen? Jetzt im Sommer?«
    »Das will ich nicht. Es ist auch etwas anderes denkbar …«
    Rodenstock kam heran. »Dieser Suizid wird die schlimmste Medienkampagne nach sich ziehen, die man sich vorstellen kann.«
    »Das sagte ich schon«, murmelte Kischkewitz.
    »Was machst du jetzt?«, wandte sich Rodenstock angriffslustig an mich.
    »Ich lande gerade auf der Erde«, antwortete ich. »Und ich habe Tante Anni versprochen, sie gleich zu besuchen.«
    »Was ist mit dieser jungen Frau? Deiner Tochter? Was sagt die so?« Entweder war er einfach mies gelaunt oder er trieb einen bösen Spaß mit mir.
    »Ach, die sagt, dass sie wieder etwas mit mir zu tun haben will. Ganz vorsichtig, versteht sich.«
    Er musterte mich eindringlich: »Es ist mir gänzlich unverständlich, dass ich jahrelang neben dir gelebt und keine Ahnung gehabt habe, dass eine Tochter existiert.«
    »Das Rätsel Mensch!«, grummelte ich bitter und ging zu meinem Auto.
    Ich hatte eindeutig zu viele Probleme, aber ich weigerte mich, sie mit anderen zu teilen, bevor ich selbst sie nicht klar sehen konnte.
    Ich schaffte die Strecke nach Daun zum Krankenhaus in kürzester Zeit und erkundigte mich an der Pforte, wo Tante Anni lag. Sie schickten mich drei Etagen hoch, wo ich von einem gewaltigen weiblichen Zerberus aufgehalten wurde, der sich mir in den Weg stellte und das Kinn vorstreckte.
    »Ich will zu meiner Tante Anni«, sagte ich brav.
    »Sieh mal an! Zu Anni!« Plötzlich strahlte das Gesicht und wurde sehr weich. »Das ist aber lieb.« Ruckartig, im Stil eines Feldwebels deutete sie auf eine Tür: »Da geht es rein!«
    Ich kann es nicht anders formulieren: Sie hatten Tante Anni hochgebockt. Sie schwebte über ihrer Matratze auf einer Art weißen Wolke. Zudem hatten sie ihr dermaßen viele Kissen in den Rücken gestopft, dass sie fast aufrecht saß, oder vielmehr thronte. Auf ihrem Bauch hielt sie ein Telefon umklammert und starrte missmutig auf einen kleinen Fernseher, der auf einem Stuhl neben ihrem Bettgebirge stand.
    Ich musste grinsen und sagte: »Sieh an, Majestät empfängt!« Dann küsste ich sie standesgemäß auf die Stirn.
    »Es

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