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Eifelbaron

Eifelbaron

Titel: Eifelbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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im Vernehmungszimmer, Sieper bei euch im Büro.«
    »Gut!«, bemerkte Fischbach erfreut. »Dann gehen wir die Sache mal an.« Er legte den Filzschreiber weg.
    »Wartet mal besser noch einen Moment«, bat Bianca Willms und starrte konzentriert auf ihren Monitor. »Bönickhausen hat mir die Telefonverbindungen der Barons geschickt.« Während sich die anderen um sie scharten, um einen Blick auf den Bildschirm zu erhaschen, drückte sie ein paar Tasten. Der Cursor huschte ohne ihr weiteres Zutun über die Liste, hier und da tauchten plötzlich Namen hinter den Telefonnummern auf. »Eine Routine gleicht die Daten, die ich auf der Festplatte gesammelt habe, mit der Liste ab«, erklärte sie. »Immer wenn es Übereinstimmungen gibt, wird der Name automatisch eingetragen.«
    »Da, Bauernfeind!«, rief Fischbach triumphierend, als der Computer den Namen einfügte.
    »Du hast Bauernfeinds Telefonnummer in deiner Datenbank?«, fragte Welscher erstaunt.
    Bianca Willms sah auf. Ihre Augen leuchteten. »Sicher. Ich habe für jeden Namen, den ihr mir gebracht habt, alle Informationen gesammelt, die ich bekommen konnte.«
    »Da musst du doch ewig für recherchiert haben. Das ist ja absolut klasse.«
    Ihre Wangen färbten sich zartrosa. »Nicht so wild. Ich habe einfach eine Suchmaschine programmiert, die das Internet abgrast und mir die Informationen von ganz allein in eine Datenbank schreibt.«
    Welscher schüttelte den Kopf. »Genial.«
    Bianca Willms’ Wangen glühten auf.
    »Druck das mal aus, Bianca«, sagte Fischbach. »Das nehmen wir zu unseren Unterredungen mit den Damen mit. Guido, Andrea, ihr sprecht mit der Sieper, Jan und ich nehmen uns die Baronin vor. Später tauschen wir.«
    Er nahm das Papier. »Und ruf bitte die Schmitz-Ellinger an, Bianca. Ich denke, wir sollten das Haus der Barons umkrempeln und dort nach der Tatwaffe suchen. Vielleicht finden wir dabei ja zufällig auch René Sieper. Die Schmitz-Ellinger soll uns einen Durchsuchungsbeschluss besorgen.« Er drehte sich um und stürmte aus dem Zimmer.
    Welscher hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten.
    * * *
     
    Stimmen.
    Er schreckte aus dem Schlaf hoch und spähte durch das Fenster hinaus. Gelbe und rote Punkte standen auf der Wiese vor der Hütte. Zwei Männer und zwei Frauen in schreiend grellen Regenjacken. Einer der Männer deutete mit dem Wanderstock auf die Hütte.
    Für einen kurzen Moment fürchtete er, dass die vier ihre Rucksäcke auspacken würden, um hier eine Brotzeit zu genießen. Die würden ganz schön blöde Gesichter machen, wenn sie ihn hier drinnen fanden. Er hielt die Luft an. Die keifende Stimme der Frau trug die Worte bis zu ihm. »Versprochen … ein ordentliches Mittagessen … und nicht in so einer Bruchbude.« Sie zeigte anklagend auf die Hütte. Wütend drehte sich der Mann um und trabte den Wanderweg in Richtung Urfttalsperre hinunter, die anderen folgten ihm.
    Erleichtert atmete er aus, verfolgte, wie sie zwischen den Bäumen verschwanden. Er setzte sich auf die Kante der Pritsche und rieb sich mit den Händen durch das Gesicht. Die Bartstoppeln kratzten, seine Haare waren fettig, und die Kopfhaut juckte. Er sehnte sich nach einer Dusche und einem ordentlichen Frühstück. Doch zurück konnte er im Moment nicht. Vermutlich nie mehr, korrigierte er sich. Wütend hieb er auf die Pritsche. Dass die Bullen tatsächlich Posten bezogen, um Susanne zu überwachen, damit hatten sie nicht gerechnet. Wie auch? Schließlich sah ihr Plan vor, so schnell wie möglich Deutschland zu verlassen. Nur dieser geldgeile Arsch von Bauernfeind hatte ihnen alles versaut!
    Und jetzt saß ihnen die Polizei im Nacken. Susanne war der Wagen vor der Tür sofort aufgefallen. Hätte sie nicht achtgegeben, wäre er den Bullen direkt in die Arme gelaufen.
    Sie hatte ihn im Kofferraum des Bentleys herausgeschmuggelt, als sie gestern zur Beerdigung gefahren war. Toughe Frau, seine Susanne, er war stolz auf sie. Er stand auf und griff nach seinem Handy, das auf dem wackeligen Campingtisch lag. Es wurde Zeit abzuhauen. Sie mussten ihr Glück mit dem Auto versuchen und einfach hoffen, dass sie ungeschoren über die offenen Grenzen kamen.
    Er schaltete das Handy ein. Susanne hatte es einem Jugendlichen für fünfhundert Euro abgeschwatzt. Mit Karte! Sie konnte sehr überzeugend sein. Der Junge würde zu Hause eine Menge Ärger bekommen, wenn seine Eltern von dem Deal erfuhren.
    Wie vereinbart sendete er eine SMS mit dem Treffpunkt und der Uhrzeit. Als die

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