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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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einigen Wochen hatte Knut ihr alles gezeigt. Er war in die hintersten Winkel gekrochen, um ihr ein brötchengroßes Schweizer Taschenmesser und eine Taschenlampe so lang wie ein Krückstock zu zeigen. Sein ganzer Stolz war jedoch ein Kassettenrekorder von Philips gewesen. Fasziniert hatte Sabine das Gerät bestaunt. Sogar aufnehmen konnte man damit.
    Vor zwei Wochen hatte sie den Rekorder unter ihrem Bett versteckt und die Aufnahmeknöpfe gedrückt. Doch ausgerechnet in dieser Nacht waren Ole und Björk nicht zu ihr gekommen. Wütend hatte sie die Kassette herausgerissen, einen Bandsalat fabriziert, das Gerät in den Wagen zurückgebracht und anschließend die zerstörte Kassette vergraben. Einige Tage war Knut verzweifelt herumgelaufen und hatte seine Queen-Kassette gesucht. Sabine hatte sich nicht getraut, einen neuen Versuch zu starten.
    Sie sah sich um: eine Matratze, auf der Teller, Gläser, Tassen und ein geöffneter Schlafsack lagen. Konserven und Werkzeuge stapelten sich im hinteren, höher gelegenen Bereich über dem Motor. Angelruten baumelten vom Wagenhimmel. Eine Karte, auf der Sabine im milchigen Licht der Sterne den Umriss Spaniens erkannte, hing an der Trennwand zum Fond. Es roch nach kaltem Rauch, Motorenöl und Knuts Schweiß.
    Sie zog an dem Schlafsack. Endlich entdeckte sie das, wonach sie gesucht hatte. Sie packte zu. Der Griff des olivgrünen metallenen Benzinkanisters schmiegte sich in ihre Hand, während sie ihn rückwärts aus dem Wagen zog. Inständig hoffte sie, dass niemand die Schleifgeräusche hörte. Endlich stand der Kanister vor ihren Füßen. Rasch steckte sie noch eine Welt-Streichholzschachtel ein, die neben den Konserven und dem Bunsenbrenner lag, dann verschloss sie den Bully wieder.
    Einige Sekunden horchte sie. Im Haus war alles ruhig. Niemand schien etwas bemerkt zu haben.
    Erleichtert schleppte sie den Kanister in Richtung Hintereingang. Das Benzin gluckste und schlug schwappend gegen die Innenwand. Schon nach wenigen Metern schnitt der Griff in ihre Hand, und ihre Schulter rebellierte vor der ungewohnten Anstrengung.
    Leise keuchend erreichte sie die Tür. Vorsichtig drückte sie sie einen Spaltbreit auf und spähte hindurch. Im Flur leuchtete eine schwache Glühbirne. Vor vier Monaten hatte ein Mitglied der Kommune auf dem nächtlichen Gang zur Toilette eine Stufe verfehlt, war polternd herabgestürzt und hatte sich dabei ein Bein gebrochen. Daraufhin hatte Björk angeordnet, das Licht eingeschaltet zu lassen.
    Das kam Sabine für ihr Vorhaben sehr gelegen. So musste sie nicht mit einer Taschenlampe hantieren, deren tanzender Lichtstrahl vielleicht bemerkt worden wäre.
    Links ging die Treppe zum Keller ab. Sie schlich so gut es ging mit dem gefüllten Kanister hinunter, der schätzungsweise zehn Liter Benzin enthielt. Das Gewicht zog schmerzhaft in ihren Gelenken. Den Fuß der Treppe konnte sie gerade noch erkennen. Mehr musste sie auch nicht sehen. Oft genug war sie am Tag hier unten gewesen und hatte eingelagerte Kartoffeln nach oben geholt.
    Holzregale standen an den Wänden. Der Vorbesitzer musste ein Faible für Selbstgebrannten gehabt haben, denn unzählige staubige Flaschen lagen auf den Böden, und die Kommune bediente sich nur zu gerne daran. In der linken hinteren Ecke am Lichtschacht stapelten sich die Brikettvorräte, die Björk eingelagert hatte. Rechts neben der Treppe türmten sich ausrangierte Polstermöbel. Paradiesische Zustände für Sabines Vorhaben.
    Sie öffnete den Kanister und kippte ihn nach vorne. Glucksend plätscherte das Benzin auf den Boden, bildete einen See und verästelte sich in alle Richtungen. Der beißende Gestank stach ihr unangenehm in die Nase. Sie zwang sich, durch den Mund zu atmen. Mit dem Kanister in der Hand bewegte sie sich langsam die Treppe hoch. Oben angekommen, gluckerte im Inneren nur noch ein Rest. Sie zog den Waschlappen hervor und tränkte eine Ecke des Stoffes mit Benzin. Jetzt war alles vorbereitet. Mit einem Streichholz zündete sie den Lappen an. Bläulich züngelte die Flamme empor.
    Einen kurzen Moment zögerte sie. War sie tatsächlich im Begriff, das Haus anzuzünden? Eine Brandstifterin, und das mit fünfzehn? Ein leichter Schwindel ließ sie taumeln. Sie lehnte sich gegen die Wand. Die Flammen fraßen sich durch den Stoff des Waschlappens, von der Hitze schmerzten ihre Fingerspitzen. Sie

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