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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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passiert?«
    Â»In alle Winde verstreut«, antwortete Rita Lörsch. »Wir sind nie wieder zusammengekommen. Aus und vorbei.«
    Â»Sollte die Ehe mit Gustaf Lörsch ein Versuch werden, die Sache wiederzubeleben?«
    Â»Nein, der Reiz war irgendwie verflogen. Zumindest bei ihm.«
    Fischbach bemerkte, wie Welscher auf die Uhr schaute. Er tat es ihm gleich und sah, dass es bereits halb sechs war. »Ich denke, wir haben genug gesehen«, sagte er. »Lasst uns zurückgehen.«
    Er würde Rita Lörsch nachher am Wohnwagen noch ein wenig auf den Zahn fühlen. Welscher konnte währenddessen schon zu seinen Eltern fahren. Später, nach einer ausgiebigen Dusche, würde Fischbach zum Grillen ebenfalls dort aufschlagen.
    Er half Rita Lörsch auf die Beine. Zusammen machten sie sich auf den Rückweg.
    Keiner von ihnen sprach, während sie liefen. Der Ort mit der Ruine ging Fischbach nicht aus dem Kopf. Schrecklich, was die Mitglieder der Kommune dort erlebt hatten, gar keine Frage. Doch es irritierte ihn, dass er sich nicht richtig einfühlen konnte. Woran lag das nur? In ihm schwangen Saiten, die ein glückliches Lied spielten. Gefiel ihm etwa der Gedanke an die freie Liebe, die die Kommune geprägt hatte? Oder das unbekümmerte Leben ohne Verpflichtungen, in dem es kaum Regeln gab? War es das? Das Gruppenfoto hatte er noch deutlich vor Augen. Etwas kam ihm bekannt vor. Doch was war es? Ein Gesicht? Aber wen sollte er von den Mitgliedern der Kommune schon gekannt haben? Oder war es etwas im Hintergrund? Er musste da unbedingt mal mit der Lupe ran. Es war kein Hirngespinst, da war er sich so sicher, wie die Sonne im Osten aufging.
    * * *
    Sigrid reichte ihm das Telefon in die Dusche. Konsterniert sah Fischbach darauf. »Hat das nicht Zeit?«
    Â»Es ist dringend, sagt Andrea.«
    Â»Wie, Andrea? Die ist doch krank.«
    Â»Offensichtlich kann sie trotzdem noch sprechen.«
    Fischbach stellte das Wasser ab, griff den Hörer und blaffte ein »Ja?« in die Sprechmuschel.
    Â»Da bist du ja endlich«, sagte sie. »Was ist mit euren Handys?«
    Â»Ich stehe nackt unter der Dusche«, überging er die Frage. Sein Gerät lag im Büro, er hatte es dort vergessen. Und Welscher hatte seins auf stumm geschaltet, als er zu seinen Eltern aufgebrochen war.
    Das schlechte Gewissen meldete sich. Für den Leiter einer Mordkommission war die Unerreichbarkeit ein sträflicher Zustand.
    Â»Oho, nackt? Aber egal, wir haben ja keine Bildübertragung.«
    Â»Hahaha«, lachte Fischbach unlustig. »Was ist denn so dringend, dass ich mich noch nicht mal abtrocknen darf?«
    Â»Die Trierer haben Bilder gefunden. Die solltest du dir mal ansehen. Andreas Resch scheint nicht der unbescholtene Bürger gewesen zu sein, für den man ihn landläufig hielt.«
    Fischbachs Neugierde erwachte. »Was ist denn darauf zu sehen?«
    Er hörte Andrea Luft holen. »Ein Vergewaltigungsopfer.«
    * * *
    Mit einer leicht sauertöpfischen Miene begrüßte Welscher Fischbach.
    Â»Das ist Theo, mein Vater«, sagte er und wies auf den älteren Mann an seiner Seite.
    Die Ähnlichkeit war verblüffend. Selbst wenn Welscher ihn nicht vorgestellt hätte, wäre der Rückschluss auf eine nähere Verwandtschaft nicht allzu schwer gewesen.
    Fischbach stellte die beiden Motorradkoffer auf den Boden und stellte sich vor.
    Â»Ich muss … zugeben … äh … junger Mann …« Theo brach ab und runzelte die Stirn. »Ihr Name fällt mir nicht …«
    Fischbach lachte und klopfte ihm auf die Schulter. »Das wird schon noch. Nenn mich Hotte, ist bestimmt am einfachsten. Magst du ein Bier?«
    Theos Miene hellte sich auf. »Bier, mhm.«
    Sie gingen durch das Haus in den Garten.
    Andrea Lindenlaub saß mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einem Stuhl. Eine Kladde lag vor ihr auf dem Tisch. Übereifrig griff sie danach, doch Fischbach bedeutete ihr, abzuwarten. »Erst einmal essen wir in Ruhe.«
    Â»Kennen wir uns?« Theo hielt Andrea Lindenlaub die Hand hin.
    Â»Sie hat sich gerade bei dir vorgestellt«, wies ihn Welscher schroff zurecht.
    Theo zuckte zusammen. »Ich … weiß nicht mehr. Ich glaube, das passiert … häufig in letzter Zeit. Sie kenne ich leider … nicht.«
    Genervt fuhr sich Welscher mit der Hand durch die Haare. »Ich denke, ich verschwinde gerade mal in die

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