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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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sagst es. Wir nehmen jetzt Günthers Umfeld auseinander. Dass der Täter von der motorisierten Rundfunkanlage wusste, kann kein Zufall sein. Bestimmt kennt er ihn.«
    Erneut kam Andrea Lindenlaub ihr Exfreund in den Sinn. Die Prahlerei mit dem Manta war ihr schon nach wenigen Tagen auf die Nerven gegangen. Jeder, der nicht rasch genug verschwinden konnte, musste sich einen Vortrag über Spoiler, Luftfilter, Reifen und Ventilkipphebel oder wie die Dinger auch immer hießen, anhören. Sie vermutete, dass Frederik Günther es ähnlich handhabte. »Hast du nicht gesagt, er hat ein Geschäft? Bestimmt kennt jeder Kunde Günthers Steckenpferd.«
    Â»Ja, da hast du vermutlich recht. Aber es ist …« Esther Rosenbaum brach ab. Andrea Lindenlaub hörte Männerstimmen im Hintergrund. »Du, warte mal … Mir flattert hier gerade etwas auf den Tisch. Scheint wichtig zu sein, du hörst ja bestimmt den Tumult hier. Moment … ist was von unserer Spusi. Die haben ja heute Reschs Haus noch mal auf den Kopf gestellt. Euer Feuersänger hat vehement darauf …« Erneut brach sie mitten im Satz ab, wieder raschelte es. Andrea Lindenlaub ließ das Spiralkabel flitschen und drückte den Hörer fester ans Ohr.
    Maier kam zurück. Mit einem feuchten Papiertuch kühlte er sein Auge. »Was ist denn los?«
    Sie ignorierte ihn.
    Esther Rosenbaum sog hörbar Luft ein. »Das ist ja …«
    Â»Was?«, fragte Andrea Lindenlaub. Die Neugierde ließ ihren Puls schneller werden.
    Â»Es sind Bilder. Die Jungs haben Bilder gefunden.«
    Â»Und? Was ist darauf zu sehen?«
    Â»Weißt du was: Bevor ich lange herumrede und sie dir beschreibe, scann ich sie lieber sofort ein. Ich rufe dich dann wieder an. Mach dich auf was gefasst.« Es klickte in der Leitung, bevor Andrea Lindenlaub sich verabschieden konnte.
    Langsam legte sie den Hörer auf die Station.
    Â»Was ist los? Jetzt red schon!«, forderte Maier sie auf. Er warf das feuchte Papiertuch in den Mülleimer.
    Â»Das war eine Kollegin aus Trier«, berichtete sie, »und wenn mich nicht alles täuscht, werden wir gleich Bauklötze staunen.«
    * * *
    Welscher rümpfte die Nase. Sie hätten doch weiter draußen sitzen können. Warum nur hatte Rita Lörsch sie in das Innere des Wohnwagens gebeten? Es roch darin nicht nur nach Nudeln mit Tomatensoße, sondern auch nach muffiger Feuchtigkeit und Schimmel. Ungespültes Geschirr stapelte sich in der kleinen Spüle. Dicke, grünlich schimmernde Fliegen krabbelten darauf herum und ließen es sich gut gehen.
    Â»Setzen Sie sich doch.« Rita Lörsch wies auf die Sitzgruppe am Ende des Wagens.
    Welscher rutschte auf der Bank durch. Das Kunststofffenster stand gekippt, und er freute sich über die frische Brise, die durch den Spalt hereinwehte.
    Fischbach hatte Mühe, seinen Bauch an Rita Lörsch vorbeizuzwängen.
    Â»Sie sind aber auch ein Fesselballon«, sagte sie. »Muss man bei der Polizei nicht rank und schlank sein? Was machen Sie denn, wenn Sie mal einen verfolgen müssen?«
    Â»Da schicke ich meinen Kollegen vor«, grummelte Fischbach und setzte sich. »Sehr effektiv. Das haben Sie ja am eigenen Leib erlebt. Aber jetzt mal raus mit der Sprache: Woher kennen Sie Andreas Resch und Paul Lange?«
    Â»Und ich habe immer gedacht, Dicke seien gemütlich. Sie widerlegen meine Theorie aber so was von.«
    Â»Frau Lörsch …«, setzte Fischbach mit gepresster Stimme an.
    Welscher legte ihm eine Hand auf den Unterarm. »Es kommt doch nicht auf die Minute an, Hotte.« Je länger wir hier brauchen, desto später muss ich mich mit meinem Vater beschäftigen, ergänzte er stumm. Er wandte sich an Rita Lörsch. »Trotzdem sollten wir auf den Punkt kommen. Dort draußen läuft ein Irrer herum, den es zu fassen gilt, bevor er noch mehr Unheil anrichtet.«
    Â»Weise Worte«, sagte sie. »Moment.« Sie ging zum anderen Ende des Wohnwagens, nahm ein gerahmtes Foto von der Wand und legte es vor sie auf den Tisch.
    Neugierig zog Welscher es näher. Eine Gruppe junger Menschen lächelte in die Kamera. Das Bild hatte einen Gelb-Rot-Stich und erinnerte ihn an die Hochzeitsfotos seiner Eltern. Dort waren die Farben ebenso nachgereift, typisch für Fotos aus den Siebzigern. Die Mode und die Frisuren erinnerten ebenfalls an dieses Jahrzehnt: Schlaghosen, enge

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