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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Fenster schaute oder eine Wand anstarrte.
    Ich versuchte, an etwas zu denken, was nicht wehtat. »Dein neuer fahrbarer Untersatz gefällt mir.«
    »Du meinst der alte? Ridley hat fast einen Anfall bekommen, weil sie nicht in so einem Ding mitfahren wollte.«
    »Wo ist Rid?« Link suchte schon den Parkplatz ab.
    Lena deutete auf den Leichenwagen hinter ihr. »Sie zieht sich gerade um.«
    »Kann sie sich nicht zu Hause umziehen wie jeder andere normale Mensch auch?«, fragte ich.
    »Das hab ich gehört, Streichholz«, rief Ridley aus dem Wageninneren. »Und ich bin kein …« – ein Bündel zusammengeknüllter Kleider kam durch das Fahrerfenster geflogen und landete in einem Haufen auf dem dampfenden Asphalt – » normaler Mensch.« Sie sagte es, als wäre es eine Beleidigung, normal zu sein. »Und ich trage diese Billig-Kaufhaus-Klamotten nicht, die jeder anhat.« Ridley verrenkte sich in dem Auto, der Ledersitz quietschte, während blonde und pinkfarbene Haarsträhnen hin und her flatterten und schließlich auch noch ein Paar silberfarbene Schuhe durch die Luft flogen. »Ich laufe doch nicht herum wie die Hühnchen vom Disney-Channel.«
    Ich bückte mich und hob das anstößige Kleidungsstück auf. Es war ein kurzes gemustertes Kleid aus einer der Filialen im Einkaufszentrum von Summerville. Es war mehr oder weniger das gleiche Kleid, das Savannah Snow, Emily Asher, Eden Westerly und Charlotte Chase – die unbestrittenen Cheerleader-Königinnen – und außerdem die Hälfte aller Mädchen in der Jackson High trugen.
    Lena verdrehte die Augen. »Gramma will, dass sich Ridley etwas passender kleidet, jetzt wo sie die Highschool für Sterbliche besucht.« Etwas leiser fügte sie hinzu: »Jetzt wo sie eine Sterbliche ist.«
    »Das hab ich auch gehört!« Ein weißes Tanktop kam aus dem Fenster geflogen. »Nur weil ich eine Sterbliche bin, was allein schon widerlich genug ist, heißt das nicht, dass ich auch wie eine aussehen muss.«
    Lena warf einen Blick über die Schulter und trat einen Schritt vom Auto zurück. Ridley stieg aus dem Leichenwagen und zupfte ihr neues Outfit zurecht – ein T-Shirt in Knallpink und ein winziger schwarzer Stofffetzen, der als Rock durchgehen sollte. Das T-Shirt war überall eingerissen und wurde an einigen Stellen mit Sicherheitsnadeln zusammengehalten; auf einer Seite ließ es Ridleys Schulter frei.
    »Ich weiß nicht, ob du jemals wie eine Sterbliche aussehen wirst, Babe.« Link nestelte an seinem T-Shirt herum, das aussah, als hätte es seine Mutter zu heiß gewaschen.
    »Man muss Gott für alles danken. Und sag nicht Babe zu mir.« Ridley hob ihre Kleider mit spitzen Fingern vom Boden auf. »Das sollten wir einem Wohlfahrtsladen schenken. Vielleicht taugt es ja als Halloween-Kostüm.«
    Lena schaute wie gebannt auf den Gürtel, den sich Ridley um die Hüfte geschlungen hatte. »Da wir gerade von Kostümen sprechen: Was ist das?«
    »Was? Dieses alte Ding hier?« Ridley zeigte auf die übergroße Schnalle an dem abgewetzten Ledergürtel, die aus einem durchsichtigen Stein oder Kunststoff bestand, in dem ein großes Insekt eingeschlossen war. Es sah ein bisschen aus wie ein Skorpion. Irgendwie gruselig, irgendwie seltsam – und ganz typisch Ridley. »Ich versuche mich eben anzupassen.« Ridley lächelte und ließ ihre Kaugummiblase platzen. »Alle wahren Coolen tragen so was.« Ohne ihre geliebten Lollis war sie genauso unausstehlich wie mein Vater, wenn Amma ihn auf koffeinfreien Kaffee gesetzt hatte.
    Lena gab es auf. »Du musst dich wieder umziehen, bevor wir nach Hause fahren, sonst kommt Gramma dir auf die Schliche.«
    Ridley beachtete sie nicht, sondern ließ ihre zerknüllten Kleider wieder auf den heißen Asphalt fallen und trippelte mit ihren extrahohen Sandalen darauf herum.
    Lena seufzte und streckte die Hand aus. Die Kleider kamen auf ihre Hand zugeflogen, aber bevor sie danach fassen konnte, begann der Stoff zu brennen. Lena zog die Hand schnell zurück und die Kleider fielen zu Boden; die Ränder waren bereits angesengt.
    »Heilige Scheiße!« Link trampelte auf den Kleidern herum, bis nur noch ein glimmender schwarzer Haufen übrig war. Lena lief rot an.
    Ridley gab sich unbeeindruckt. »Nicht schlecht, Cousinchen. Hätte ich selbst nicht besser gekonnt.«
    Lena sah dem letzten schwarzen Rauchwölkchen nach, das sich allmählich auflöste. »Ich wollte nicht …«
    »Ich weiß«, unterbrach Ridley sie gelangweilt.
    Lenas Kräfte waren völlig unberechenbar geworden,

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