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Ein Abenteuer zuviel

Ein Abenteuer zuviel

Titel: Ein Abenteuer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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denjenigen gezählt hatte, die über ihr Privatleben redeten, waren alle in der Redaktion an ihre diesbezügliche Schweigsamkeit gewöhnt, und keiner wunderte sich über ihre Zurückhaltung. Und natürlich vermutete auch niemand, dass sie sich drei oder vier Mal in der Woche mit Franco traf, dessen Gesellschaft ihr von Tag zu Tag unverzichtbarer wurde.
    Es war so schön, mit ihm zusammen zu sein. Sie hätte ihm stundenlang zuhören können, wenn er erzählte, obwohl es nie dazu kam, denn er wollte immer wissen, was sie zu sagen hatte. Überdies schien er ihre kleinen Geschichten und Anekdoten stets amüsant zu finden. Und wenn sie miteinander schliefen, zeigte er sich so ungeheuer zärtlich und nahm sie schließlich mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem raubte.
    Wenn ihre Beziehung doch nur nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen wäre! Aber irgendwann würde er sie, Ruth, zweifellos nicht länger begehrlich anblicken und das Interesse an ihr verlieren. Ihre schüchterne, etwas unbeholfene Art würde ihn nicht mehr amüsieren, sondern eher langweilen oder sogar nerven. Noch war er traurig, wenn sie sich nicht sehen konnten, doch in absehbarer Zeit würde er versuchen, die Abstände zwischen ihren Treffen immer weiter auszudehnen.
    Als Ruth eines Morgens in der U-Bahn ihren trüben Gedanken nachhing, spürte sie, wie ihr schwindlig wurde. Und plötzlich griff eine Angst immer weiter um sich, die ihr bis dahin gar nicht richtig bewusst gewesen war.
    Ihr wurde immer wärmer, und sie spürte, wie sie am ganzen Körper zu schwitzen begann.
    Als sie fünf Minuten später an ihrer Haltestelle ausstieg, waren ihre Arme und Beine entsetzlich schwer.
    Nein, du machst dir unnötig Gedanken, versuchte sie sich zu beruhigen. Hatte sie nicht schon immer dazu geneigt? Ihre Eltern bezeichneten sie doch nicht grundlos zärtlich als ihr kleines „Sorgenkind”.
    Aber wo blieb ihre Periode? Ruth führte darüber nicht peinlich genau Buch, wusste im Allgemeinen allerdings immer, wann es in etwa so weit war. In diesem Monat war der Termin überschritten, doch um wie viele Tage, konnte sie nicht sagen.
    Ich kann nicht schwanger sein, überlegte sie voller Panik, während sie einen kleinen Umweg machte, um vor der Arbeit noch schnell in eine Apotheke zu gehen. Sie waren immer so vorsichtig gewesen!
    Aber nicht beim allerersten Mal, oder? Da hatten sie miteinander geschlafen, ohne zu verhüten, oder etwa nicht?
    Ruth grübelte noch immer, als sie den Schwangerschaftstest bezahlte. Du hättest ihn nicht zu kaufen brauchen, das war reine Geldverschwendung, versuchte sie sich einzureden, während sie die Apotheke mit weichen Knien wieder verließ.
    Es dauerte nur eine Minute. Innerhalb einer einzigen Minute stürzte ihre ganze Welt ein. Kurz nachdem Ruth in der Redaktion eingetroffen war, hatte sie die Toilette aufgesucht und den Test durchgeführt - und das Ergebnis war positiv.
    „O nein, das kann nicht sein”, stöhnte sie auf und hielt sich erschrocken den Mund zu, als ihr bewusst wurde, dass sie laut gesprochen hatte. Aber eigentlich konnte keiner in den Vorraum gekommen sein und sie gehört haben. Denn sie hatte trotz aller Angst aufmerksam gelauscht.
    Bestürzt sah sie auf das kleine Röhrchen in ihrer Hand. Sie zitterte am ganzen Körper und setzte sich erst einmal auf den Toilettendeckel, um sich wieder etwas zu fangen.
    Schließlich wickelte sie die verräterischen Utensilien in Papier ein, warf alles in den Toiletteneimer und wusch sich draußen das Gesicht. Dann blickte sie in den Spiegel.
    Ein Baby. Du erwartest ein Kind. Du bist schwanger.
    Sie hatte sich ihr Leben lang auf diesen Moment gefreut. Doch jetzt erfüllte sie die Erkenntnis mit Entsetzen und Verzweiflung.
    Ruth stützte sich aufs Waschbecken und bekämpfte die Übelkeit, die sie mit Macht überkam. Im nächsten Moment wurde die Tür schwungvoll geöffnet, und Alison kam lächelnd herein, als würde sie gerade an etwas besonders Amüsantes denken. Sie blieb unvermittelt stehen, und ihr Lächeln wich einem Ausdruck der Besorgnis, als sie sie sah. Ruth bemühte sich, nach außen hin normal zu erscheinen, und beugte sich übers Waschbecken.
    „Ruthie, was ist mit Ihnen?”
    Ruth lächelte matt und überlegte fieberhaft, was sie sagen könnte. „Nichts. Ich … Heute ist kein guter Tag für mich”, antwortete sie schließlich wenig überzeugend - und ehrlich.
    „Warum? Was ist los?”
    Erneut wurde die Tür aufgemacht. Alison drehte sich um,

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