Ein Abenteuer zuviel
gewünscht hast. Und es ließ sich nicht mehr sagen, ob du vom Badewasser feucht warst oder von Mutter Natur … Bist du jetzt auch so feucht?” Er lachte leise und kitzelte sie mit der Zungenspitze am Ohr. Ruth stöhnte auf und konnte nicht mehr ruhig stehen bleiben. „Darf ich fühlen?
Herausfinden, ob du genauso erregt bist wie ich?”
Seine Stimme schlug sie in seinen Bann, nahm sie völlig gefangen. Ruth kam sich wie hypnotisiert vor.
Franco öffnete den Knopf ihrer Jeans und zog den Reißverschluss auf, und sie hatte das Gefühl, dass sie das Geschehen aus großer Entfernung verfolgte und nichts tun konnte, um es aufzuhalten.
Er schob die Hand in ihren Slip, und ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, als sie seinen Finger an ihrer empfindsamsten Stelle spürte und Franco sie dort streichelte, bis sie vor Verlangen fast verrückt wurde.
Unwillkürlich begann sie, sich mit zittrigen Händen die Bluse aufzuknöpfen. Sie schob ihren BH hoch und beobachtete verzückt, wie Franco eine Knospe zwischen die Lippen nahm und sie mit der Zungenspitze liebkoste.
„Gefällt dir das, Schatz?”
Ruth nickte. Gleich, in einer Minute, würde sie sich mit ihrem dummen Verhalten befassen. Doch jetzt verzauberte er sie mit Mund und Händen, weckte in ihr eine Leidenschaft, die sie um den Verstand brachte.
„Warum sollen wir das bekämpfen, was wir füreinander fühlen?” meinte er leise. Er richtete sich auf, um sie zu küssen, streichelte aber mit den Fingern weiter ihre empfindsamste Stelle. „Wir wollen uns noch immer. Warum sollen wir das ignorieren? Warum warten wir nicht einfach ab, wohin das führt?”
Benommen dachte sie über seine Fragen nach, öffnete die Augen und sah, dass er sie eindringlich anblickte.
„Akzeptier es. Lass uns Spaß aneinander haben.”
Seine Worte waren wie eine kalte Dusche für sie. Franco wollte, dass sie aneinander Spaß hatten. Aber schon jetzt spürte Ruth, wie ihre Selbstvergessenheit allmählichem Entsetzen darüber wich, dass sie nur zu bereit gewesen war, ihren Seelenfrieden für einige Momente gestohlenen Glücks zu gefährden. Energisch befreite sie sich aus seinem Griff.
„Hör auf, dich gegen mich zu wehren. Warum sollen wir uns bezwingen, wenn wir uns lieben können?
Warum kämpfen, wenn wir beide nachgeben wollen?”
„Weil es genau dieses Nachgeben war, dieses Ausleben unserer Gefühle, was uns in diesen Schlamassel geführt hat.”
„Nein. Die Lüge, die du deinen Eltern erzählt hast, hat uns in diesen Schlamassel geführt.”
„Und wie wäre es sonst gewesen?” Sie brachte ihre Sachen in Ordnung und fand allmählich wieder zu sich, da sie nicht länger seinen Verführungskünsten ausgeliefert war.
Ungeduldig schnalzte er mit der Zunge und zog den Bademantel an. „Wenn du gleich etwas gesagt hättest…”
„Wie konnte ich das?” fragte sie leidenschaftlich. „Wir hatten kein Baby geplant. Oder willst du mir erzählen, dass du überglücklich gewesen wärst, wenn ich dir mitgeteilt hätte, dass du Vater wirst?”
Ja, hörte Franco eine innere Stimme sagen und wusste nicht, wie ihm geschah. Starr blickte er Ruth an und hatte das Gefühl, dass sein Verstand aussetzte und eine gähnende Leere in seinem Kopf herrschte - bis auf diese einzigartige Erkenntnis, die sich dort ohne Vorwarnung eingeschlichen hatte.
Ruth wertete sein Schweigen als Zustimmung und spürte, wie sie immer wütender wurde.
„Du wärst entsetzt gewesen”, fuhr sie fort und legte die Arme fest um sich, als er den Gürtel seines Bademantels verknotete und sie streitlustig ansah. „Du hast gesagt, dass du mich besser kennen würdest, als ich denke. Nun, ich kenne dich besser, als du denkst! Du hast es bisher geschafft, ungehindert dein Leben zu leben und dich darin von nichts und niemandem unfreiwillig einengen zu lassen. Und du hast keinen Hehl daraus gemacht, dass du es genau so magst. Hältst du mich für eine Frau, die dich in eine Verantwortung hineindrängt, die du weder angestrebt noch gewollt hast? Hätte dir das gefallen?”
Ruth konnte nicht glauben, wie beredt sie Franco die Meinung sagte. Diese Wortgewandtheit hatte sie früher nicht besessen. Sie konnte sie erst in der Beziehung mit ihm gelernt haben.
Franco blickte sie unverwandt schweigend an, während er allmählich seine Gedanken ordnete. So fühlt man sich also, wenn man plötzlich das genaue Gegenteil von dem will, was man vorher angeblich gewollt hat, überlegte er. In solch einer Situation hatte er
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