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Ein Antrag nach Mitternacht

Ein Antrag nach Mitternacht

Titel: Ein Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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die Hand zu fassen, in der Perkins das Messer hielt, und drehte ihm den Arm auf den Rücken, um ihm die Klinge abzunehmen.
    „So“, meinte Rochford nur und steckte die Waffe ein. „Ich hoffe, Sie werden Ihre Tasche packen. Noch so eine Attacke, und Sie verlassen das Land ganz ohne Habseligkeiten.“
    „Sie hätten mir fast den Arm ausgekugelt“, jammerte Perkins und rieb über seine Schulter. „Haben Sie den Verstand verloren?“
    „Glauben Sie mir, ich bin im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte.“
    „Ich habe Ihnen nie etwas angetan. Sie haben kein Recht, mich so zu behandeln.“
    „Sie haben eine Lady beleidigt, die eine gute Bekannte ist. Das gibt mir jedes Recht. Und jetzt geben Sie mir dieses Schreiben.“
    Perkins verzog verbittert den Mund. „Dieses Flittchen! Das ist also der Preis, den sie gefordert hat, damit sie Ihre Gespielin wird, wie?“
    Rockfords Faust traf ihn an der Wange und schickte den Mann zu Boden. Ehe Perkins wusste, wie ihm geschah, machte Rochford einen Schritt nach vorn und drückte seinen Stiefel gegen die Kehle seines Widersachers.
    „Ich könnte jetzt mit Ihnen anstellen, was ich will“, machte er ihm im Plauderton klar. „Ich hoffe, Sie sind klug genug, das zu begreifen. Wenn ich wollte, könnte ich fester zudrücken und Sie da ersticken lassen, wo Sie jetzt liegen.“ Er übte etwas mehr Druck auf den Kehlkopf des Mannes aus. „Ich könnte Sie mit einer einzigen Bewegung töten und dann meine Diener kommen lassen, damit sie Ihre Leiche in die Themse schmeißen. Niemand würde wissen, dass Sie tot sind, und niemand würde Sie vermissen.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Und jetzt fordere ich Sie zum letzten Mal auf: Geben Sie mir das Schreiben.“
    Perkins war inzwischen kreidebleich geworden. Er fasste in die Innentasche seiner Jacke und zog ein zusammengefaltetes Blatt heraus, das er Rochford hinhielt.
    Der verringerte den Druck auf den Hals des Mannes ein wenig und bückte sich, um das Blatt an sich zu nehmen. Er faltete es auseinander und überflog den Text, danach steckte er es in seine Jackentasche. „Sagen Sie“, merkte er beiläufig an. „Nur aus Neugier … war Haughston tatsächlich so dumm, dieses Schreiben aufzusetzen?“
    Perkins kniff die Lippen aufeinander, woraufhin Rochford den Druck abermals verstärkte.
    „Nein!“, keuchte Perkins. „Das habe ich geschrieben. Seine Handschrift habe ich schon immer beherrscht. Dieses Spatzenhirn! Ich weiß nicht mehr, wie oft ich für ihn Schuldscheine vorgeschrieben habe. Er war ständig zu betrunken, um sich daran zu erinnern.“
    Mit einem verächtlichen Laut nahm Rochford seinen Fuß weg, woraufhin sich Perkins langsam aufrichtete. „Sie werden England morgen verlassen“, erklärte er ihm in frostigem Tonfall. „Und falls Sie je zurückkommen, werde ich meinen Namen und mein Vermögen in die Waagschale werfen, damit man Sie wegen des Mordes an Avery Bagshaw vor Gericht stellt. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    Perkins reagierte mit einem hasserfüllten Blick, aber er nickte zustimmend, während er sich das frische Blut vom Mund wischte.
    „Gut“, sagte Rochford. „Ich hoffe wirklich, dass ich Sie nicht wiedersehen werde. Enttäuschen Sie mich nicht.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging zur Tür. Perkins sah ihm nach, dann stakste er zu seinem Bett, auf dem die Reisetasche stand. Er packte sie und schleuderte sie gegen die Wand. „Das werden wir ja sehen“, brummte er mürrisch. „Das werden wir ja verdammt noch mal sehen.“
    Francesca saß im Salon. Sie war davon überzeugt, dass Rochford zu ihr kommen würde, sobald er mit Perkins fertig war. Sollte er das nicht tun, war zu befürchten, dass der denkbar schlimmste Fall eingetreten war. Solange sie nicht wusste, was geschehen war, konnte sie unmöglich zu Bett gehen.
    Also zog sie die Schuhe aus und kuschelte sich in den bequemsten Sessel im Zimmer, den sie so gedreht hatte, dass sie aus dem Fenster auf die Straße sehen konnte. Die Zeit verging quälend langsam.
    Sie sagte sich, dass es keinen Grund zur Sorge gab. Rochford würde die Angelegenheit mit Perkins klären, ohne selbst eine Verletzung davonzutragen. Sie hatte noch nie erlebt, dass er sich unvorbereitet oder unachtsam verhalten hätte. Er war intelligent und stark, und er würde Perkins nicht unterliegen, ganz gleich, wie verschlagen der auch vorgehen mochte.
    Doch sosehr sie sich das einzureden versuchte, wollte die Angst einfach nicht weichen. Sollte Sinclair

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