Ein Antrag nach Mitternacht
glaube nicht, dass Sie ihn noch einmal wiedersehen werden.“
„Oh, Sinclair!“ Sie drückte ihre Hand auf ihre Augen, um die Tränen zurückzuhalten. „Vermutlich ist es verkehrt von mir, weil ihm das Haus dem Gesetz nach gehören würde, trotzdem bin ich froh, dass Sie ihn weggeschickt haben.“
„Das Haus ist nicht sein Eigentum. Perkins hat zugegeben, dass das Schreiben eine Fälschung ist, wie ich es mir auch gedacht hatte. Haughston war dumm genug, um einen solchen Schuldschein tatsächlich zu unterzeichnen, aber wenn Perkins seit sieben Jahren ein echtes Schreiben in seinem Besitz gehabt hätte, dann wäre er schon früher auf die Idee gekommen, etwas zu unternehmen – auch im Exil. Und er wäre auch nicht bereit gewesen, statt des Hauses Geld anzunehmen. Mit einem echten Dokument hätte er gleich nach seiner Rückkehr zum Gericht gehen können.“
„Oh.“ Francesca dachte darüber nach. „Ganz sicher haben Sie recht. Ich hätte juristisch gegen ihn vorgehen können. Und das hätte ich auch machen sollen, anstatt Ihnen damit zur Last zu fallen.“
„Sie haben genau das Richtige getan. Wären Sie gegen ihn vorgegangen, dann hätte er Sie überall mit Lügen und Behauptungen schlechtgemacht. Der Mann ist eine falsche Schlange, und es hat mir keine Mühen bereitet, ihm diesen Wisch abzuknöpfen. Mir tut nur leid, dass Sie so lange gewartet haben. Ich hätte Ihnen gern die wochenlange Ungewissheit erspart.“
Seine Worte und der sanfte Ausdruck in seinen Augen ließen sie schließlich die Beherrschung verlieren, und sie begann zu weinen.
„Francesca, meine Liebe … nicht.“ Er ging zu ihr und zog sie in seine Arme. „Weinen Sie doch nicht.“ Er küsste sie auf den Kopf. „Ich wollte Sie glücklich machen.“
„Das bin ich ja!“ Francesca brachte ein tränenersticktes Lachen heraus. „Ich bin so glücklich, wie ich es seit … seit einer Ewigkeit nicht mehr war.“
Er musste grinsen, legte seine Arme enger um sie und rieb seine Wange an ihrem Haar. „So glücklich, dass Sie weinen müssen.“
„Genau.“
Sie lehnte sich leicht nach hinten und betrachtete sein Gesicht, während sie sich die Tränen von den Wangen wischte. Ihre blauen Augen strahlten vor Zärtlichkeit und Freude.
Ihm stockte einen Moment lang der Atem. „Francesca …“
„Sie waren so nett zu mir, so gut. Ich bin Ihnen dankbarer, als Sie es sich vorstellen können.“
„Sie sollen mir nicht dankbar sein“, antwortete er mit belegter Stimme.
„Ich bin Ihnen aber dankbar … und noch mehr, viel mehr.“ Kühn stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Sie legte die Hände an sein Gesicht, und einen Moment lang sahen sie sich nur an, dann beugte sie sich erneut vor.
Ihre Lippen berührten seine, und sie küssten sich begierig, während ihre Zunge und seine sich wie in einem von Verlangen geprägten, hitzigen Tanz bewegten. Rochford legte die Hände auf ihre Hüften, während er Francesca fester an sich drückte. Sie legte die Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn, um das Gefühl zu genießen, als ihre weichen Kurven sich gegen seinen gestählten Körper drückten. Tief in ihrem Inneren erwachte ein Verlangen, das schnell stärker wurde, sobald er sie streichelte oder seinen Mund fester auf ihre Lippen drückte. Ihre Sinne wurden mit Leben erfüllt, wie es nur bei ihm möglich war. Ihre Haut war über alle Maßen empfindlich und nahm sogar den leichtesten Luftzug wie eine körperliche Berührung wahr. Alles war um ein Vielfaches verstärkt, sodass sie fast das Gefühl hatte, von ihren Empfindungen überwältigt zu werden.
Sie schob eine Hand in seinen Nacken und spürte, wie die kurzen Haare über dem Kragen sie stachen und wie seidig und voll sein Haar wurde, wenn sie es etwas weiter oben anfasste.
Ein leises Stöhnen kam über seine Lippen, als sie die Finger in seinem Haar vergrub. Seine Reaktion ließ ihr eigenes Verlangen nur noch eindringlicher werden. Ihr Herz raste in ihrer Brust, als wollte es sich einen Weg aus ihrem Körper bahnen. Er schloss sie fester in seine Arme, so fest, dass es fast schmerzte. Es war, als würde er versuchen, ihre beiden Körper miteinander verschmelzen zu lassen.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie genau das wollte – ihn in sich spüren, ihn zu einem Teil von ihr werden zu lassen, so mit ihm vereint zu sein, dass sie nicht wusste, wo er endete und wo sie anfing. Sie zitterte, da ihre Begierde ihr fast schon Angst machte, da
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