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Ein Antrag nach Mitternacht

Ein Antrag nach Mitternacht

Titel: Ein Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Kapuze über, sodass ihr Gesicht größtenteils bedeckt war.
    Er machte sich gar nicht erst die Mühe, den Knoten zu lösen, mit dem er sie festgebunden hatte, sondern zückte sein Messer und durchtrennte den Stoff damit. Francesca versuchte, sich vor ihm in Sicherheit zu bringen, aber es half alles nichts. Er wickelte sie so fest in den Umhang, dass sie sich gar nicht mehr bewegen konnte. Anschließend verließ er mit ihr die Kutsche.
    Er hielt sie an sich gedrückt, als würde er ein Kind tragen. Auf einen unbeteiligten Betrachter würde es so wirken, als ob sie schlief. Dennoch gab sie sich alle Mühe, sich ruckartig zu bewegen, um ihn womöglich aus der Balance zu bringen oder jemanden auf sich aufmerksam zu machen. Genauso versuchte sie trotz des Knebels zu schreien, aber bis auf ein paar erstickte Laute kam nichts aus ihr heraus.
    Seinen Worten nach mussten sie an einer Herberge angekommen sein, doch bestimmt war es noch zu früh, als dass andere Gäste schon wach waren. Die Dämmerung hatte zwar inzwischen eingesetzt, aber es würde allenfalls das Küchenpersonal auf den Beinen sein und sich mit der Zubereitung des Frühstücks befassen. Kaum würden sie sich in den Fluren aufhalten und dort das Geschehen beobachten. Sie wusste, sie hatte keine Chance, dennoch wand sie sich, so gut sie konnte.
    Wirkung schien sie damit trotzdem zu erzielen, da Perkins zu schnaufen begann, als er die Treppe hinaufging. Einmal ächzte er sogar und hätte sie beinahe fallen lassen. Er setzte sie ab, um die Tür zu öffnen, drückte sie dabei aber mit einem Arm an sich. Anschließend zerrte er sie mit sich in den Raum und schloss hinter sich ab.
    Fluchend hob er sie nun hoch und ließ sie aufs Bett fallen. Danach ging er zu einer Kommode und schenkte sich einen Whisky aus einer Karaffe ein. In einem Zug leerte er das Glas, um es sogleich wieder aufzufüllen.
    Francesca robbte zur Bettkante. Wenn er zu betrunken war, konnte sie ihm vielleicht entkommen. Zwar war es sinnlos, mit gefesselten Füßen die Flucht anzutreten, selbst wenn ihr Gegenüber sturzbetrunken war, dennoch würde sie es versuchen. Ansonsten hätte sie sich nur noch der Verzweiflung hingeben können.
    Während er das zweite Glas hinunterkippte, betrachtete er sie. Sie rührte sich nicht, beobachtete ihn nur aus dem Augenwinkel. Und als er sich wegdrehte, um sich ein drittes Glas einzuschenken, schob sie die Finger unter den Knebel und begann, ihn nach unten zu ziehen. Er saß äußerst fest, doch sie spürte, wie der Stoff nachgab; also zog sie energischer.
    Plötzlich fluchte Perkins und knallte das Glas auf das Tablett. Mit wenigen Schritten war er bei Francesca und drückte eine Hand auf ihren Mund, gerade als sie zum Schreien ansetzen wollte. Hastig zog er das Halstuch wieder hoch, und als sie die Beine vom Bett nehmen wollte, packte er sie und warf sie zurück, wobei sie mit dem Kopf gegen das hölzerne Brett am Kopfende schlug.
    Der Schmerz machte sie einen Moment lang benommen, und Perkins nutzte die Gelegenheit, die Enden des um ihre Handgelenke gewickelten Bandes um einen Bettpfosten zu legen und zu verknoten. Nachdem er damit fertig war, trat er schwer atmend ein paar Schritte nach hinten und musterte Francesca.
    „So, jetzt werden Sie keinen Fluchtversuch mehr unternehmen, nicht wahr? Verschnürt wie ein Schwein, das zum Schlachter gebracht werden soll.“ Er grinste, da ihm der Vergleich offenbar gefiel. „Das passt irgendwie, weil Sie schon bald wie am Spieß schreien werden.“ Lachend drehte er sich weg, schenkte sich ein weiteres Glas ein und prostete ihr spöttisch zu. „Wie würde es dem Duke wohl gefallen, Sie so zu sehen? Und was wird er sagen, wenn er hört, dass ich ihm nur Reste hinterlassen habe?“ Wieder griente er hämisch. „Da wird er bestimmt nicht mehr so großspurig sein, oder?“
    Abermals griff er zur Karaffe und ließ sich mit einem weiteren Glas im Sessel nieder. Seine Bewegungen wurden zunehmend fahriger. Dabei verschüttete er auch etwas von seinem Whisky, während er sich zurücklehnte und die Beine ausstreckte. „Arroganter Mistkerl. Mir zu erzählen, ich soll das Land verlassen! Als ob ich wie alle anderen vor ihm kusche.“ Er schnaubte verächtlich. „Da kennt er aber nicht Galen Perkins. Das sag ich Ihnen. Mir macht keiner Vorschriften, er schon gar nicht.“
    Nachdem er ausgetrunken hatte, stellte er das Glas weg und stand auf. Den Weg zum Bett legte er leicht schwankend zurück. Bei ihr angekommen, stützte er

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