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Ein Antrag nach Mitternacht

Ein Antrag nach Mitternacht

Titel: Ein Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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heraus, dass man sie getäuscht hatte und dass die fragliche Frau alles so arrangiert hatte, damit es so aussah, als hätte sie uns in flagranti erwischt. Ihr wurde bewusst, dass sie im Irrtum gewesen war und mich ungerecht behandelt hatte.“ Er hob sein Glas wie zum Salut in Gideons Richtung und fügte an: „Also hat sie beschlossen, Wiedergutmachung zu leisten, indem sie für mich eine Ehefrau sucht.“
    Gideon sah ihm schweigend zu, wie sein Gegenüber ein weiteres Glas leerte. Er hatte Rochford nie zuvor in diesem Tempo Alkohol konsumieren sehen, allerdings hatte er ihn auch noch nie in einem solch … angeschlagenen Zustand erlebt. Der Duke war so ausgeglichen wie kaum ein zweiter Mann, der nur selten Gereiztheit erkennen ließ, von unverhohlener Wut ganz zu schweigen. Aber heute Abend war das alles ganz anders. Zorn kochte dicht unter der Oberfläche und schien bereit, jederzeit mit einem Satz zum Vorschein zu kommen.
    „Warum hat sie sich bloß so etwas in den Kopf gesetzt?“, fauchte Rochford und knallte sein Glas auf den Tisch vor ihm. „Bei Gott! Wenn ich bedenke, dass ich eine Zeit lang dumm genug gewesen war zu glauben …“
    Als er nicht weiterredete, hakte Gideon leise nach: „Was zu glauben?“
    Er schüttelte den Kopf und machte eine wegwerfende Geste. „Nicht so wichtig. Es ist nichts.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er jedoch fort: „Sie sagte mir, was sie herausgefunden hatte, und sie entschuldigte sich bei mir. Und dann arrangierte sie es so, dass ich sie und Lady Althea Robart ins Theater begleite. Ich dachte …“
    „Dass sie wieder mit dir …“
    „Nein“, fiel Rochford ihm ins Wort. „Großer Gott, nein. Das steht gar nicht zur Debatte. Aber ich dachte, sie wollte unsere Freundschaft verbessern. Und dann halst sie mir auf einmal Lady Althea auf. Ausgerechnet Althea!“
    „Ich kenne sie nicht.“
    „Du willst sie auch gar nicht kennen“, erklärte der Duke ohne Umschweife. „Sie ist ganz hübsch, allerdings für meinen Geschmack zu hochnäsig. Und wenn du dich länger als zehn Minuten mit ihr unterhältst, möchtest du am liebsten einschlafen.“
    „Liebst du immer noch Lady Haughston?“
    Rochford warf ihm einen flüchtigen Blick zu, dann konterte er mürrisch: „Unsinn. Natürlich nicht. Was nicht heißen soll, dass ich rein gar nichts für sie empfinde. Wir sind alte Freunde … keine Freunde im eigentlichen Sinn, doch in gewisser Weise gehört sie praktisch zur Familie.“
    Skeptisch zog Gideon bei diesen Ausführungen eine Augenbraue hoch, verkniff sich aber jeden Kommentar.
    „Ich verzehre mich nicht seit fünfzehn Jahren nach ihr, etwa weil sie meine Liebe nicht erwidert“, fuhr der Duke fort. „Wir könnten niemals dort weitermachen, wo wir aufgehört hatten. Immerhin sind seitdem fünfzehn Jahre vergangen. Die Gefühle von damals empfinden wir beide längst nicht mehr. Ich bin wütend, nur weil ich gehofft hatte, wir beiden könnten … nein, es geht mir um Francescas Dreistigkeit, sich in mein Leben einzumischen. Jeder lässt sie irgendwas in die Wege leiten. Sie ist wirklich gut darin, Dinge zu arrangieren.“
    Der andere Mann begann zu lächeln. „Ich habe einschlägige Erfahrungen mit ihrem Können.“
    „Aber dass sie auf die Idee kommt, für mich Entscheidungen zu treffen! Dass sie glaubt, besser als ich in der Lage zu sein, eine Ehefrau auszusuchen! Dass sie meint, ich sei auf ihre Hilfe angewiesen, damit ich eine Frau finde, die mich heiraten will!“ Seine Kiefermuskeln zuckten, als er mit den Zähnen knirschte.
    Er schenkte sich seinen vierten Drink ein und trank einen gehörigen Schluck. „Und dann besitzt sie auch noch die Frechheit, mir etwas von Pflicht zu erzählen! Mir! Als wäre ich irgendein junger Dummkopf, der jeder seiner Launen sofort nachgibt, ohne auf meinen Namen und meine Familie Rücksicht zu nehmen. Als müsste ich bei der erstbesten jungen Frau zugreifen und mit ihr Kinder zeugen, bevor ich dazu gar nicht mehr in der Lage bin!“
    Gideon musste ein Lächeln überspielen. „So hat sie das bestimmt nicht gemeint.“
    Der Duke gab einen mürrischen Laut von sich und widmete sich erneut seinem Glas.
    „Entschuldige, wenn ich so direkt frage, aber du weißt ja, meine Manieren sind nicht die allerbesten“, begann Gideon. „Willst du überhaupt heiraten?“
    „Natürlich will ich das. Ich muss es auch machen … früher oder später.“
    „Du hörst dich nicht allzu begeistert an.“
    Rochford zuckte mit den Schultern. „Ich habe

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