Ein Apfelkuchen und ein Duke - Eine sehr romantische Komödie
Mal gewesen.
Allerdings war sie bei vollem Bewusstsein, als ihr erst einmal klar geworden war, was da in der Kutsche geschehen war und wie knapp sie um den Verlust ihrer Unschuld herum gekommen war.
Trotzdem. Wie konnte ein unschuldiges Mädchen so lüstern sein? Wenn sie überhaupt unschuldig war... Er wusste doch gar nichts über das Mädchen, er hatte kaum mit ihr gesprochen. Sie konnte vollkommen verdorben sein! Möglicherweise hatte sie ihre Unschuld längst an Mr. Wimple verloren?
Mr. Wimple! Der muss ja mittlerweile in London eingetroffen sein! Ich muss ihn finden. Ich muss es wissen. Ich werde ihn foltern, wenn es sein muss!
Dominic trank weiter.
Nein. Sein Instinkt verriet ihm, dass Eugenia Cartwright zwar eine kleine Wildkatze war, aber nicht verdorben.
Es hatte eine merkwürdige, reine Vollkommenheit in ihren Küssen gelegen, in den Bewegungen ihres Körpers, als sie sich an ihn schmiegte, beinahe so als wäre sie--- In einem Liebesroman! Natürlich! Daher hatte sie ihre Inspiration! Aus den unsäglichen Schandblättern ihrer Mutter! Daher glaubte sie, zu wissen, wie...
Die Damen mit denen Dominic üblicherweise verkehrte hatten stets genau gewusst, was sie zwischen den Laken zu tun hatten. Das sind alles hochklassige Huren, wenn ich einmal ehrlich bin.
Gigi war anders. Aufrichtig.
Plötzlich spürte er tiefes Verlangen und gleichzeitig heftige Scham als er sich vorstellte, wie sie sich vorstellte, was er so alles mit ihr treiben würde. Aber er wagte nicht, seine Gedanken weiter in diese Richtung streunen zu lassen. Dieses teuflische Kätzchen hatte ihm übel genug mitgespielt. Einmal ganz abgesehen vom Brandy.
Engel! Teufel! Alles das und mehr!
Er musste sie haben.
Er musste sie heiraten !
In seinem Herzen hatte er schon immer gewusst, dass er sie heiraten wollte, seit dem Moment als sie sich den Dreispitz vom Kopf gerissen hatte.
Er hatte es ihr sogar gesagt! In der Kutsche!
Nicht, dass er klar hätte denken können, angesichts der Tatsache, dass sie sich auf seinem Schoß gewunden hatte, aber er hatte sie gebeten, seine Frau zu werden und er hatte es auch so gemeint.
Er wollte Eugenia zur Frau haben, aber sie wollte ihn nur als Fantasie!
Sie war voll der rasenden Wut gewesen, als sie zu guter Letzt aus ihrer leidenschaftlichen Raserei erwacht war. Der Zorn hatte wie ein Gewittersturm in der schönen Kreatur getobt.
Und wie sie ihn beschimpft hatte. Niemals wollte sie ihn wieder sehen!
Was, wenn sie einfach einen harmloseren Mann heiraten wollte, jemanden der weniger eingebildet und launisch war, als der Duke? Jemanden wie diesen Mr. Wimple! Diesen Gnom!
Ich muss ihr sagen, dass ich im Stall war! Sie muss es wissen!
Am nächsten Tag würde er sie aufsuchen und egal was passierte, Mr. Wimple würde kein Morgen mehr sehen. Aber nicht heute.
Mit einem lauten Knall landete der Kopf des Dukes auf die Tischplatte.
***
Am darauffolgenden Tag, nachdem Dominic sich ausreichend von seinem übertriebenen Brandy Konsum erholt hatte, ließ er Coeur de Lion satteln und ritt in die Halfmoon Street.
Ein Diener teilte ihm mit, dass der General nicht im Hause wäre und dass die Ladies in einer Kutsche im Hyde Park spazieren fuhren.
12.
Hyde Park, am selben Morgen
Miss Flora Parker, die wie immer aufmerksam ihre Umwelt beobachtete, hatte sofort bemerkt, dass etwas Grundlegendes im Haushalt der Cartwrights geschehen sein musste. Lady Cartwright schäumte regelrecht über. Die elegante Dame war derart guter Laune, dass Flora befürchtete, sie würde innerlich in Flammen stehen. Die Ankunft ihres Ehemannes allein konnte wohl kaum der Grund für die plötzliche Glückseligkeit der Lady sein.
Eugenia Cartwright war dagegen das absolute Gegenteil ihrer Mutter.
Die strahlend schöne Gigi mit der Flora sich in der letzten Woche angefreundet hatte, war zu einer angespannten und kreidebleichen Kreatur geworden. Schön war sie immer noch, aber nicht mehr so entgegenkommend, lustig oder charmant wie sie es zuvor immer gewesen war.
Trotzdem, eigenartiger Weise schien es Gigis Verdienst, dass Lady Cartwright von derart guter Stimmung war. Lady Cartwright konnte gar nicht aufhören, ihre Tochter zu tätscheln. „Mein gutes, gutes Mädchen...“ seufzte sie beseelt und lächelte versonnen.
Flora und ihre eigene Mutter, Lady Parker, saßen den beiden Cartwrights gegenüber.
Es war die übliche Zeit für eine Fahrt durch den Park und allerlei Bekannte fuhren, ritten oder spazierten an ihnen vorbei,
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