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Ein Ballnachtstraum

Ein Ballnachtstraum

Titel: Ein Ballnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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lächelnd.
    Unversehens berührte er ihre erhitzte Wange mit den Knöcheln seiner behandschuhten Finger, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken - was ihm unvermutet auch gelang. „Könnten Sie Ihre Pflichten ein paar Minuten vernachlässigen?“
    Sie schaute ihm unverwandt ins Gesicht, und er las in ihren braunen Augen, dass er ihr keineswegs so gleichgültig war, wie sie ihn glauben machen wollte. „Haben Sie eine Ahnung, in welche Schwierigkeiten sich eine Frau bringen kann, wenn sie auch nur wenige Minuten ihre Pflichten vergisst?“ Sie schüttelte den Kopf, und in ihrer Stimme schwang ein Anflug von Heiterkeit. „Das war beileibe keine Einladung, ich denke dabei an meinen Schützling.“
    Er neigte sich ihr zu. „Darf ich Sie wenigstens küssen, bevor Sie gehen?“, fragte er leise in der Hoffnung, wenigstens seine Neugier befriedigen zu können, ob dieser verführerisch volle Mund so köstlich schmeckte, wie er aussah.
    Drake wartete nicht auf ihr Einverständnis, hob ihr Kinn mit zwei Fingern und senkte seinen Mund auf ihre sinnlichen Lippen. Sie atmete hörbar ein, blieb aber reglos und stumm. Sein Herzschlag beschleunigte sich, er zog sie an seinen sehnigen Körper und nahm ihr leises Seufzen wahr. Wie lange war es her, dass sein Blut so in Wallung geraten war?
    Sie wandte das Gesicht zur Seite. „Das“, flüsterte sie zaghaft, „reicht jetzt. Vielen Dank.“
    „Es war mir ein Vergnügen.“ Er berührte mit der Hand ihre weiche runde Schulter. „Aber das war längst nicht genug.“
    „Doch, das war es.“
    „Nein, war es nicht.“
    „Es …“
    „Es war nicht genug“, beharrte er schmeichelnd. „Ich beweise es Ihnen.“
    Zögerlich drehte sie ihm ihr Gesicht nochmals zu. Als er sie diesmal küsste, drängte er seine Zunge zwischen ihre Lippen. Sie geriet ins Wanken, und er umfing sie enger, um ihr Halt zu geben. Nur leider durfte er nicht vergessen, wo sie sich befanden, und so löste er sich Sekunden später widerstrebend von ihr.
    „Sehen Sie? Ich habe es Ihnen doch gesagt“, flüsterte er mit belegter Stimme.
    Sie zitterte ein wenig, wirkte benommen und sehr begehrenswert. „Was sagten Sie?“
    Er schloss die Augen, kämpfte um seine Beherrschung und zog die unbekannte Schönheit noch einmal an sich. Als er sie diesmal losließ, glänzten ihre Augen in verwirrtem Aufruhr, ihre Brüste hoben und senkten sich unter ihren Atemzügen.
    „Wenn Sie mich entschuldigen“, wisperte sie und legte eine Hand an ihre Kehle. „Ich muss mich jetzt verabschieden. Danke für den Tanz. Aber für den Rest des Abends muss ich meinen Verpflichtungen nachkommen.“
    „Genau wie ich.“ Er lächelte wehmütig, während er ihr vom Mond erhelltes Gesicht betrachtete. Ihre feuchten schwellenden Lippen luden ihn ein, sie erneut zu küssen. „Meiner Erfahrung nach sind unerwartete Freuden die schönsten Freuden“, sagte er mit rauer Stimme und sehnte sich danach, sie noch einmal in seine Arme zu schließen.
    Ihr Lachen überraschte ihn. „Und solche Freuden lassen Sie sich mit Sicherheit nicht entgehen.“ Sie raffte die Röcke und drängte sich an ihm vorbei.
    „Das will ich nicht leugnen“, antwortete er mit einem dünnen Lächeln.
    „Ich bezweifle, dass Sie sich irgendein Vergnügen versagen“, stellte sie schnippisch fest.
    Er hielt sie sanft am Ärmel fest. „Und warum versagen Sie mir jetzt dieses Vergnügen?“ Mit leiser Genugtuung bemerkte er ihr Zittern, als ihre Körper sich berührten.
    Sie sah zu ihm auf, und ihm war, als dringe ihr Blick direkt in die Leere seines Herzens. „Verzicht ist gelegentlich heilsam für die Seele.“
    „Warten Sie! Verraten Sie mir wenigstens, wer Sie sind. Ich heiße Drake.“
    Sie zögerte. Er nahm die Hand von ihrem Ärmel und lehnte sich gegen die Balustrade. Es wäre zu bedauerlich, wenn sie so sang- und klanglos aus seinem Leben verschwinden würde. Er wollte wenigstens ihren Namen wissen. Ihre Eigenwilligkeit gefiel ihm, und ihre sinnliche Ausstrahlung betörte ihn. Sie verfügte über ein natürliches Selbstbewusstsein, ohne zu sehr von sich eingenommen zu sein wie andere Damen, die es wagten, mit ihm zu flirten. Und die Frage schoss ihm durch den Sinn, ob sie schon einmal mit einem Mann zusammen gewesen war. Und er hätte nichts dagegen gehabt, ihr erster Liebhaber zu werden.
    „Mir fehlt die Zeit für flatterhafte Spielchen, die Herzensbrecher wie Sie gerne mit Frauen treiben“, entgegnete sie mit einem kühlen Lächeln. „Solche Zerstreuungen

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