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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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T-Shirt, das ich trug, versteckte. Trotzdem fanden seine großen Hände zielsicher den Weg unter den Stoff, ertasteten meine eher mageren Hügel und streichelten sie.
    Ich seufzte, wohl wissend, was kommen würde. Denn wenn es etwas gab, was Kirk und ich inzwischen bestens im Griff hatten, dann den Sex. Wie ein Wissenschaftler hatte er ewig lang an mir herumexperimentiert, um herauszufinden, was er tun musste, um mich dahin zu bringen, wo ich hin wollte. Und trotzdem wird es nie langweilig, dachte ich, als er sich auf mich rollte und sich dann kurz auf die Fersen hockte, um sich ein immer bereitliegendes Kondom aus der Nachttischschublade zu nehmen.
    Ich war Wachs in seinen Händen, sobald er in mich eindrang stieg in mir wie immer eine gewohnte Hitze auf. Ich konnte mich wirklich nicht beschweren, außer vielleicht darüber, dass Kirk beim Sex nicht sonderlich gerne küsste. Um genau zu sein, berührte er meine Lippen gar nicht mehr, wenn wir vereinigt waren. Aber das ist okay, dachte ich und blickte in sein leicht errötetes Gesicht, sah seine dunklen Wimpern und seine vollen Lippen. Ich hatte von hier unten einen ziemlich guten Blick. Und gerade als ich mich auf den Rhythmus einstellte, erfüllte ein plötzliches und ziemlich unerwartetes Bild meine Gedanken. Ich stellte mir vor, dass Kirk mich auszog, hochhob und auf ein Himmelbett legte, das ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte. Und als ich mich in Gedanken umwandte und den Berg von Kleidern betrachtete, während Kirk den letzten Knopf an meinem – T-Shirt? – öffnete, sah ich zu meinem Entsetzten Berge aus weißer Seide. Hatte ich in meiner überhitzten Fantasie ein Hochzeitskleid gesehen?
    O Gott
, dachte ich, als mein Köper zu zucken begann – fast ein wenig unwillig, es war noch
viel
zu früh – und dann hatte ich den größten Orgasmus meines Lebens. Ich riss die Augen auf, als sich ein fremder, markerschütternder Schrei meinen Lippen entrang. Ich dachte schon fast, Kirk wäre es gewesen, denn im Gegensatz zu mir hatte er keine Probleme damit, sein Vergnügen lauthals zu äußern. Bis ich direkt in seine überraschten Augen sah. Nur Sekunden später spürte und hörte ich seine eigene Befriedigung, und sein Körper wurde ganz weich.
    „Wow“, sagte er, als er schließlich den Kopf hob und mich wieder ansah. „Das war ja was.“ Lächelnd beugte er sich zu mir herunter und küsste mich flüchtig.
    Ich studierte seinen Gesichtsausdruck. Das
war
wirklich etwas, dachte ich, und spürte, wie mein Herz hoffnungsvoll schlug. Aber
bedeutete
es etwas? Nun, es bedeutete auf jeden Fall etwas, denn mit Kirk zu schlafen war immer wie eine Offenbarung. Doch diesmal war die Offenbarung von etwas anderer Art. Zumindest für mich, dachte ich, schaute in seine Augen und suchte in ihnen nach den gleichen Gefühlen, die mich gerade übermannten.
    Ich sah ein Glänzen in Kirks Augen, aber wovon es herrührte, musste erst noch herausgefunden werden. Dann hörte ich seine nächsten Worte.
    „Ich habe dich noch nie so … stark gespürt. Das muss ja ein wahnsinniger Orgasmus gewesen sein, wie?“ fragte er lachend, lehnte sich dann mit einem Gesichtsausdruck zurück, der keine Frage darüber offen ließ, was
er
fühlte. Stolz. Die übliche Selbstgefälligkeit, die einen Mann überkommt, wenn er guten Sex geboten hat. Und dann führte er sich wieder wie ein Wissenschaftler auf. „Woran, glaubst du, lag das? Ich meine, es war ja immerhin nur die blöde Missionarsstellung. Nichts Besonderes.“ Er nahm seine Hand, die mich gerade noch sanft massiert hatte, von meiner Hüfte und schlug damit aufs Bett. „Vielleicht an der neuen Matratze? Mein Gott, wenn ich das geahnt hätte, hätte ich dem Verkäufer ein Trinkgeld gegeben.“
    Grundgütiger
.
    Normalerweise wäre ich inzwischen total angewidert gewesen, wenn Kirk sich nicht auf den Rücken gedreht und mich fest in die Arme genommen hätte. Vielleicht lag es daran, wie sich seine muskulöse Brust unter mir anfühlte. Oder daran, wie sanft seine Hände meinen Rücken streichelten. Oder vielleicht wollte ich einfach nur glauben, dass er, obwohl er sich als Mann über sexuelle Techniken begeistern konnte, doch noch etwas anderes gespürt hatte — etwas, das er nicht in Worte fassen konnte. Jedenfalls wurde ich ganz weich und klammerte mich an diesem Gefühl fest, worum auch immer es sich handelte. Zumindest, bis die Realität mich wieder hatte. Was ziemlich schnell der Fall war.
    Kirk blickte auf seine Uhr,

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