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Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Titel: Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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widersprach der Arzt milde. „Machen Sie den Test, signorina, und wenn es nur hilft, eine Schwangerschaft als Grund für Ihre Schwindelanfälle auszuschließen.“
    Reine Zeitverschwendung, war alles, was Gina denken konnte, als sie im Bad auf dem Badewannenrand saß und auf das Ergebnis wartete. Lanzo telefonierte noch immer mit seinem Büro in Japan, so hatte sie unbemerkt nach oben gehen und den Test machen können.
    Es war albern, so nervös zu sein. Vermutlich war es reine Gewohnheit. Sie hatte Dutzende von diesen Tests durchgeführt, immer mit einer Mischung aus freudiger Erwartung und verzweifelter Hoffnung. Dieses Mal allerdings hoffte sie, er würde negativ ausfallen – oder besser, sie ging davon aus, dass er negativ ausfallen würde.
    Sie sah auf ihre Armbanduhr. Die notwendige Wartezeit war verstrichen. Sie nahm das Stäbchen zur Hand, schaute darauf … und traute ihren Augen nicht.
    Schwanger.
    Unmöglich. Irgendetwas war falsch gelaufen. Das Testergebnis konnte nicht stimmen. Also wiederholte sie die Prozedur mit dem zweiten Stäbchen, den die Packung glücklicherweise enthielt.
    Wie hypnotisiert verfolgte sie mit, wie der Sekundenzeiger auf dem Zifferblatt vorrückte. Natürlich würde das Resultat dieses Mal negativ ausfallen, und das wäre auch gut so. Sie war jetzt wirklich nicht in der Lage, sich um ein Baby zu kümmern. Und was Lanzo betraf … seine Reaktion wollte sie sich gar nicht erst vorstellen. Aber es war unsinnig, sich Sorgen zu machen. Sie war nicht schwanger …
    Die Zeit war um. Mit einem tiefen Atemzug nahm Gina das Stäbchen … und Ungläubigkeit wandelte sich ganz allmählich in überschäumende Freude, als sie auf den verfärbten Punkt in dem „Schwanger“-Kästchen starrte.
    Lanzo sei mit dem Motorrad unterwegs, teilte die Haushälterin Gina mit, als diese endlich den Mut gefunden hatte, nach unten zu gehen, um ihm die Neuigkeit mitzuteilen. Ihre erste Erleichterung über den Aufschub wich sofort der Sorge um Lanzo. Was, wenn er mit dem Motorrad in einer dieser engen Haarnadelkurven verunglückte?
    Hör auf damit, ermahnte sie sich. Lanzo wusste, was er tat. Aber er hatte ihr auch gesagt, dass er den Tod nicht fürchtete.
    Mit leerem Blick schaute sie aus dem Fenster auf das glitzernde Meer hinaus. Wenn Lanzo verunglückte oder noch schlimmer, wenn er … Ein Schauer überlief sie. Sie würde ihr Kind allein aufziehen müssen. Vielleicht wirst du das so oder so müssen, meldete sich eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Sie mochte sich vielleicht auf ein Baby freuen, das hieß nicht, dass Lanzo ebenso fühlte.
    Bis sie eine Stunde später das sonore Dröhnen des Motorrads hörte, waren ihre Nerven zum Zerreißen gespannt. Sie wischte sich die feuchten Handflächen an ihrer Jeans ab und setzte sich in Bewegung. Sie kam in der Halle an, als Lanzo die Haustür aufschloss. Er sah absolut hinreißend und unglaublich sexy aus in der schwarzen Lederkluft. Gina schloss für einen Moment die Augen, wünschte sich verzweifelt, sie würde sich nicht wieder wie ein schwärmender Teenager vorkommen.
    Lanzo musterte ihr blasses Gesicht. „Ist dir schwindlig?“, fragte er besorgt. „Was ist denn, cara? “ Seltsam, warum war er so angespannt?
    „Ich muss mit dir reden.“ Sie schluckte und warf einen Blick auf das Porträt seiner Verlobten. „Nicht hier.“
    „Dann in meinem Arbeitszimmer.“
    Gina hätte den Salon vorgezogen. Sein Arbeitszimmer schien zu offiziell, um etwas so Intimes zu besprechen. Als er die Tür hinter ihnen dann ins Schloss drückte, musste Gina den verrückten Impuls unterdrücken, auf dem Absatz kehrtzumachen und zu fliehen.
    Lanzo setzte sich hinter seinen Schreibtisch, bedeutete ihr, ebenfalls Platz zu nehmen. Doch sie blieb lieber stehen, war seine Miene doch seltsam hart. Ihr Herz begann laut zu pochen, als er sie mit kühlen grünen Augen musterte.
    „Also, worum geht es?“
    Sie hielt seinem Blick stand. „Ich bin schwanger“, verkündete sie, nachdem sie tief Luft geholt hatte. Wirklich glauben konnte sie es immer noch nicht. „Der Arzt hat mir einen Schwangerschaftstest dagelassen, nur um eine Schwangerschaft ausschließen zu können. Doch der Test war positiv.“ Ausnahmsweise trug Lanzo keine Sonnenbrille, dennoch konnte Gina nichts aus seinen Augen ablesen. Sie wünschte, er würde etwas sagen. Sein Schweigen zerrte an ihren Nerven.
    Alles sträubte sich in ihm. Sekundenlang weigerte sich sein Verstand, die Neuigkeit anzuerkennen. Dann wurde ihm

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