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Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Titel: Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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Bett stand, nur als Silhouette wahrzunehmen war. Dennoch erkannte sie Lanzo sofort. Wie vom Donner gerührt blieb sie im Türrahmen stehen.
    „Was hast du hier zu suchen?“ Still verfluchte sie sich, weil ihre Stimme bebte.
    „Wir müssen reden“, erwiderte er.
    Seine tiefe samtene Stimme versetzte ihrem Herzen einen Stich. Sie hasste sich dafür, dass selbst nach drei Wochen sein bloßer Anblick ausreichte, um ihre Knie weich werden zu lassen. Dass er in schwarzen Jeans, Poloshirt und weicher Lederjacke absolut hinreißend aussah, half ihr ebenfalls nicht. Sein Haar war kürzer geschnitten, und sein Gesicht wirkte kantiger, bis auf den wunderbar sinnlichen Mund, mit dem er sie so leidenschaftlich und zärtlich zugleich geküsst hatte …
    Seine schockierte Miene allerdings ließ vermuten, dass Küssen nicht auf seiner Agenda stand. Gina erhaschte einen Blick auf sich im Spiegel – aschfahle Haut, dunkle Ringe unter den trüben Augen, das stumpfe Haar von einem Gummi zu einem schlichten Pferdeschwanz zusammengehalten.
    „Du siehst miserabel aus“, bemerkte er gnadenlos offen.
    Zwar sagte sie sich, dass ihr sein Urteil über ihr Aussehen vollkommen gleichgültig war, dennoch stiegen sofort Tränen in ihre Augen. „Ich möchte wissen, wie du aussehen würdest, wenn du dich mehrmals am Tag übergibst.“
    Lanzo runzelte die Stirn. „Natürlich habe ich von morgendlicher Übelkeit während der Schwangerschaft gehört, aber ist es normal, dass es so häufig vorkommt?“
    „Kümmert dich das?“ Stolz war ihr einziger Schutz gegen die Sorge, die sie in seiner Stimme hörte. Schließlich hatte er deutlich zu verstehen gegeben, dass weder sie noch das Baby ihn interessierten.
    Er seufzte schwer. „ Sì . Dein Wohlergehen ist mir wichtig, Gina. Deshalb bin ich hier – um dafür zu sorgen, dass du alles hast, was du brauchst.“ Er sah sich in dem vollgestellten Zimmerchen um. Das Gästebett wirkte nicht besonders bequem, ihre Kleider lagen über einen Stuhl geworfen oder quollen aus dem Koffer, denn für einen Schrank gab es keinen Platz. „Dein Schwager sagte mir, dass du hier wohnst.“
    „Vorerst. Wie du dich vielleicht erinnerst, ist meine Wohnung bis Dezember vermietet“, antwortete sie knapp.
    „Und danach ziehst du zurück? Erwähntest du nicht eine Hypothek? Wie willst du die abbezahlen, wenn das Baby da ist und du nicht mehr arbeiten kannst?“
    Er verlangte Antworten auf Fragen, mit denen sie sich seit ihrer Rückkehr nach Poole marterte. Müde setzte sie sich auf das Gästebett. „Ich werde die Wohnung verkaufen und etwas …“ Sie hatte „Billigeres“ sagen wollen, fing sich aber gerade noch rechtzeitig. „… Passenderes für ein Kind suchen.“
    Sein Magen zog sich zusammen, während er ihr blasses Gesicht musterte. Sie sah schrecklich mitgenommen aus, so gar nicht wie die selbstsichere Gina, die er kannte. Sie hatte auch abgenommen – sicherlich nicht verwunderlich, wenn sie keine Nahrung bei sich behielt. Er fragte sich, ob sie die für die Entwicklung des Babys nötigen Vitamine und Mineralien bekam. Eine seltsame Vorstellung, dass sein Kind in ihr heranwuchs, vor allem, da ihr Bauch noch flach war. Und doch hatte sie sich verändert. Da lag eine Verletzlichkeit in ihr, die ihn mit Schuld erfüllte.
    „Arbeitest du?“, fragte er abrupt. Vielleicht war das ja der Grund für ihre Müdigkeit.
    Gina verschränkte die Finger, um die Nervosität zu verbergen. „Im Moment nicht. Ich kann schlecht nach einer Anstellung suchen, wenn ich ständig ins Bad rennen muss. Aber hoffentlich geht es mir in ein, zwei Wochen besser …“
    „Wie kommst du finanziell zurecht?“
    „Ich habe Ersparnisse.“ Die praktisch aufgebraucht waren. Nur würde sie ihm das nicht sagen. „Hör zu, Lanzo …“ Sie sprang auf und wünschte, sie hätte es nicht getan. Der Raum drehte sich um sie. „… ich weiß nicht, weshalb du gekommen bist …“
    Sie schwankte, und sofort war er an ihrer Seite, um sie zu stützen. Sein Duft weckte das alberne Bedürfnis in ihr, die Wange an seine Brust zu legen und sich auf seine Stärke zu verlassen.
    „Ich bin hier, weil es in meiner Verantwortung liegt, dir zu helfen.“
    Seine Worte bewirkten, dass sie sich abrupt von ihm zurückzog. „Du bist weder für mich noch für das Baby verantwortlich. Du hast mir klar und deutlich mitgeteilt, dass du dein Kind nicht willst.“
    Er sah den Schmerz in ihren Augen und seufzte schwer. „Setz dich, cara, bevor du umfällst.“ Er

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