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Wenn ich sterbe, stirbst auch du Kommissar Morry

Wenn ich sterbe, stirbst auch du Kommissar Morry

Titel: Wenn ich sterbe, stirbst auch du Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Kommissar Morry
    Wenn ich sterbe, stirbst du auch
     
     
     
     
     
    Wenn ich sterbe...
    stirbst du auch
    Kriminal-Roman
    von
    Kommissar Morry
    Von Scotland Yard — dem Haupt- Dienstgebäude der Londoner Polizei — sind bekanntlich schon viele erregende Kriminalfälle an die Öffentlichkeit gedrungen. Über eine der mysteriösen Kriminal-Affären aus jüngerer Zeit berichtet unser neuer Roman
    Wenn ich sterbe ...
    stirbst du auch
    aufgezeichnet von dem berühmten Kommissar Morry. In dem Haus Nr. 13 der vornehmen alten Straße Ogden Road im Bezirk Kensington hatte sich eine unheimliche Begebenheit zugetragen. Die Nerven können einem erstarren, wenn man davon liest. Im Mittelpunkt des gefährlichen Spiels steht nicht so sehr die reiche Mrs. Viktoria Cumberland, sondern deren Haushälterin Rose Ipswich. Bei aller Gewitztheit will es Kriminal- Assistent Patrick Sullivan kaum gelingen, das Dämonische an Rose zu entlarven. Morry redet eine schonungslose Sprache. Man vergißt es nicht so leicht das Haus Nr. 13 in dem Roman.
    Wenn ich sterbe . . .
    stirbst du auch.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Kommissar Morry
    Wenn ich sterbe... stirbst du auch
    Kriminalroman
    MERCEDA-VERLAG Albachten b. Münster/Westfalen.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    „Patrick Sullivan liebt leblose Körper“, pflegte der Kommissar Morry zu behaupten.
    Es klang makaber, zwischen den gewaltsam vom Leben zum Tode beförderten Opfern der Londoner Unterwelt und einer so innigen menschlichen Regung eine Assoziation herstellen zu wollen, aber genau das war es, was Patricks Gefühle zu den Ermordeten kennzeichnete. Er betrachtete seine Arbeit als absolut unpersönlich, und der Aufbau von Tatsachen und Möglichkeiten mit allen notwendigen Schlußfolgerungen bereitete ihm mindestens ebensoviel Spaß wie einem Kinde das Zusammensetzen eines Puzzlespiels.
    Wenn es zuweilen geschah, daß ein naher Anverwandter eines Toten im Leichenschauhaus einen Nervenzusammenbruch erlitt, war Patrick zuerst verblüfft, und dann tieftraurig. Derlei Vorkommnisse erinnerten ihn daran, daß selbst der kälteste und starrste Corpus feste Bindungen zu den noch lebenden Exemplaren der menschlichen Gesellschaft hatte. Das überraschte ihn immer wieder; denn trotz seiner bekannten Weichherzigkeit lösten die Objekte seiner beruflichen Neugier bei ihm keinerlei Mitleidströmungen aus.
    Jeder Ermordete bedeutete vor allem ein neues Abenteuer des Geistes. Patrick konnte aus einem Schlips auf den Geschmack und die Kaufkraft des Eigentümers schließen, und nicht selten genügte ihm der Anblick des Musters gestreifter Socken, um genau das Warenhaus und die Gegend zu bestimmen, wo der Tote zu Lebzeiten gekauft hatte.
    Natürlich gab es Tage, an denen er fürchtete, das Ende seines Lateins erreicht zu haben; das war immer dann, wenn ein unbekleideter Toter nur wenige Anhaltspunkte für seinen Forscherdrang bot. Noch schlimmer aber war es, wenn er jene Zeichen menschlicher Grausamkeit entdeckte, die selbst den abgebrühtesten Beamten von Scotland Yard erschauern ließen. Abgesehen von diesen zutiefst unerfreulichen Aspekten seiner Arbeit, fühlte sich Patrick Sullivan in Scotland Yard pudelwohl. Er war erst kürzlich aus Liverpool nach London versetzt worden und gehörte jetzt dem Sonderdezemat von Kommissar Morry an. Patrick bewunderte seinen Vorgesetzten mit dem uneingeschränkten Respekt eines Mannes, der in der Arbeit nicht ohne Vorbild zu sein vermag.
    „Hier habe ich etwas für Sie“, sagte Morry und blickte Patrick an.
    Es war an jenem denkwürdigen Junimorgen, der in den Akten von Scotland Yard den Auftakt zu einem Verbrechen bilden sollte, das in seiner Art ohne Parallelen ist.
    „Einen Mordfall, Sir?“ fragte Patrick eifrig.
    Morry rieb sich die Nase, als müsse er sie auf Hochglanz polieren.
    „Tut mir leid, Patrick. Diesmal kann ich Ihnen nicht mit einem neuen Studien-Objekt dienen. Es ist eine Routineermittlung. May hat in der Sache schon etwas unternommen, aber er ist in Manchester, und deshalb möchte ich Sie bitten, für ihn einzuspringen.“
    „Worum geht es, Sir?“
    „Eine komische Angelegenheit“, meinte Morry und machte eine einladende Handbewegung. „Setzen Sie sich, Patrick.“
    Sullivan, dem das Wesen des Kommissars sympathisch war, errötete vor Freude.
    „Sie haben vielleicht schon von der Ogden Road in Kensington gehört. Es ist eine sehr alte, recht vornehme Straße, die in den letzten Jahren empfindlich an Wert verloren hat, weil sich

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