Ein Bodyguard zum Heiraten?
überragte ihn um Haupteslänge. „ Was glauben Sie denn, wer ich bin? Und was glauben Sie, wer Téa ist?“
Conway flüchtete zur Tür. „Nein, so habe ich das nicht gemeint …“ Errötend sah er auf seine Uhr. „Ich habe in ein paar Minuten einen dringenden Termin. Deshalb müssen wir unsere Unterredung später fortsetzen.“ Schon hatte er die Hand auf dem Türgriff. „Téa, mach du mit Luc weiter. Wenn ihr mich braucht – ich bin in meinem Büro.“ So würdevoll, wie es ihm noch möglich war, verließ er das Zimmer.
Nachdem die Tür sich geschlossen hatte, warf Luc Téa einen fragenden Blick zu. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass die Auseinandersetzung sie amüsiert hatte. Wieder setzte er sich auf die Kante ihres Schreibtischs und versuchte, sich den Schmerz in seiner Hüfte nicht anmerken zu lassen. „Eins würde mich interessieren“, sagte er. „Könnte ich dich wirklich durch Sex dazu bringen, den Dantes bessere Konditionen einzuräumen?“
„Nie im Leben.“
„Das hatte ich mir schon gedacht – aber ich musste einfach fragen. Sev wäre sauer auf mich gewesen, wenn ich es nicht wenigstens versucht hätte.“
„Verstehe.“
„Dann sollten wir jetzt am besten tun, was Conway uns befohlen hat.“
Verwirrt sah sie ihn an. „Wie bitte?“
„Hast du denn nicht gehört, was er gesagt hat?“, fragte Luc lächelnd. „Er meinte, wir sollten weitermachen. Also machen wir weiter.“ Erwartungsvoll beugte er sich zu ihr hinüber und erlaubte es dem Inferno, die Macht über ihn zu übernehmen. „Schließlich ist er der Chef.“
„Aber nur noch sechs Wochen lang“, erwiderte sie.
Und dann ließ auch sie sich von der Leidenschaft überwältigen.
5. KAPITEL
Die folgende Woche verging schnell – mit Ausnahme gewisser Phasen, in denen Téa ein unbändiges Verlangen nach Luc verspürte. Dann schien die Zeit nur so zu kriechen, denn sie wusste, dass sie sich dieses Verlangen nicht erfüllen durfte.
Dafür war einfach nicht die Zeit; es gab so viel Dringendes zu erledigen. Obendrein plagte sie das Gefühl, dass sie so viel Glück nicht verdient hätte – nicht nach dem, was vor all den Jahren passiert war. Das würde sie nie wiedergutmachen können, auch wenn sie sich die größte Mühe gab.
Luc hielt Wort. Von der stürmischen Umarmung nach der Unterredung mit Connie abgesehen, rührte er sie nicht an. Jedenfalls nicht so, wie sie es sich ersehnte. Sorgsam vermied er jeden Körperkontakt, obwohl sie genau spürte, dass ihn das genauso viel Überwindung kostete wie sie.
Aber sie mussten sich beide zusammenreißen. Es war von größter Bedeutung, dass sie so viel wie nur irgend möglich über das Unternehmen ihres Großvaters lernte, bevor sie die Führung übernahm. Die restliche Zeit brauchte sie, um sich um ihre Verwandtschaft zu kümmern, von den unzähligen Anrufen ganz zu schweigen. Dann noch durch Luc abgelenkt zu werden – das ging gar nicht.
Um wenigstens etwas Druck von ihr zu nehmen, begann er irgendwann, ihre Handys zu verstecken. Beim ersten Mal merkte sie es gar nicht, sondern genoss die ungewohnte Stille. Doch dann, nach Stunden, sah sie, dass die Geräte nicht wie gewohnt auf ihrem Schreibtisch standen. Panik stieg in ihr auf, bis sie zu Luc hinübersah und es ihr dämmerte.
„Gib sie mir sofort wieder.“
Seelenruhig blätterte er in seiner Fachzeitschrift über elektronische Warnsysteme. „Bleib locker, Téa. Wird schon nichts Wichtiges passiert sein. Falls doch, hätten sie direkt bei Bling angerufen.“
„Darum geht es nicht. Du kannst mir nicht einfach meine Handys wegnehmen.“ Nur mühsam beherrschte sie sich. „Sie sind die Nabelschnur zu meinen Verwandten. Madam und meine Schwestern brauchen mich.“
In seinem Blick lag eine Entschlossenheit, die, wie sie vermutete, zu seiner Persönlichkeit gehörte. Nur dass er sie bisher noch nie so angesehen hatte. „Man muss seiner Mannschaft trauen und sich auf sie verlassen können. Aber genauso wichtig ist es, sich und ihr die Selbstständigkeit zu bewahren, damit auch dann alles läuft, wenn mal einer ausfällt.“
„Und was soll das bedeuten, bitte schön?“
„Wenn du deinen Schwestern die Selbstständigkeit nimmst, geben sie nicht ihr Bestes. Weder beruflich noch im Privatleben.“
„Meine Schwestern sind doch nicht beim Militär“, entgegnete sie.
„Wenn du sie ständig bemutterst, lernen sie nie, auch mal alleine Probleme zu bewältigen.“ Ungewohnt ernst sah er sie an. „Oder willst du
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