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Ein Bodyguard zum Heiraten?

Ein Bodyguard zum Heiraten?

Titel: Ein Bodyguard zum Heiraten? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DAY LECLAIRE
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lange sie auf der Arbeit blieb – stets war er da, um sie zu begleiten. Insgeheim vermutete sie, dass Madam ihn über ihren Terminplan auf dem Laufenden hielt. Schließlich aber hatte sie sich daran gewöhnt und ihren Widerstand aufgegeben.
    „Ich wüsste was Besseres“, gab Luc zurück. „Warum kommst du nicht einfach mit zur Party? Anschließend bringe ich dich wie gewohnt nach Hause.“
    Mit Widerwillen betrachtete sie die Aktenberge. Sie wirkten auf sie so anziehend wie eine Wurzelbehandlung. Da wäre es sicher tausendmal angenehmer, die nächsten Stunden mit Luc zu verbringen. Aber das Wort „Party“ löste Schuldgefühle in ihr aus. Verantwortung, Verpflichtungen – das war ihr Leben. Nicht Vergnügungen.
    Ihr Gesichtsausdruck musste sie verraten haben. „Was hast du denn?“, fragte er.
    „Nichts.“
    „Ach, komm, mach mir doch nichts vor. Du siehst aus, als hätte dir jemand mit dem Erschießungskommando gedroht. Warum?“
    „Ich gehe nicht auf Partys“, erwiderte sie standfest.
    „Und was ist mit Familienessen? Du hast doch eine Familie, oder?“
    „Das weißt du doch.“
    „Und gelegentlich treffen sich deine Verwandten zum Essen, richtig?“
    „Ja, aber …“
    „Manchmal wird bei so einem Essen auch ein Geburtstag gefeiert, stimmt’s?“
    Aufseufzend blickte sie zur Decke. Ihr war klar, worin seine Argumentationskette führen sollte, und leider sah sie keinen Ausweg. „So etwas kommt gelegentlich vor“, gestand sie ein.
    „Und um genau so etwas geht es hier. Ein gemeinsames Essen, um den Geburtstag meines Bruders zu feiern. Da hätte ich dich gerne dabei.“ Schließlich verlegte er sich sogar aufs Bitten. „Tu mir doch den Gefallen, Téa. Komm einfach mit.“
    Mit Luc einen netten Abend verbringen statt über trockenen Zahlenreihen zu brüten – da konnte sie einfach nicht anders. „Na schön, du hast gewonnen. Ich bin dabei.“ Kritisch sah sie an sich herunter. „Aber mein Kostüm ist nicht gerade das Richtige für eine Party.“
    „Ach, Quatsch, du siehst klasse aus wie immer. Mach es einfach etwas legerer.“
    „Und wie soll das gehen?“
    Wortlos zog er ihr die Kostümjacke aus und warf sie achtlos beiseite. Dann öffnete er die oberen drei Knöpfe ihrer Bluse. Während sie zwei davon wieder zuknöpfte, löste er ihren Haarknoten, sodass ihr die rotbraunen Locken über den Rücken fielen.
    „Erlaube mal“, protestierte sie.
    „Wir sind doch schon fertig.“ Prüfend neigte er den Kopf zur Seite. „Nein, warte, irgendwas fehlt noch.“
    Er trat einen Schritt zurück und musterte sie kritisch, was sie gehörig verunsicherte. „Sag’s ruhig. Was stimmt nicht mit mir?“
    „Mit dir ist alles in Ordnung. Nur irgendein Detail …“ Plötzlich schnippte er mit den Fingern. „Richtig, das ist es.“
    Schnell nahm er ihr die Brille ab, legte sie vorsichtig auf den Schreibtisch und studierte erneut ihr Gesicht. „Viel besser“, meinte er lächelnd.
    „Aber die brauche ich zum Lesen.“
    „Zum Glück gibt es auf der Party nicht viel zu lesen“, erwiderte er ernsthaft. „Die Aufschrift auf der Torte kann ich dir schon im Voraus verraten. Da steht lediglich: ‚Happy Birthday, Rafe.‘“
    „Danke für diese wertvolle Information.“
    „Ich helfe doch immer gerne.“
    Schnell ergriff Téa ihre Jacke und streckte die Hand aus. „Meine Handys.“ Zum ersten Mal nahm sie sie eher widerwillig entgegen. Komisch, wie sich manche Dinge änderten …
    Auf dem Weg hinaus erlaubte sie noch schnell ihrem Assistenten, früher Feierabend zu machen. Fünf Minuten später saßen sie bereits in Lucs Auto und kämpften sich durch den dichten Feierabendverkehr in Richtung Golden Gate Bridge. Sie nutzte die Zeit, um die aufgelaufenen Anrufe zu checken; natürlich hatten ihre Schwestern sie wieder mit Fragen bombardiert. Dann nahm Luc ihr die Handys wieder ab.
    „Die nächsten paar Stunden bist du nicht im Dienst“, stellte er klar.
    Als sie Sausalito erreichten, dämmerte es bereits. Luc parkte den Wagen vor einem Holztor, den Rest der Strecke gingen sie zu Fuß. Im üppig bewachsenen Garten vergnügten sich bereits ein knappes Dutzend Gäste, lachend und in Gespräche vertieft. Manche redeten Englisch, manche Italienisch.
    „Warte noch kurz“, flüsterte Luc Téa ins Ohr. „Du hast den Dante-Clan ja schon kennengelernt, als wir noch Kinder waren, aber nach all den Jahren weißt du sicher nicht mehr, wer wer ist.“
    „Nein, ganz bestimmt nicht.“
    „Deshalb werde ich dein

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