Ein Boss zum Träumen
noch aufkreuze, sieht es womöglich so aus, als seien wir ein Paar.“
„Na gut.“ Er war ebenso erleichtert wie besorgt, denn er wollte die Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen. Honeys Kneipe war der Umschlagplatz von sämtlichen Neuigkeiten, die sich in der Stadt ereigneten. Wenn er es hier geschickt anstellte, konnte nichts schiefgehen. „Wann kannst du umziehen?“
„Am Freitag.“
„Samstag wäre mir lieber. Da habe ich nicht so viel zu tun.“
„Einverstanden. Hast du schon ein Date für Samstagabend?“
„Ich blättere gerade durch mein Notizbuch, während wir uns unterhalten.“
Sie lachte.
„Brauchst du Umzugskartons?“
„Nein, danke. Ich habe Dixie angerufen, um ihr Bescheid zu sagen, aber ich habe nur ihre Mailbox erreicht. Bis jetzt hat sie sich noch nicht gemeldet. Hast du schon mit ihr gesprochen?“
„Manchmal schicken wir uns E-Mails – wegen des Hauses.“ Er hatte nicht nur geschäftlich häufiger mit Dixie zu tun, sondern renovierte auch ihr und Joes Haus, solange die beiden im Ausland arbeiteten. Die Stelle hatten sie sofort nach ihren Flitterwochen angetreten.
„Ich versuch’s später noch mal. Könntest du Dylan bitten, mich anzurufen? Er soll sich die Wohnung mal anschauen.“
„Klar.“ In dem Moment fuhr Dylan in Kincaids Kleinlaster vor. „Wir bleiben in Verbindung, Shana. Ruf mich an, wenn du irgendetwas brauchst.“
„Ich würde mir dein Haus gern ansehen, bevor ich einziehe, um zu sehen, was ich noch an Möbeln für uns besorgen muss.“
„Wie wär’s mit morgen Abend?“ Sie verständigten sich auf eine Zeit. Dann drückte er die Aus-Taste, stieg aus dem Wagen und ging zu Dylan.
„Hey, Boss!“ Dylan sprang vom Fahrersitz.
„Hast du das mit dem Bad hingekriegt?“, wollte Kincaid wissen.
„Klar.“
Sie betraten das Restaurant. „Und was ist mit der Badewanne?“
„Das Zimmer ist leer geräumt. An einigen Stellen ist Schimmel.“
„Wie hast du die Wanne allein rausgekriegt? Das Ding muss doch eine Tonne wiegen.“
Dylan grinste. „Wahrscheinlich bin ich stärker als du.“ Er versetzte Kincaid einen Hieb gegen den Arm und tanzte wie ein Boxer um ihn herum.
Es war kaum zu glauben, dass der Junge bis vor zwei Monaten noch obdachlos gewesen war. Er hatte bereits an Gewicht zugelegt, sodass er muskulöser wirkte, und er trug sein Haar etwas länger. Die Mädchen warfen ihm begehrliche Blicke zu.
Kincaid winkte Honey zu und setzte sich an den einzigen freien Tisch.
„Bin gleich bei euch, Jungs!“, rief sie, während sie mit einem Teller in jeder Hand auf einen Tisch zusteuerte. Ihr grau melierter Pferdeschwanz wippte auf und ab.
„Eric hat heute angerufen“, berichtete Dylan. „Er und Marcy besuchen Gavin und Becca am Samstag. Sie haben mich zum Essen eingeladen.“ Verstohlen musterte er vier Mädchen, die kichernd an einem Nebentisch saßen und ständig zu ihm hinüberschauten.
Eric und Marcy Sheridan hatten Dylan vor ein paar Monaten von der Straße geholt. Erics Schwester Becca hatte vor Kurzem Shanas Bruder Gavin geheiratet. Irgendwie schienen alle Familien in Chance City miteinander zu tun zu haben.
Dylan schaute Kincaid an. „Ist das okay für dich – oder hast du am Samstag einen Auftrag für mich?“
„Es gibt einiges für dich zu tun.“
„Wirklich?“ Dylan sah enttäuscht aus.
„Du wirst nämlich umziehen“, erklärte Kincaid genau in dem Moment, als Honey an ihren Tisch trat, um ihre Bestellung entgegenzunehmen.
„Umziehen? Wohin? Warum?“
„In die Wohnung über der ‚Oase‘.“
Dylan runzelte die Stirn. „Du meinst den Schönheitssalon in der Innenstadt?“
„Genau den. Da drüber liegt deine neue Wohnung. Ein sehr schönes Apartment.“
„Und wohin zieht Shana?“, wollte Honey wissen.
„In mein Haus.“
Vielsagend zog Honey die Augenbrauen hoch.
„Ich brauche eine Haushälterin“, beeilte er sich zu erklären. „Außerdem soll sie noch ein paar andere Arbeiten für mich erledigen. Sie ist ideal dafür. Ich habe sie übrigens über eine Agentur engagiert.“
„Hört, hört“, kommentierte Honey.
„Es ist rein geschäftlich“, versicherte Kincaid.
„Mhm“, machte Honey.
Erstaunt riss Dylan die Augen auf. Er war bis jetzt noch gar nicht zu Wort gekommen. „Ich kriege wirklich ein Apartment ganz für mich allein?“
„Ja. Das Haus gehört mir. Du wirst mir also Miete zahlen müssen. Ich denke, du hast mir lange genug auf der Tasche gelegen.“
Dylan grinste
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