Ein Boss zum Träumen
würde das Gerede in der Stadt erst recht losgehen. Abgesehen davon gefällt mir mein Job.“
Er atmete auf. Sie blieb.
„Allerdings werde ich von nun an wieder in meinem Zimmer schlafen. Ich brauche Zeit, um über alles nachzudenken. Und wenn wir merken, dass es mit uns nicht klappt – dann werde ich mir eine neue Wohnung suchen.“ Sie stand auf. „Gute Nacht, Kincaid. Schlaf gut.“
Er hörte, wie sie die Treppe hinaufging und die Tür zu ihrem Schlafzimmer schloss. Lange ließ er die Luft aus seinen Lungen entweichen.
Er hatte eine zweite Chance.
Dieses Mal würde er sie nicht vermasseln.
Schwanger!
Ungläubig blickte Shana auf das Teststäbchen. Das Ergebnis war eindeutig. Hatte sie auch alles richtig gemacht? Vorsichtshalber las sie noch einmal die Gebrauchsanweisung. Ja, sie hatte sie Schritt für Schritt befolgt.
Sie war schwanger.
Wie würde sie es Kincaid beibringen? Sollte sie es ihm überhaupt sagen?
Natürlich. Das musste sie. Er als Vater hatte ein Recht darauf …
Nachdem sie fast eine Stunde lang grübelnd im Bett gelegen hatte, duschte sie, zog sich an und ging in die Küche. Kincaid saß mit Emma am Tisch. Wie rücksichtsvoll von ihm, sich um sie zu kümmern, damit Shana länger schlafen konnte.
In der Küche wurde sie von beiden mit großem Hallo begrüßt. Kincaid schien ausgesprochen gut gelaunt zu sein. Würde sie ihm die Laune verderben, wenn sie jetzt mit der Wahrheit herausplatzte? Oder würde sie sogar noch besser werden? Doch ehe sie etwas sagen konnte, ergriff Kincaid das Wort. „Ich habe schon mit deiner Mutter gesprochen.“
Verwirrt schaute sie ihn an. „Worüber?“
„Sie ist einverstanden.“
„Du sprichst in Rätseln, Kincaid. Was ist los?“
„Bea passt heute Abend auf Emma auf.“
„Warum?“
„Weil ich dich zum Essen ausführen möchte.“
„Wieso?“
„Ich habe dir eine Menge zu erzählen.“
Aha. Ich dir auch. „Und warum erzählst du es mir nicht sofort?“
Kincaid grinste verschmitzt. „Überraschung.“
Wenn du wüsstest , dachte Shana. „Und wo wollen wir essen gehen?“
„Auch das ist eine Überraschung. Nur so viel: Es handelt sich um ein Geschäftsessen.“
Ein Geschäftsessen?
„Sei bitte fertig, wenn ich heute Abend von der Arbeit zurückkomme. Wir fahren sofort los.“
„Willst du denn nicht vorher duschen?“
„Doch, natürlich. Aber ich bin ein Mann. Ich brauche höchstens fünf Minuten. Wir liefern Emma bei deinen Eltern ab und gehen essen.“
„Gut“, nickte Shana. Mal sehen , dachte sie, wer vor dem Nachtisch zuerst die Bombe hochgehen lässt.
Kincaid hatte ein gemütliches Restaurant in Grass Valley ausgesucht. Voller Bewunderung betrachtete er Shanas schmalen Rücken, als sie dem Kellner zu ihrem Tisch folgte. Sie sah hinreißend aus. Mehr als hinreißend.
Ihre Wangen waren gerötet, und ihre Augen schimmerten von einem tieferen Grün als je zuvor. Das lockige Haar trug sie lose, was ausgesprochen sexy wirkte. Und ihr Kleid – er konnte den Blick kaum von ihrem Ausschnitt wenden. Offenbar trug sie einen Push-up-BH, denn die Rundungen ihrer Brüste kamen sehr gut zur Geltung.
Nicht gerade die Kleidung für ein Geschäftsessen, dachte Kincaid.
Streng genommen war es ja auch kein richtiges Geschäftsessen.
Eine Weile unterhielten sie sich über belanglose Dinge. Doch als der erste Gang serviert wurde, hielt sie es nicht länger aus.
„Willst du mir nicht endlich sagen, worum es geht?“
Er spürte ihre Nervosität. Seltsam – sonst war sie doch immer so locker. Vermutlich lag es daran, dass er sie den ganzen Tag im Ungewissen gelassen hatte.
„Gefällt dir deine Arbeit eigentlich?“
Sie nickte, während sie einen Bissen nahm. „Vor allem gefällt mir, dass ich viel mehr Zeit mit Emma verbringen kann.“
„Gibt es irgendetwas, was du sonst noch gern tätest?“
Ihre Augen blitzten. „Ich würde gern dein Büro in der Stadt ein bisschen aufmöbeln. Es wirkt so kahl.“
„Bei einem Bauunternehmer erwarten die Leute kein gemütliches Wohnzimmer.“
„Möglich, aber einige Poster an den Wänden mit Projekten, die du gemacht hast, wären nicht schlecht. Und für dich eine gute Werbung.“
Schweigend aßen sie weiter, wobei sie sich hin und wieder verstohlene Blicke zuwarfen. Das Wichtigste war noch nicht ausgesprochen worden – weder von ihm noch von ihr.
Schließlich holte Kincaid tief Luft – gleichzeitig mit Shana.
„Ich habe das Geschäft deiner Eltern gekauft.“
„Ich bin
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