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Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Addison
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fährt Heather unbeirrt fort. »Adi vertraut Kurt eine Menge an. Man weiß ja vorher nie, was die beiden da unten zwischen den Himbeersträuchern so alles besprechen.«
    »Bitte?« Ich halte inne und wechsele lieber schnell das Thema. In diesem Augenblick habe ich keine Lust, darüber nachzudenken, was Adi und Kurt so alles zusammen diskutieren. »Könnte so ein Kurs Prada davon abhalten, den Sofabezug zu zerkratzen?«, frage ich und wedele mit dem Flyer.
    »Das kommt ganz darauf an, ob es eine psychologische Sache ist oder nicht. Vielleicht sind es auch einfach nur ihre Nerven.« Na toll, denke ich. Und was ist mit meinen Nerven?
    »Manche Tierärzte verschreiben eine Art Valium oder Prozac für Hunde«, erklärt Heather. »Kann ich Ihnen ein Geheimnis anvertrauen?«, flüstert sie dann und schaut sich geheimnisvoll um. »Ich habe mich für einen Kurs namens ›Homöopathie für Hunde‹ im Herbst angemeldet. Da könnte ich Prada als Fallstudie brauchen.«
    »Da bin ich dabei.«
    »Aber bis dahin bleibt das unser kleines Geheimnis«, fährt Heather fort und kehrt wieder in ihre Hängematte zurück.
    Vor unserem Haus bleibe ich einen Moment lang unschlüssig stehen. Ich komme mir ein wenig manisch-depressiv vor, da meine Gefühle Achterbahn fahren und ich von einem absoluten Hoch sofort in ein Tief falle und wieder zurück. Habe ich eine Affäre? Nein, jedenfalls nicht richtig. Chris ist nur ein Bewunderer – wegen ihm muss ich kein schlechtes Gewissen haben. Andererseits jedoch ist Adi nicht mehr der Alte, seit wir hierhergezogen sind. Ich bin aber auch nicht mehr die Gleiche wie früher. Wir müssen dringend miteinander reden. Seit Ostern, als seine Mutter bei uns zu Besuch war, haben wir uns nicht mehr aufrichtig miteinander unterhalten. Mittlerweile scheinen wir nur noch über die Arbeit, das Haus und die Kinder zu reden. Soll es so jetzt für immer und alle Zeiten weitergehen? Plötzlich habe ich wieder den Gestank von Curry in Chris’ Atem in der Nase, und mir wird schlecht. Ich sehne mich nach einem ausgiebigen Bad – und dank Pradas Eskapaden habe ich einen guten Grund als Entschuldigung dafür vorzuweisen.
    Ich setze Prada auf der Fußmatte ab und renne ins Badezimmer hinauf.
    »Laura, du warst doch nicht joggen, du hast doch nur einen kurzen Spaziergang gemacht. Da musst du doch nicht gleich ein Bad nehmen!«, lacht Adi. Warum ist er so gut gelaunt? Etwa, weil ich eine Zeitlang nicht da war?
    »Dann versuch du doch mal, Prada ohne Leine nachhause zu schaffen«, rufe ich zurück und knalle die Badezimmertür zu. Dann lasse ich mir ein heißes Bad ein. Bald schon duftet es im ganzen Zimmer nach Badeöl. Meine Gedanken kreisen unaufhörlich um Chris – irgendwie kommt mir jetzt alles ziemlich albern vor.
    »Laura«, ruft mich Adi durch die geschlossene Tür hindurch. »Wir müssen reden.« Mein Gott, er weiß alles, denke ich. Hat sich Kurt etwa beim Buddhistenzentrum in den Büschen versteckt? Nein, das kann Adi unmöglich wissen! Oh, warum mussten wir bloß London verlassen und uns selbst in dieses Chaos hineinmanövrieren? Ich möchte nachhause – nach Ealing. Dort war die Welt in Ordnung.

Kapitel 45
    Kreuzstich – Der Kreuzstich ist einer der ältesten Stiche überhaupt und weltweit verbreitet. Wie der Name vermuten lässt, besteht der Stich aus einem diagonalen Geradstich, der von einem weiteren diagonalen Deckstich gekreuzt wird.
    Ich schlendere den Weg zu Hannelores Cottage hinauf. Doch im Augenblick frage ich mich wirklich, was ich eigentlich genau will. Ich dachte, meine Entscheidung sei endgültig gewesen: Ich habe meine Kündigung eingereicht, und es hat sich eine lange Liste an Vorbestellungen für meine Accessoires angesammelt. Dennoch habe ich die ganze Nacht kein Auge zugetan und versuche nun, mich mit dem Cottage der Lawrences, das wie eine Pralinenschachtel aussieht, abzulenken. Für ein Pärchen, das die meiste Zeit auf Reisen ist, ist es schon recht seltsam, dass sie in einem solchen Cottage à la Miss Marple wohnen.
    Ich ziehe an der schmiedeeisernen Glocke, die als Klingel dient. Ich bin neugierig, wie Hannelore das Rose Cottage drinnen ausgestattet hat. Ich betrachte mich eigentlich nicht als neugierige Person, sondern möchte mir einfach nur ein Bild davon machen, wie die beiden wirklich sind – und so etwas erkennt man nur, wenn man das Zuhause einer Person gesehen hat.
    »Laura«, begrüßt mich Hannelore. »Das ist ja eine Überraschung!«
    Keine Ahnung, ob sie sich freut,

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