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Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Addison
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folgendermaßen aus: Daisy sucht Stoffe aus, die zusammenpassen, und Lilly schneidet die Formen aus – damit verdient sie sich mittlerweile ihr Taschengeld –, während Adi mit Prada Gassi geht und den Damen aus dem Nähkurs Stoffpakete vorbeibringt. Es gefällt ihnen ganz gut, dass der »junge Mann« Arbeitsmaterial vorbeibringt und die fertige Ware einsammeln kommt.
    Heute hat Adi eine Speziallieferung für Joyce auf dem Plan. Ich frage mich, mit welcher Haarfarbe sie ihn wohl heute überraschen wird? Ihre Industrienähmaschine ist wieder im Einsatz, da sie nun wegen der Jurten mit »ihren Jungs«, wie sie Adi und David nennt, zusammenarbeitet. Wenn die beiden Mädchen dann im Bett liegen, warte ich wie eine Hausfrau aus den Fünfzigerjahren in der Jurte auf Adis Rückkehr und nähe. Ich stelle ihm dann allerdings nicht seine Hausschuhe hin und halte eine Pfeife parat, sondern arbeite an meinen Accessoires.
    Dann höre ich auch schon, wie Adi und Prada draußen über den Schotterweg zurückkehren.
    »Sie ist sauber! Sie ist kurz in den Fluss gesprungen«, ruft Adi mir zu.
    »Aber sie kann doch gar nicht schwimmen!«, schimpfe ich und klinge wie eine überängstliche Mutter.
    »Und ob! Alle Hunde können schwimmen.« Adi verdreht die Augen. Stolz zeige ich Adi meine neusten Werke, zu denen auch extrastarke Hundeleinen gehören, die optisch zu den Handtaschen ihrer Besitzer passen.
    »Ich hoffe nur, die Leinen halten dieses Mal! Wenn uns alle verklagen, deren Hunde sich losreißen, können wir einpacken«, lacht Adi.
    »Das hier ist für dich«, erkläre ich.
    Adi starrt auf die umwickelten und eingefassten Stofffähnchen, die auf einem Stück Karton aufgereiht sind.
    »Ich brauche keine Extensions für mein Haar!«
    »Das sind doch keine Extensions! Rate doch mal. Was kann jeder brauchen, egal, ob Mann oder Frau?«
    »Na ja, dazu fiele mir eine Menge ein.«
    Ich halte die Spannung nicht mehr aus. »Das sind Fähnchen, mit denen man Memory-Sticks einfacher identifizieren kann. Wenn du einen Stick von dir in einem fremden Computer stecken lässt, wenn du in einem Großraumbüro arbeitest oder bestimmte Dateien auf einem bestimmten Stick abgespeichert hast, dann weißt du mit diesen Fähnchen sofort, welcher Stick dir gehört.«
    »Laura«, lobt Adi und nimmt mich in den Arm, »du bist wirklich einmalig, weißt du das?«
    »Wenn du mal genau hinschaust, dann siehst du, dass ich etwas draufgestickt habe.«
    »Ich brauche eine Lupe, um das lesen zu können«, lacht Adi, bevor er dann langsam vorliest. » Ein Stich zur rechten Zeit … Was soll das heißen?«
    »Eigentlich heißt die Redensart ›Ein Stich zur rechten Zeit erhält das ganze Kleid.‹ Aber es liegt an uns, was wir daraus machen«, erwidere ich und nehme seine Hand.
    Wir schlendern The Green hinauf, das nun in sämtliche Heufarben getaucht ist, von Gelb über Orange bis hin zu Ocker. Heute Morgen ist Daisys Schnuppertag in der Schule. Dabei bin ich mir ganz sicher, dass sie sich im September bei Schulbeginn bestimmt nicht mehr an diesen Schnuppertag erinnern wird. Ich schwitze, obwohl es erst zehn vor neun ist. Als wir am Hort ankommen, habe ich das Gefühl, mich im Mittelmeerraum zu befinden. Es überrascht mich kaum, dass die Meteorologen eine sehr regenarme Zeit vorausgesagt haben. Kurt Weatherall erzählt jedem, der es hören will, dass er mit seinem Badewasser die Gemüsebeete bewässert.
    »Daisy, wo ist denn dein Sonnenhut? Ich habe dir doch gesagt, dass du ihn aufsetzten sollst! Was wird wohl deine Erzieherin jetzt schon wieder sagen?«, frage ich, bevor mir klar wird, dass ich selbst schon wie eine Grundschullehrerin klinge.
    »Das ist mir egal, er gefiel mir eh nicht. Der war für ein Kleinkind.« Ich behalte für mich, dass der Hut ihr tatsächlich schon als Kleinkind gehört hat, ihr jetzt aber erst richtig passt. »Heute rücken wir eine Klasse auf. Ich komme zu Mrs Jones. Sie würde niemals so einen Hut tragen. Sie zieht sich immer schön an«, erwidert Daisy und mustert mich von Kopf bis Fuß. Hmpf! Ist das schön, wenn man von einer Göre, die noch nicht einmal Erstklässlerin ist, zurechtgewiesen wird!
    Schon läuft Daisy mit ihren Vorschulfreunden davon. Mich braucht sie nicht mehr. Darum versuche ich, an etwas anderes zu denken; in Krisenzeiten habe ich mich immer in die Kunst vertieft.
    Mrs Jones sieht in ihrem taubenblauen Kleid und dem dazu passenden maßgeschneiderten Blazer mit einem türkisfarbenen Nadelstreifen, den man aber nur

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