Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)
heute Abend sind Gesundheit und Sicherheit. Insbesondere auf diese Punkte werden Mrs Parker und ich achten, wenn wir Ihren Unterricht inspizieren, ähm, ich meine, begutachten. Hier am Town and Country College nehmen wir die Themen Gesundheit und Sicherheit sehr ernst«, erklärt Curtis und stemmt die Hände in die Hüften.
»Laura«, flüstert Sue, »ich habe gerüchteweise gehört, dass Curtis disziplinarisch gegen dich vorgehen will.«
»Wie bitte?«
»Wegen deiner Beschwerden über die Beheizung, zumindest glaube ich, dass das der Grund ist. Du weißt doch, wie das hier so abläuft. Alles wird nur als Gerücht weitergegeben.«
»Und warum soll das ausgerechnet mein Problem sein?«, hake ich nach.
»Kommen Sie bitte alle nach vorn, und holen Sie sich eine Kamera ab«, fordert uns Curtis auf, der mittlerweile eine Kiste mit teuren Digitalkameras in den Händen hält.
»Curtis, könnten Sie für uns bitte noch einmal kurz zusammenfassen, worum es gerade geht?«, bitte ich.
»Wir tauschen. Ich möchte, dass Sie alle in einem anderen Fachbereich sämtliche Gesundheits- und Sicherheitsrisiken fotografieren. Ich finde, Sie sollten mit Nathan hier aus der Abteilung Digitale Medien tauschen.« Nathan winkt mir zu. Ich lächele schwach.
»Kann ich Ihren Raumschlüssel haben?«, fragt mich Nathan.
»Natürlich«, erwidere ich und frage mich sogleich, ob wir das Klassenzimmer in der Eile eben auch wirklich abgeschlossen haben.
»Wir haben keine Schlüssel. Hier ist meine Magnetstreifenkarte«, erklärt Nathan.
»Sie haben zwanzig Minuten, dann erwarte ich Sie alle mit Ihren Ergebnissen hier wieder zurück«, ruft Curtis in die Runde.
Nachdem ich mich nun endlich im Computerzimmer befinde, fällt es mir schwer, hier irgendwelche Gefahrenquellen zu entdecken. Nach einiger Zeit bemerke ich nur, dass ein Drucker noch an ist. Ich knipse ein Foto und schalte die Kamera wieder aus. Im Mülleimer entdecke ich einen zusammengeknüllten Pappbecher. Irgendein schrecklicher Übeltäter hat hier drinnen gegessen und getrunken. Mit meinen lumpigen zwei Fotos kehre ich wieder ins Besprechungszimmer zurück.
»Gerade noch rechtzeitig«, rügt mich Curtis. »Nathan, möchten Sie damit anfangen, was Sie alles im mobilen Studio vorgefunden haben?«
Nathan schaut sich nervös um. »Als Erstes musste ich feststellen, dass die Tür nicht verschlossen war.« Jim und ich werfen uns einen Blick zu. »Dann bin ich über das Kabel eines Heizlüfters gestolpert und musste mich mit dem Arm auf einer Werkbank abstützen. Sehen Sie bloß mal …« Er hebt den Arm und zeigt uns ein hübsches, blau-grün gepunktetes Permanentmuster, welches sich nun auf seinem makellosen weißen Baumwollhemd befindet.
»Der Druck stammt von Jon«, flüstert Jim. »Ich habe ihm dabei geholfen, den Rahmen festzuhalten, während er gedruckt hat. Ich habe noch nie erlebt, dass er so sehr bei der Sache war.«
»Haben Sie etwas, das Sie vielleicht uns allen mitteilen möchten?«, erkundigt sich Curtis bei Jim.
Jim schüttelt den Kopf. Die tiefrote Gesichtsfarbe gleicht sich beinahe seinem roten Haar an.
»Besten Dank, Nathan.« Curtis kritzelt etwas in sein Notizbuch.
»Ich bin noch nicht fertig. Ich kam mir vor wie in einem Teeladen. Auf einer Kuchenetagère lagen halb gegessene Muffins«, fährt Nathan fort und macht einen verwirrten Eindruck.
»Das war unsere Belohnung für drei fertige Drucke«, flüstert Jim.
»Der Wachmann war so nett, in die Schulbäckerei zu gehen und uns die Muffins zu besorgen.« Ich werfe einen Blick auf die Uhr und sehe zu meinem großen Schrecken, dass es bereits fünf Uhr ist.
»Entschuldigung, es tut mir wirklich leid, aber ich muss jetzt gehen«, erkläre ich und stehe auf. Ich behalte jedoch lieber für mich, dass der Kindergarten um fünf Uhr schließt und mir für jede fünf Minuten, die ich zu spät bin, fünf Pfund Strafe abknöpft.
»Setzen Sie sich«, befiehlt mir Curtis.
Jetzt überkommt es mich, und ich bleibe stur stehen. »Der Kindergarten des College schließt jetzt. Und für jede fünf Minuten, die ich zu spät komme, muss ich Strafe zahlen«, erkläre ich.
»Laura, ich kann es nicht fassen, was Sie da sagen. Meine Frau bringt die Kinder immer in den Kindergarten und schafft es auch, alles unter einen Hut zu bringen.«
»Offensichtlich. Sie bringen Ihre Kinder ja schließlich nicht hin. Oder? Sie haben ja keine Ahnung, wovon Sie reden!« All dies sprudelt aus mir hervor, bevor ich darüber nachdenken kann,
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