Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Addison
Vom Netzwerk:
dass ich mich um einen Ehemann und zwei Kinder kümmern muss – jetzt habe ich auch noch eine hilfsbedürftige Schwiegermutter!

Kapitel 20
    Überwendlichstich – Der Überwendlichstich wird benutzt, um damit Stoffkanten zu versäubern und ein Ausfransen zu verhindern. Die Nadel von hinten nach vorne einstechen, über den Stoffrand hinweg nach hinten führen und von dort wieder nach vorn stechen.
    Ich werde in einem leeren Bett wach. Es ist Ostersonntag, doch von Adi ist nichts zu sehen – auch wenn ich von ihm im Augenblick nicht mehr als höchstens eine flüchtige Umarmung zu erwarten habe. Ich beuge mich vor und ziehe unter dem Bett eine alte Tragetasche hervor, in der sich drei kleine Hühner befinden. Auf deren Federkleid bin ich ziemlich stolz. Ich habe den Schlingenstich benutzt, um große Schlingen zu erzielen. Wenn man diese aufschneidet, sehen sie erstaunlich weich und flauschig auf dem Hühnerkörper aus Patchwork aus.
    Nur mit meinem Nachthemd und dem Morgenmantel bekleidet schleiche ich mich mit den Hühnern in den Garten hinaus. Einen Augenblick lang wundere ich mich darüber, welche Mühen Eltern heutzutage auf sich nehmen, um an Weihnachten und Ostern alles perfekt zu inszenieren. Sorgsam verstecke ich Daisys Huhn unter der Rutsche und Lillys in der Jurte. Dann lasse ich den Blick über den kalten, diesigen Garten schweifen und weiß mit einem Mal genau, wo ich Adis Huhn verstecken werde.
    Anschließend kehre ich wieder ins Haus zurück und stoße dabei auf Pam, die schon auf ist und in unserer frisch renovierten Küche etwas Selbstgestricktes versteckt.
    »Das ist für die Mädchen«, flüstert sie. »Viel besser als tonnenweise Süßigkeiten. Und ich liege damit ganz im Trend: Diese Strickarbeiten sind quasi recycelt, ich habe dafür einen alten Pullover aufgeriffelt«, erklärt Pam voller Stolz.
    »Wie schön, Pam!«, erwidere ich, bin mir aber nicht sicher, was Pam da eigentlich gestrickt hat. »Aber ich verrate dir ein Geheimnis: Auch meine Geschenke stammen von Resten unserer neuen Schlafzimmervorhänge!«
    »Mir gefällt die neue Arbeitsplatte«, erklärt Pam und streicht mit den Händen über den schwarz glänzenden Granit. »Ich werde mich gleich mal mit Dennis unterhalten, wenn ich nachhause komme. Obwohl es immer ein harter Kampf ist, Adis Vater dazu zu bewegen, im Haus etwas zu verändern.«
    Ich bete inständig, dass Adi seiner Mutter ein Osterei gekauft hat, denn ansonsten gäbe es nur die mickrigen Ostereier im Kühlschrank – von denen Pam und ich die meisten gestern Nacht verputzt haben.
    »So, wer freut sich denn jetzt auf die Suche nach den Ostereiern?«, verkündet Adi mit aufgeregter Miene und bringt die Mädchen in die Küche.
    »Wo bist du gewesen?«, flüstere ich ihm zu.
    Adi tippt sich mit dem Zeigefinger an die Nase. Meine Aufregung wächst. Vielleicht hat er ein paar wirklich tolle Schokoladeneier versteckt. »Mummy wird euch als Erste ihre Suchtipps geben.«
    »Ich habe meine Tipps noch gar nicht aufgeschrieben!«, murmele ich. Schnell suche ich in der Küchenschublade herum und kritzele schließlich meine Hinweise auf die Rückseite von ein paar (hoffentlich) unwichtigen Briefen.
    »Die Kleinste fängt an!«, schreit Daisy.
    Ich reiche ihr den ersten Tipp.
    »Lilly, Lilly, was steht hier?«
    »Menschen rutschen über meinen Kopf«, liest Lilly in einem desinteressierten, monotonen Tonfall vor, der eher zu einem Teenager passen würde als zu einer Grundschülerin.
    Gemeinsam folgen wir Daisy in den Garten hinaus und sehen ihr zu, wie sie fiebrig durch den Garten läuft.
    »Um Himmels willen, was ist denn das für ein Zelt?«, ruft Pam überrascht.
    »Aber Mum, ich hab dir doch von der Jurte erzählt!«, erwidert Adi ungeduldig.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es so aussieht! Na, es würde sich als ein hübsches Festzelt für eine Party eignen. Ich war ja immer schon der Meinung, ihr hättet eure Hochzeit lieber in einem solchen Festzelt feiern sollen als in diesem Restaurant in London.«
    Adis Anspannung steigt zusehends. Ich sollte besser schnell eingreifen. »Pam, kannst du Daisy vielleicht beim Suchen helfen?«
    Pam stolpert hinter Daisy her, und schon sucht Daisy unter der Rutsche.
    »Mummy, es ist total hübsch, so orange. Das ist meine Lieblingsfarbe!«, schwärmt Daisy und knuddelt das Huhn in ihren Armen.
    »Wo ist mein Hinweis?«, fragt mich Lilly.
    Ich reiche ihr den Zettel.
    »Das gebieterische Heim einer Prinzessin aus Tausendundeiner Nacht«, liest Lilly

Weitere Kostenlose Bücher