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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zu legen. Er hatte „Bill“ gesagt, weil Lincoln ihn so nannte.
    „Danke“, sagte sie, die Hände um die wärmende Teetasse gelegt.
    Lincoln schenkte sich einen lauwarmen Kaffee ein und setzte sich zu ihr. „Gern geschehen, Mrs Creed.“
    Erneut fand sie den Klang ihres neuen Namens beruhigend, was ihr ein unbehagliches Gefühl bescherte. „Glaubst du, dem Reverend ist im Stall warm genug?“
    „Er schläft zwischen zwei Bärenfellen, Juliana, und die Tiere selbst strahlen eine Menge Körperwärme aus. Oft ist es im Stall viel wärmer als im Haus.“
    Körperwärme. Was für ein verlockendes – und verstörendes – Wort. Sie schaute weg.
    Ihr Mann berührte mit seiner von jahrelanger Arbeit schwieligen Hand die ihre. „Vielleicht solltest du zu Bett gehen“, schlug er vor.
    Sie schluckte, nickte. Schaffte es nicht, ihre Hand unter seiner hervorzuziehen, obwohl er –
weil
er – begonnen hatte, sie sanft mit dem Daumen zu streicheln und damit ein Feuer in ihr entzündete.
    War das Leidenschaft, die er mit seiner schlichten Berührung in ihr weckte?
    Juliana fühlte sich noch nicht bereit dazu, es herauszufinden. „Ich komme auch bald“, sagte Lincoln.
    Sie stand auf.
    Auch er erhob sich.
    „Juliana?“
    Ihre Blicke trafen sich.
    „Hab keine Angst“, versuchte er sie zu beruhigen.
    Wie sollte ich keine Angst haben?
John hatte ihr während der kurzen und langweiligen Verlobungszeit höchstens einmal die Hand getätschelt oder sie hastig auf die Wange geküsst. Aufregenderes war nicht geschehen.
    Wieder nickte sie, dann drehte sie sich um und ging.
    Lincoln hatte keine Lust, noch länger Zeitung zu lesen. Der
Stillwater Springs Courier
erschien einmal die Woche, vorausgesetzt Wes kam dazu, die Artikel zu schreiben und den Text zu setzen. Oft genug war das nicht der Fall, aber wenn er etwas zu sagen hatte, dann schrieb er sehr gute, sarkastische Artikel. Lincoln las sie mit großem Vergnügen. Himmel, sogar einige der Todesanzeigen waren witzig, und seine Kolumne hielt die ganze Stadt in Atem.
    Seufzend schob Lincoln die Zeitung zur Seite und stand auf. Er trug seine und Julianas Tasse zum Spülbecken. Dann stand er da und starrte durch das Fenster an seinem eigenen Spiegelbild vorbei in die Dunkelheit.
    Schneeflocken schwebten vom Himmel. Er fragte sich, ob sie liegen bleiben oder bis morgen früh geschmolzen sein würden.
    Er fühlte sich ruhelos. Einerseits war er nicht müde genug, um sich jetzt neben Juliana hinzulegen und seine Finger bei sich zu behalten. Er hatte eine Ehefrau gewollt – eine Frau, die sein Bett teilte, ihm weitere Kinder gebar und Gracie eine liebevolle Mutter war –, doch keine, die sein Herz berührte. Nein, so etwas hatte er nicht geplant.
    Resigniert wandte er sich zur Tür, nahm Hut und Mantel vom Haken und verließ leise das Haus.
    Er lief am Plumpsklo vorbei, an der Hütte der Gainers, an den Schlafbaracken. Die Nachtluft war kalt, sie schien durch ihn hindurch zu fegen wie ein unerbittlicher Wind.
    Für seinen Weg brauchte Lincoln keine Laterne. Obwohl der Mond hinter den Wolken verborgen war, spendete er doch genug Licht, und der Schnee glitzerte. Davon abgesehen, lebte er seit seiner Geburt auf dieser Ranch. Er hätte auch mit geschlossenen Augen alles gefunden, was er suchte.
    Er gelangte zur Obstplantage – vor Jahren, als sie Jungen gewesen waren, hatten er, Micah, Wes und Dawson geholfen, die Apfel- und Birnbäume zu pflanzen. Hinter der Plantage lag der kleine Friedhof, wo sein Vater, sein Bruder, die beiden verstorbenen Babys und Beth begraben waren.
    Achtlos ging er an Josiah Creeds Grab vorbei und auch an Dawsons, obwohl er seinen Bruder noch immer sehr liebte.
    Beth’ Grab war mit einem Steinengel verziert. Lincoln wischte den Schnee von Schultern und Flügeln. Dann ging er in die Hocke und fuhr sich mit dem Unterarm über das Gesicht. Wie oft war er schon hierhergekommen, um mit Beth zu sprechen? Und immer schien es noch mehr zu geben, was er ihr erzählen wollte.
    Dabei war sie nicht einmal hier.
    Gracie glaubte daran, dass ihre Mutter im Himmel war.
    Lincoln aber wusste einfach nicht, wohin tote Menschen gingen oder ob sie überhaupt irgendwohin gingen. Höchstwahrscheinlich endete die Reise einfach nur in einer Holzkiste unter der Erde, doch das würde er Gracie natürlich niemals sagen.
    „Ich habe heute geheiratet“, begann er. Obwohl er sich albern vorkam, hatte er das Bedürfnis, die Worte laut auszusprechen. „Ihr Name ist Juliana, und Gracie …

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