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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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du und Tom ganz wunderbar für Gracie sorgt.“
    Lachend zupfte er noch einmal an ihrem Zopf. „Ich werde jetzt das Feuer im Boiler anmachen, damit du warmes Wasser für das Bad hast“, sagte er und verließ das Zimmer.
    Juliana sah ihm hinterher, bis er im Flur verschwunden war, dann ging sie in die Küche.
    Tom und der Reverend spülten das Geschirr, während Joseph laut aus
Oliver Twist
vorlas. Theresa wischte den Tisch mit einem nassen Lappen ab, und Gracie, Daisy und Billy-Moses spielten neben dem Ofen mit den Alphabet-Klötzchen.
    „So heißt du“, sagte Gracie gerade und legte die Klötzchen so hin, dass sie den Namen
Daisy
ergaben.
    Daisy starrte die Klötze verständnislos an. Schließlich war sie erst drei.
    „Leg
Bill“
, drängte Billy-Moses sie.
    „Zeit für euer Bad“, unterbrach Juliana sie.
    Daisy, die gern badete, sprang umgehend auf. Auf Billy-Moses’ kleinem Gesicht hingegen zeichnete sich Entsetzen ab.
    „Ich will nicht baden“, jammerte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Reverend Dettly drehte sich lächelnd um, Schaum tropfte von seinen riesigen Händen. Juliana dachte auf einmal, dass er wahrscheinlich ein sehr einsames Leben führte, so wie er von Ort zu Ort reiste und im Stall anderer Leute übernachtete. Zweifellos genoss er Abende wie diese mit Kindern um sich herum und mit gutem Essen.
    „Die Frage ist nicht, was du willst, Billy-Moses“, erklärte Juliana bestimmt. „Du
wirst
jetzt ein Bad nehmen und dann ins Bett gehen. Punkt.“
    „Schläfst du heute Nacht wieder in Papas Zimmer?“, fragte Gracie unschuldig. Dieses Mal konnte Theresa ihr nicht schnell genug den Mund zuhalten.
    Um nichts in der Welt hätte Juliana dem Reverend in die Augen sehen können. „Ja“, erwiderte sie nur, weil es nichts anderes zu sagen gab.
    Lincoln musste erst Wasser pumpen, es in den Dampfkessel über der Badewanne füllen und dann erhitzen. Als es endlich so weit war, badete Juliana zuerst Daisy und brachte sie ins Bett, danach machte sie sich auf die Suche nach Billy-Moses.
    Inzwischen hatte Reverend Dettly sich in den Stall zurückgezogen. Tom und Joseph waren auch schon in ihrem Zimmer verschwunden, nur Lincoln saß noch am Tisch und las Zeitung.
    „Hast du …“, begann sie.
    „Er versteckt sich in der Speisekammer hinter der Mehltonne“, verriet Lincoln, während er seine Braut musterte. Das Vorderteil des schönen blauen Kleids war durchgeweicht, und Strähnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst.
    „Ach, Himmelherrgott“, rief Juliana und steuerte auf die Speisekammer zu. Normalerweise ließ sie sich nicht leicht ärgern, aber es war ein langer, ereignisreicher Tag gewesen, und er war noch nicht vorbei.
    Er lehnte sich vor, griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. Dann stand er auf. „Lass mich mal. Mach dir eine Tasse Tee. Ma mag dieses Zeug, irgendwo hier muss eine Dose mit Tee herumstehen.“
    Erleichtert sank Juliana auf einen Stuhl.
    „Bill“, rief Lincoln und näherte sich der Speisekammer. „Schluss mit dem Theater. Es ist Zeit, dich von deiner Schmutzschicht zu befreien.“
    Der Junge tauchte in der Tür der Speisekammer auf, immer noch schmollend. „Joseph musste auch nicht baden“, protestierte er.
    „Ich schätze, morgen wird auch er nicht drum herumkommen“, meinte Lincoln fröhlich. Dann beugte er sich herunter, hob Billy-Moses hoch und trug ihn durch die Küche.
    Billy-Moses kreischte begeistert auf und schlug zum Spaß mit Händen und Füßen um sich. Juliana hatte ihn noch nie so fröhlich erlebt.
    Kaum war sie allein, verschränkte sie die Arme auf der Tischplatte und legte den Kopf darauf.
    Mr Philbert würde bald kommen. Sie sah ihn förmlich vor sich, wie er voll selbstgerechtem Zorn auf Stillwaters zueilte. Wie sollte sie dem vierjährigen Billy-Moses oder der dreijährigen Daisy nur erklären, dass er sie weit, weit weg zu vollkommen fremden Menschen bringen würde? Würde er ihr überhaupt die Chance geben, irgendetwas zu erklären?
    Sie stand langsam auf, ging zur Spüle und füllte Wasser in den Teekessel. Dann machte sie sich auf die Suche nach der Dose, von der Lincoln gesprochen hatte. Als das Wasser kochte, kam Lincoln wieder zurück in die Küche. Er grinste, sein Hemd war klitschnass.
    „Bill ist im Bett“, verkündete er. „Ich habe mit Kälbern gerungen, die weniger störrisch waren als er.“
    Juliana lächelte. Das also war der Grund, warum Billy-Moses nicht darum gebeten hatte, seinen ganzen Namen mit den Holzklötzchen

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