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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Aahz«, entgegnete ich achselzuckend.
    Tatsächlich hatte ich ohnehin vorgehabt, Gliep zurückzulassen, aber es wäre nicht sehr taktvoll gewesen, ihn eigens darauf hinzuweisen.
    »Na ja«, seufzte mein Mentor und musterte uns mit einem harten Blick.
    »Das war's dann wohl. Tut mir leid, daß ich keine Zeit mehr habe, um euch zu verabschieden, aber ich habe Dringenderes zu tun.«
    Dann machte er auf dem Absatz kehrt und schloß die Tür mit größerer Wucht hinter sich, als eigentlich nötig gewesen wäre.
    »Das ist aber komisch«, sagte ich, während ich hinter ihm herstarrte. »Ich dachte, er hätte überhaupt nichts zu tun. Kurz bevor du aufgetaucht bist, hat er sich sogar darüber beschwert, daß er sich langweile.«
    »Weißt du, Skeeve«, sagte Tanda sanft und warf mir einen seltsamen Blick zu, »Aahz hat dich in Wirklichkeit sehr gern.«
    »Was?« Ich runzelte die Stirn. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Einfach nur so«, lächelte sie. »War nur so ein Gedanke. Na gut, bist du reisefertig?«
    »So fertig, wie noch nie«, erklärte ich voller Zuversicht. »Wo wollen wir denn zuerst hin? Zum Basar von Tauf?«
    »Um Gottes willen, nein!« erwiderte sie naserümpfend. »Wir suchen nach etwas wirklich Einmaligem, nicht nach diesem Mist, den sie im Basar anbieten. Ich schätze, wir müssen in irgendeine wirklich völlig abgelegene Dimension, je abgelegener, desto besser.«
    Trotz meiner Zuversicht begannen angesichts dieser Nachricht plötzlich Alarmglocken in meinem Hinterkopf zu läuten.
    »Wonach suchen wir denn eigentlich?« fragte ich in möglichst lässigem Ton.
    Tanda warf schnell einen Blick auf die Tür, dann neigte sie sich vor, um mir die Antwort ins Ohr zu flüstern.
    »Vorhin konnte ich es dir nicht verraten«, flüsterte sie verschwörerisch, »aber wir suchen nach einem Geburtstagsgeschenk. Nach einem Geburtstagsgeschenk für Aahz;!«

3
Komisch, ich habe nie Probleme mit der Bedienung, wenn ich mal einkaufen gehe.
K. Kong
    Seit er mich als Lehrling angenommen hat, beschwert Aahz sich darüber, daß ich nicht genug üben würde. Er hätte mich mal auf unserer Einkaufsreise sehen sollen! Die ersten drei Tage nach unserer Abreise habe ich mehr Magik anwenden müssen als im ganzen Jahr davor.
    Tanda war so weitsichtig gewesen, zwei Dolmetschanhänger mitzubringen, was die Verständigung mit den Einwohnern der Dimensionen ermöglichte, die wir aufzusuchen gedachten. Das war zwar ganz prima, aber es löste nicht das Problem unserer äußeren Erscheinung. Tarnungen waren meine Angelegenheit.
    Neben dem Fliegen hatte Aahz mir noch einen anderen Zauber beigebracht, der mir das Überleben in zweifelhaften Situationen erheblich erleichterte: die Fähigkeit, mein eigenes Äußeres und das eines jeden anderen beliebig zu verändern. Als Tandas Begleiter wurde diese Fertigkeit reichlich strapaziert.
    Der Vorgang selbst war eigentlich ganz einfach: Wir trafen an irgendeinem abgelegenen Ort ein und schlichen uns an eine Stelle, von der aus ich ein paar Exemplare der ansässigen Bevölkerung beobachten konnte. Hatte ich erst einmal einen Blick auf sie geworfen, konnte ich ihre körperlichen Merkmale imitieren und uns so die nötige Tarnung verschaffen, die es uns ermöglichte, uns unter die Menge zu mischen. Natürlich mußte ich auch meine Nerven beruhigen, um nicht jedes mal vor Schreck aus den Latschen zu kippen, sobald jemand, der neben mir stand, mir einen flüchtigen Blick zuwarf.
    Wenn Sie darauf jetzt den Schluß ziehen sollten, daß die Dimensionen, die wir besuchten, von Wesen bewohnt waren, die ein wenig seltsam aussahen, dann täuschen Sie sich. Die Dimensionen, die wir besuchten, wurden nämlich von Wesen bewohnt, die äußerst seltsam aussahen!
    Wenn Tanda sich auf eine Tour durch abgelegene Dimensionen macht, dann aber richtig. Keiner der Orte, die wir aufsuchten, sah für meine unerfahrenen Augen sonderlich normal aus, doch einige von ihnen sind mir als extrem merkwürdig im Gedächtnis geblieben.
    Trotz Tandas Witzen über Mietwagenagenturen stellte sich heraus, daß Avis von vogelähnlichen Wesen mit Flügeln und Federn bewohnt war. In dieser Dimension mußte ich nicht nur unsere Merkmale aufrechterhalten, ich mußte uns auch von Stange zu Stange fliegen, weil dies nun einmal die ortsübliche Art der Fortbewegung war. Anstatt uns jedoch dem Marktzentrum zu widmen, wie ich es erwartet hatte, verbrachten wir eine beträchtliche Zeit damit, die nationalen Reichtümer und Schätze zu begutachten.

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