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Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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das hier, irgendein gottverdammter Ungezieferkonvent?«
    »Wir sind Brüder, Herr Hauptfeldwebel«, erklärt einer der beiden Fliegen unnötigerweise, da die körperlichen Ähnlichkeiten zwischen den beiden breitschultrigen Individuen selbst dann auffällig gewesen wären, wenn sie nicht denselben Namen getragen hätten.
    »Das ist richtig«, wirft der andere ein. »Sie können mich kurz Hy nennen und Schubert würde lieber Shu heißen, weil man uns sonst .«
    »HABE ICH EUCH VIELLEICHT GEFRAGT?«
    »Nein, mein Herr.«
    »ENTSCHULDIGUNG, MEIN HERR.«
    »... UND NENNEN SIE MICH NICHT MEIN HERR!!! Ich bin kein gottverdammter Offizier! Ich brauchte nicht erst einen Ritterschlag durch die Krone, um zum Gentleman zu werden ... Ich wurde als Gentleman geboren!! HABEN SIE MICH VERSTANDEN???«
    »JAWOHL, HERR HAUPTFELDWEBEL!!«
    »Dann runter auf den Boden und zwanzig Liegestütz, damit Ihr es nicht vergesst!«
    »Ähhh, zehn für jeden von uns, Hauptfeld, oder .«
    »ZWANZIG FÜR JEDEN!« brüllt Smiley. »UND JEWEILS FÜNF DAZU, WEIL SIE MICH >HAUPTFELD< GENANNT HABEN! MEIN NAME IST HAUPTFELDWEBEL SMILEY ODER HERR HAUPTFELDWEBEL, NICHT HAUPTFELD UND NICHT MEIN HERR! HABEN SIE DAS BEGRIFFEN, SOLDAT??«
    »JAWOHL, HERR HAUPTFELWEBEL!!«
    »DANN FANGEN SIE ENDLICH AN!!«
    Die beiden Brüder lassen sich fallen und fangen an, ihre Liegestütz zu pumpen, während der Hauptfeldwebel sich wieder seiner Liste widmet.
    »Shu Fliege und Hy Fliege! Das zieht einem ja die Socken aus! Ach du lieber Gott! Da ist ja noch einer! Spynne!«
    »Hier ... Hauptfeld.«
    Smileys Kopf ruckt hoch, als hätte man ihn in die Rippen gestoßen, was natürlich gewissermaßen auch geschehen ist. Der Gebrauch der unzulässigen Anrede, so kurz nachdem sie verboten wurde, hätte entweder als Irrtum oder Dummheit gedeutet werden können, wäre sie nicht so gelassen ausgesprochen worden. So aber gibt es keinen Zweifel, als was sie gemeint ist: als Herausforderung der Autorität des Hauptfeldwebels, will sagen, seiner Dummheit.
    Die Herausforderin ist ein Anblick für sich. Wahrscheinlich wäre sie ohnehin in der Reihe aufgefallen, denn sie ist die einzige weibliche Type in unserer Gruppe, obwohl man vielleicht erst einige Male hinschauen muss, um es eindeutig festzustellen. Aber ihr Haar macht sie zu einem richtigen Bühnenheuler. Es ist mittellang, vom Typ Mähne, und gefärbt, etwas, was ich bei einer Schürze normalerweise nie vermute, bis wir uns näher kennengelernt haben, und danach bin ich viel zu sehr ein Gentleman, um eine solche Information mit jemandem zu teilen, der keiner ist.
    Aber hier ist die Sachlage so, dass ich es getrost annehmen kann, denn normalerweise tritt Haar nicht in dieser Farbe auf ... oder, um ganz genau zu sein, nicht in diesen Farben. Strähnen in Rosa, Weiß, Blau und Grün ziehen sich von der Stirn bis zu den Haarspitzen über den Schädel dieser Schürze ... und das nicht gerade dezent. Diese Farben glühen in einem fast elektrischen Vibrieren, das ganz schön einschüchternd wirken könnte, wenn es an einer hausbackeneren Visage kleben würde ... beispielsweise an meiner. Es ist schon ein Weilchen her, seit Nunzio und ich noch auf der Straße herumlungerten, aber es ist deutlich, dass der Typ von Punk, wie er heute gezüchtet wird, eine mutierte Gattung aus unseren früheren Jahren darstellt, als >farbenfroh< sich noch auf unsere Sprache und nicht auf unser Haar bezog!
    »So, so«, sagt der Hauptfeldwebel und fährt sich mit der Zunge über die Koteletten, »wen haben wir denn da? Sieht so aus, als gehörten wir zum Versuchsprogramm der Armee, mit dem die alte Behauptung überprüft werden soll, dass das einzige, was noch bösartiger ist als ein kämpfender Mann aus Possiltum, eine Frau ist! Ich will die Männer hier ausdrücklich ermahnen, während der Grundausbildung ihre Sprache zu zügeln. Wir haben nämlich eine Daaaame in unserer Mitte!«
    So wütend, wie die Schürze dreinblickt, wird deutlich, dass sie es nicht gewöhnt ist, als Dame bezeichnet zu werden, und dass ihr das auch nicht besonders gefällt. Aber Smiley ist noch nicht mit ihr fertig.
    »Sagen Sie mir, kleine Dame, was haben Sie denn da auf Ihrem Kopf? Falls das irgend etwas sein sollte, was sich darauf geschlichen hat und verendet ist, kann ich nur hoffen, dass Sie geimpft sind, denn besonders gesund sieht das nicht aus!«
    »Das nennt man >Haar<, Hauptfeld! Was haben Sie denn da auf Ihrem Kopf?«
    »Was ich auf meinem Kopf habe, ist nicht wichtig,

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