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Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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versuche die Aufmerksamkeit von mir abzulenken. »Er hat in unserem Lagerhaus mit einem neuen Organisationssystem experimentiert ... und auch mit einem System, das den Papierkram bei der Warenbuchung reduziert.«
    »Gefreiter Biene, wie?« wiederholt der Offizier und notiert etwas auf seinem Block. »Sagen Sie ihm, dass ich ihn gerne sprechen möchte, wenn Sie in Ihre Einheit zurückgekehrt sind. Ich hätte gern etwas mehr Informationen über sein experimentelles System ... und da wir gerade bei Experimenten sind .«
    Er blickt wieder zu mir auf.
    »Mir wurde berichtet, dass Sie sich für einige Ihrer Lieferungen ziviler Speditionen bedient haben. Ist das auch ein Experiment?«
    »Jawohl«, sage ich.
    Ich denke mir, dass ihn das aufregen wird, deshalb bin ich auch bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Doch es hat den Anschein, als hätte ich einmal mehr die Sachlage falsch eingeschätzt.
    »Wissen Sie, Herr Oberfeldwebel«, sagt er und lehnt sich in seinem Stuhl zurück, »die Armee hat sich schon früher einmal Gedanken darüber gemacht, sich ziviler Speditionsdienste zu versichern, um unsere Vorräte und den Nachschub zu verteilen, hat davon aber wieder Abstand genommen, weil es als zu teuer galt. Doch so, wie es aussieht, haben Sie möglicherweise das Gegenteil bewiesen. Natürlich hätten Sie ein solches Experiment zuvor mit mir absprechen müssen, so wie es auch Ihre Befugnisse überschritten hat, dem Gefreiten Biene zu gestatten, vom vorgeschriebenen Dienstweg abzuweichen, aber gegen Ihren Erfolg lässt sich ja nicht viel einwenden. Außerdem, wenn heute irgend etwas selten ist, dann ist es ein Soldat, der sich nicht scheut, etwas Initiative zu zeigen.«
    Ich habe plötzlich ein flaues Gefühl im Magen.
    »Und wenn eine Organisation, die so schnell wächst wie unsere eines braucht .«
    Ich schließe die Augen
    »... dann ist das Führung. Deshalb bereitet es mir auch eine solche Freude, Ihre Beförderung zum Leutnant zu befürworten und .«
    Meine Augenlider rucken an die Decke.
    »Einen Augenblick mal!« sage ich und vergesse alles, was ich darüber gelernt habe, wie man einen Vorgesetzten anzusprechen hat. »Sie machen mich zum Offizier??«
    Meine Reaktion scheint den Offizier zu erstaunen.
    »Nun ... ja«, stammelt er. »Normalerweise hätten Sie erst auf die Offiziersakademie gemusst, aber in diesem besonderen Fall .«
    »Das reicht!« fauche ich und verliere vollends die Fassung. »ICH KÜNDIGE!!«

19
Ääh ... bin ... ääh ... mental gut drauf.
B. BECKER.
    Um es vorsichtig auszudrücken: Unsere Wiedervereinigung mit dem Rest des Teams von der Chaos GmbH bei Big Julies war nicht gerade eine Feier.
    Sicher, wir sind alle sehr froh, einander wiederzusehen, und unser Gastgeber ist auch mehr als freigiebig mit dem Wein aus seinen eigenen Weinbergen, aber im Gegensatz zu einem weitgehegten Vorurteil verbessert das Trinken nicht unbedingt die Stimmung. Meiner Erfahrung nach verstärkt es vielmehr die Stimmung, in der man sich gerade befindet, wenn man also glücklich ist, wird man dadurch sehr glücklich, wenn man aber gerade deprimiert ist, wird man sehr deprimiert ... und es war ein trauriges Faktum, dass wir nicht sonderlich glücklich waren.
    Wir kommen nicht um die Tatsache herum, dass wir bei unserem Versuch, Königin Schierlingsfleck zu bremsen, kläglich gescheitert sind, und wenn wir auch versuchen könnten, uns einzureden, dass es für fünf Individuen und einen Drachen doch wohl eine unmögliche Aufgabe gewesen ist, ist dies doch das erste Mal seit unserer Firmengründung, dass wir einen Auftrag nicht erfolgreich ausgeführt haben. Das Bewusstsein, dass es kein richtiger Job war, wie ihn uns ein Kunde aufgetragen hätte, sondern nur ein Gefallen, den wir dem Boss tun wollten, ist auch kein großer Trost, denn den Boss im Stich gelassen zu haben, verursacht uns ein mieseres Gefühl, als wenn wir das Honorar eines Klienten zurückzahlen müssten.
    »Gab es irgendwelche Schwierigkeiten, aus eurem Vertrag herauszukommen?« fragt Tanda, nachdem wir erklärt haben, weshalb wir wieder da sind.
    »Eigentlich nicht«, antwortet Nunzio und füllt seinen Kelch aus einem Krug mit Big Julies Wein. »Schön, irgendwann mussten wir General Badaxe heranziehen, um es zu bestätigen, aber nachdem wir ihm erzählt haben, dass wir in einem Sonderauftrag für Skeeve unterwegs sind, hat er die Papiere ohne weitere Fragen unterschrieben. Das einzige Problem war, dass die wirklich wollten, dass wir bleiben ...

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