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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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in den Halbkreis stellte.
    Bob nahm einen Styroporbecher aus der braunen Papiertüte, die auf seinem Schoß lag. Der obere Rand des Bechers war von Eis umgeben, und aus der breiten Öffnung stieg Dampf auf.
    »Flüssiger Stickstoff«, erklärte mir Ant Eater. »Wir müssen das Portal kalt genug bekommen. Jede Wette, dass dieser Teil damals 1883 für Evie ein ziemlicher Scheißjob war.«
    Wir sahen zu, wie Frieda mit einem Poolbillardstock aus dem Spielsaal einen glühenden gelben, kugelartigen Körper von der Kapitänsbrücke zog. Sie beförderte die Kugel in die Mitte des Pentagramms. Der fünfzackige Stern sendete schwache Lichtschimmer blauer und silberner Magie aus. Die Magie verschaffte Schutz und Kontrolle. Ich konnte davon heute Nacht so viel wie nur irgend möglich gebrauchen.
    »Irgendwelche letzten Worte« Ant Eater klopfte mir auf den Rücken. »War nur ein Scherz«, sagte sie. »Vermassel es nicht!«
    »Noch zwei Minuten bis Mitternacht in der Hölle!«, rief sie den Versammelten zu.
    »Aua. Scheiße!« Die Kugel hüpfte auf Friedas Stock, und sie konnte sie nicht länger in ihrer Position halten.
    Oh, nein.
    »Haltet sie fest!«, rief Bob.
    Wir stürzten hinter der Kugel her, die über das Deck flitzte und außerhalb von Friedas Reichweite über dem Heck des Schiffs schwebte.
    »Es tut mir leid, es tut mir furchtbar leid.« Frieda beugte sich in einem vergeblichen Versuch, die tanzende Energiekugel einzufangen, über die hintere Reling. Ich nahm ihr den Billardstock aus der Hand und stieß die Kugel in Richtung Portal. Sie huschte aus meiner Reichweite.
    »Was tun wir jetzt« Ich reichte Dimitri den Stock, doch er hatte auch kein Glück. Wir mussten dieses Ding in die Mitte des Pentagramms bekommen.
    »Scheiß drauf! Die Kugel bleibt da«, verkündete Ant Eater, als ob das Portal nicht über dem scharfen Schaufelrad und dem aufgewühlten Fluss schwebte. »Änderung des Plans, Leute. Lizzie muss hinten vom Schiff springen!«, rief sie. »Neue Positionen einnehmen! Wir bewerfen sie mit dem Zeug.«
    Ant Eater riss mich zu sich heran. »Du bist weg, bevor es platsch macht. Sieh zu, dass du es nicht verpatzt.«
    So viel zu meinem Schutz.
    »Wir schaffen es, Leute!«, rief sie der Gruppe zu. »Noch dreißig Sekunden. Nehmt eure Opossumzähne in die Hand!«
    Sie dirigierte mich in die Mitte des Halbkreises, von wo aus man das finstere Wasser unter uns überblickte. »Opossumlungen funktionieren besser, aber es dauert eine Ewigkeit, sie rauszuschaben.«
    »Danke für die anschauliche Hilfe.«
    Falls sie versuchte, meine Gedanken von dem Portal zur Hölle abzulenken, das hinter dem Heck des Schiffes in der Luft schwebte, hatte sie keinen Erfolg. Du kannst das, Lizzie.
    Die Hexen nahmen einander bei den Händen und blickten zum Heck des Schiffs. Ich stand zwischen Ant Eater und Scarlet. Dimitri lehnte an einer in der Nähe stehenden Bank. Er hatte kein Recht, heute Nacht in unserer Nähe zu sein.
    Die Red Skulls schlossen die Augen, und ich spürte, wie sich Magie aufbaute.
    Ant Eater neigte den Kopf. »Wir, die Hexen des Red-Skulls-Zirkels, schicken unsere Schwester fort aus unserer Wärme und hinein in die Kälte. Fort aus dem Licht in die Dunkelheit. Fort von uns, aber sie wird immer mit uns sein. Wir schicken sie fort, damit sie sterben und wiedergeboren werden möge.«
    Ich krallte meine Zehen in meine neuen, supercoolen Dämonenkiller-Stiefel. Niemand hatte irgendwas vom Sterben erwähnt. Was würde dieses Portal mit mir anstellen
    Es pulsierte und sendete elektrische Blitze aus, während es zur Größe eines Menschen anwuchs. Darunter sah ich immer noch das harte, scharfe Schaufelrad, das bereit war, mich in Stücke zu schneiden.
    Ich schaute mich um zu Dimitri, der in seiner Ecke stand und finster dreinblickte. Er verdiente es nicht, mich zu begleiten. Er hatte um mein Vertrauen und meine Loyalität gebeten. Und er hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er mich begehrte. Ich konnte es kaum fassen, dass er bereit gewesen war, mich auszunutzen. Aber, verdammt noch mal, er hatte es zugegeben.
    Das Portal schnappte auf und knackte über dem brodelnden Fluss wie eine überdimensionale Insektenfalle.
    Falls es schiefgeht, bin ich tot. Und wenn es klappt Bin ich in der Hölle.
    Ich erhaschte einen weiteren Blick auf Dimitri. Hol ihn der Teufel! Es gab nichts zu beschönigen – er hatte mich angelogen und gegen jeden Grundsatz verstoßen, der in einer Beziehung meiner Meinung nach gelten sollte. Natürlich

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