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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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der Nähe des Shuffleboard-Feldes mit Kreide ein großes Pentagramm gezeichnet. Sie quasselten irgendwelchen Kauderwelsch und fielen in einen Sprechgesang. Ant Eater beriet sich mit Scarlet. Dimitri war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich lauerte er irgendwo unter Deck. Und wenn nichtMir wurde bange ums Herz. Es wäre einfacher ohne ihn.
    »Hübscher Rock«, stellte Ant Eater kichernd fest.
    »Ich dachte schon, du hättest etwas Sinnvolles zu sagen«, entgegnete ich.
    »Das hättest du wohl gerne. Hier.« Ant Eater drückte mir einen dicken schwarzen Gürtel in die Hände. Das Leder war mit den Jahren rissig geworden. Er sah aus wie eine Art Mehrzweckgürtel mit kleinen Taschen.
    »Was ist das«
    »Etwas, das ich Phoenix entwendet habe. Er gehörte deiner Ururgroßtante Evie.«
    »Und sie hatte ihn heute bei sich« Vielleicht konnte ich meine Mutter doch noch überreden, mir zu helfen.
    »Quatsch. Ich habe ihn ihr abgenommen, als sie uns 1978 nach Strich und Faden verarscht hat. Phoenix will keine Dämonenkillerin sein. Also steht ihr dieser verdammte Gürtel auch nicht zu.« Ant Eater nahm wieder Scarlet ins Visier. Sie hatte eindeutig genug von mir. »Lass mich jetzt allein!«
    Ich ließ mich auf einer der Beobachtungsbänke nieder und untersuchte den Gürtel. Er schien irgendeine Art Spezialwerkzeuggürtel für Dämonenkillerinnen zu sein. Rechts neben der kristallenen Schnalle befand sich ein Steckfach für Schleudersterne. In den Fächern entdeckte ich unterschiedlich gefärbte Puder, Steine und einen Geheimvorrat an vibrierenden Kristallen. Vielleicht hatte Mama doch recht. Ich wusste nicht, was ich tat.
    Der Gürtel fühlte sich etwa zehn Grad kälter an als alles andere, das ihn umgab. Ich öffnete die Lasche eines weiteren Fachs. »Halt!«, schrie eine Stimme, und ich klappte die Lasche schnell wieder zu.
    Pirate kam so schnell zu mir gerannt, dass er an mir vorbeischlitterte und erst hinter der nächsten Bank zum Stehen kam. »Was war dasSoll ich das fressen«
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich und zerrte an dem Verschluss, den ich geöffnet hatte. Er ließ sich nicht bewegen. Ich hoffte, dass ich das alles geregelt bekäme.
    »Okay, Leute!«, brüllte Ant Eater. »Der Countdown läuft. Noch fünf Minuten. Wer rastet, der rostet!«
    Während die Hexen sich beeilten, ihre jeweiligen Aufgaben zu erfüllen, band ich mir den kühlen Ledergürtel um die Taille.
    »Bist du bereit, kleine Klugscheißerin« Ant Eater schlug mir auf den Rücken.
    Ich nickte.
    »Immer schön locker bleiben, Frieda«, rief sie. Ant Eater beugte sich so nah an mich heran, dass ich ihre Knoblauchfahne riechen konnte. »Wir borgen uns Kraft von dem Portal, das deine Mutter errichtet hat. Das stärkt den Verbindungsfaden zwischen uns, damit wir dich nicht so leicht verlieren.«
    »Tut das bloß nicht«, sagte ich. Ich wusste, dass sie mich nur aufzog, aber an dem, was sie gesagt hatte, war zu viel Wahres dran. Ich spürte Dimitris Augen auf mir. Er war da, kein Zweifel. Bei allem, was ich tat, rumorte er im Hintergrund wie ein nicht aufzuhaltender Güterzug.
    »Ich weiß wirklich nicht, ob ich ihm einen Transportfluch in den Arsch jagen oder euch beiden wieder ein Zimmer besorgen soll.«
    So wie er sich verhalten hatte»Dann den Transportfluch.«
    Sie gab ein grunzendes Gegacker von sich und griff in die Tasche ihrer Cowboyhose.
    »War nur ein Scherz«, stellte ich klar. »Ehrlich.« Ich erschauderte, als sie mir einen violetten, nudelförmigen Fluch in die Tasche meines nagelneuen Rocks schob.
    Die Hexen arbeiteten schweigend und todernst weiter, nicht zu vergleichen mit der Fröhlichkeit, die ich im Keller der Red-Skulls-Kneipe miterlebt hatte. Sie hatten Angst. Ich auch.
    Ich drückte meinen kleinen Hund fest an mich. »Du hörst auf Bob, okayUnd friss nicht zu viel Salami!«
    Er vergrub seinen Kopf in meiner Achselhöhle. »Ach, Mensch, Lizzie. Du weißt doch, dass ich es nicht mag, wenn du weggehst. Du bist gerade erst vom Shoppen zurückgekommen, und jetzt gehst du wieder weg, und ich weiß nicht einmal, ob ich dich je wiedersehen werde.«
    Ich küsste ihn auf den Kopf. »Das wirst du«, sagte ich und hoffte, dass es stimmte.
    »Tut mir leid, Lizzie«, sagte Bob, »aber wir müssen ihn anketten.«
    Ich tat es selbst. Mein Hündchen winselte, als ich Bobs alte Frettchenkette um eine in der Nähe stehende Bank wickelte und das andere Ende an Pirates Halsband befestigte. Er sah mich mit großen traurigen Augen an, als ich mich zu den Hexen

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