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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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hatte er nie gewollt, dass ihm die Sache so aus der Hand glitt, wie es geschehen war. Ungeachtet dessen, was ich ihm in dem Motel an den Kopf geworfen hatte, wusste ich, dass er mich gernhatte.
    »Lizzie!« Ant Eater rammte mir ihre Finger in die Schultern und riss mich aus meinen Gedanken. »Wagst du dich in der Tradition der bedeutenden Dämonenkillerinnen von Dalea freiwillig hinaus«
    »Ja, das tue ich«, erwiderte ich, darum ringend, dass mir die Stimme nicht versagte. Ich musste mich darauf verlassen, dass meine Unterweisung von Erfolg gekrönt war, und meinen Instinkten folgen. Das bedeutete … o verdammt. Ich griff hinter mich und reichte Dimitri meine Hand. Er hatte es nicht verdient, aber ich konnte mir niemand anderen vorstellen, mit dem ich lieber in die Hölle und zurück fahren würde.
    Dimitri nahm meine Hand; sein Griff war warm und fest. Der Kreis weitete sich für ihn, und ich hätte schwören können, dass sich Ant Eaters Mundwinkel zu der Spur eines Lächelns verzogen. »So, wie wir die beiden im Schoß unseres Zirkels willkommen heißen, schicken wir sie nun fort.«
    »Berührt euch an den Schultern, umfasst eure Opossumzähne!«, forderte Ant Eater die Versammelten auf, den Blick auf ihre Uhr gerichtet. »Okay, Bob. Warte noch, warte noch. Jetzt!«
    Bob schleuderte den flüssigen Stickstoff. Er knallte in das Portal und löste eine Schockwelle blauer Energie aus.
    »Totgefahrenes Tier!«, befahl Ant Eater.
    Die Opossumzähne trafen das Portal, und Flammen zischten, die wie Feuerwerkskörper in den Fluss regneten.
    »Ihr beide! Gleichzeitig!«
    Ich umklammerte Dimitris Hand, und wir sprangen vom Boot.
     
    Ein eisiger Wind riss mich hin und her, während ich verzweifelt nach einem Halt für meine Füße oder meine Zehen suchte. Wir waren mitten in ein riesiges Labyrinth gestürzt, das aus massivem Eis gemeißelt war. Eisige Kälte durchdrang mich bis auf die Knochen, und ich verfluchte meinen supersexy aussehenden, absolut nutzlosen Minirock, als uns ein weiterer eisiger Windstoß erfasste.
    Vor uns bog der Pfad erst scharf nach links ab und dann nach rechts und führte weiter hinunter in eine Spalte, die uns bei lebendigem Leib zu verschlucken drohte. Hinter uns wand sich ein Wirrwarr von Gängen ins Nirwana.
    Ich presste meine Hände gegen die glitschigen Wände, die zu beiden Seiten nebeneinander emporragten. In der Luft hing Schwefelgeruch, der das Atmen erschwerte. Mein Herz fing an zu hämmern, als ich hinter dem Eis einen Blick auf Hände und Gesichter erhaschte. Ich fasste mir ans Herz, und als die Schüttelfrostattacken nicht aufhörten, streckte ich die Hand nach Dimitri aus und ließ mich durch seine Berührung von purer Wärme durchfluten.
    »So viel zu dem Spruch ›wenn die Hölle zufriert‹ …«, sagte ich zu ihm.
    Er zog mich zu sich heran, bis mein Kinn an seine nackte Brust stieß. Der Ärmste hatte sich seit unserer Begegnung im Motel 6 immer noch nichts Neues anziehen können. Ich hoffte nur, dass mittlerweile wenigstens seine Unterwäsche getrocknet war.
    »Wenn man darüber nachdenkt«, sagte er, »ist die Hölle der Ort, an dem es weder Zuneigung noch Liebe noch irgendetwas Gutes gibt. Also sollte sie in jeder Hinsicht der kälteste Ort des Universums sein.«
    Er küsste meine Stirn, meine Wangen, meine Augen. Jede Berührung wärmte mich. Wir hatten keine Zeit für so etwas. Außerdem war ich mir ziemlich sicher, dass ich ihm immer noch böse war. Eine Hitzewelle bahnte sich ihren Weg durch meinen Körper. Nur noch ein Kuss. Schließlich musste ich meine Temperatur aufrechterhalten.
    Er fuhr mit seinem Daumen über meinen Unterkiefer. »Fühlst du dich jetzt besser«
    Mistkerl. Er machte einen süchtig. »Kommt gar nicht in Frage, dass du mir auf dem Weg in die Hölle an die Wäsche gehst.«
    »Dies ist die Hölle, Süße.«
    Ich zweifelte für den Bruchteil einer Sekunde an seinen Worten, bis … »Was ist …« Mir blieb die Stimme im Hals stecken, als sich ein brennender Stachel in meinen Rücken bohrte.
    Dimitri zischte überrascht: »Dreh dich nicht um!«

KAPITEL 20
     
    Ich fühlte mich, als hätten sich tausend beißende Insekten zwischen meinen Schulterblättern eingegraben.
    Eine weiß geschuppte Echse schlängelte sich hinter uns aus der Eiswand und schlug mit ihren Krallen nach Dimitri, als dieser sie am Nacken packte und ihr mit seinem bronzenen Dolch den Kopf abschlug. Den leblosen Körper warf er vor unseren Füßen in den Schnee. »Dreh dich um.«
    Seine

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