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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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auf das Gute in meinem Leben. Ich kuschelte mich an meinen kleinen Hund und spürte sein raues Fell warm an meiner Wange. Es erinnerte mich an die Zeit, als er noch ein Welpe gewesen war und es gemocht hatte, zusammengerollt auf meiner Brust zu liegen und meinem Herzschlag zu lauschen. Ich spürte, wie ich mich entspannte. Pirate entspannte sich ebenfalls. Irgendwo hinter Talladega schlief er ein; seine kleinen Beine hingen schlaff aus der Frettchentrage.
    Wie nicht anders zu erwarten, ließ der Ärger nicht lange auf sich warten. Er holte uns an einer Quik-Trip-Raststätte, gleich außerhalb von Jasper, ein. Wir hatten angehalten, um zu tanken und ein sauberes Klo zu benutzen, und Großmutter wollte sich einen Rooster Booster Freezoni genehmigen. Während sie sich an die Selbstbedienungs-Slushie-Theke stellte und darüber debattierte, welche Vorzüge es hatte, ihrem Energie-Drink eine Blaubeerschicht hinzuzufügen, entdeckte ich neben der Tankstelle ein Feld für Pirate.
    Er jagte über die kleine Wiese und machte aus lauter Freude ein paar Sprünge. »Ich bin für die endlosen Straßen geschaffen. Warum haben wir so einen Trip nicht schon früher gemacht«
    Weil es mir nie in den Sinn gekommen war. Der volle Mond schien auf meinen herumtollenden Hund, genauso wie auf den Straßenstaub, der jeden Zentimeter meines Körpers bedeckte. Igitt, ich stank wie eine Dieselzapfsäule. Ich rieb mir den Dreck von den Armen. »In Atlanta ging es uns gut.«
    »Gut heißt nicht lebendig!«, entgegnete er und sprang über eine mit Unkraut bewachsene Stelle. »Wie das kribbelt!« Er sprang wieder zurück. »O ja. Das gefällt mir«, sagte er und setzte seinen Sturmangriff auf das Gesträuch fort. »Eine Bauchmassage!«
    »Pirate, beeil dich, mach dein Geschäft. Großmutter will lieber früher als später weiter«, stellte ich klar, während ich sie aus dem Augenwinkel beobachtete. Sie hatte ihren Freezoni weggeworfen und kam mit einem aus ihrer Tasche herausguckenden Hotdog und einem Gesichtsausdruck, der mir einen Schrecken einjagte, auf uns zugelaufen. Der Himmel über der Quik-Trip-Raststätte verdunkelte sich.
    Pirate schnüffelte wie wild an einem trockenen Grasbüschel. »Moment mal, Lizzie! Ihr stopft euch Hotdogs rein, während ich mich mit langweiligem Hundetrockenfutter abfinden muss. Und jetzt treibt ihr mich auch noch an, mein Geschäft zu erledigen.«
    »Vier Pixies«, rief Großmutter, bevor sie sich vornüberbeugte, um zu verschnaufen, »da hinten beim Trockenfleisch. Und noch zwei weitere an der Wiener-Würstchen-Maschine. Lasst uns abhauen, Leute!«
    Lieber Himmel. PixiesSie hätte mir genauso gut erzählen können, sie hätte den Osterhasen gesehen.
    Pirates Kopf tauchte ruckartig aus einem Gänseblümchenbüschel auf. »Setzt mich nicht unter Druck. Ich mag keinen Druck.« Er umkreiste zweimal die Blumen. »Seht nur, jetzt bin ich total blockiert.«
    Großmutter und ich steuerten das Motorrad an Zapfsäule sechs an, während ich zu durchblicken versuchte, was es mit dieser jüngsten übernatürlichen Horrorerscheinung auf sich hatte. Irgendwann, wenn ich nicht gerade im Begriff stand, eine Herzattacke zu erleiden, würde sie sich hinsetzen und mir all dies erklären müssen. »Erzähl mir von diesen Pixies, Großmutter! Sind sie böse«
    »Sie erstatten den Kobolden Bericht. Ich dachte, wir hätten dich unterhalb des Radars behalten können, zumindest bis wir dich geschliffen hätten.«
    »Bis Xerxes, der Dämon, auftauchte«, murmelte ich in mich hinein. »Warte mal.« Ich griff nach ihrem Arm. »Riechst du das« Ein schwacher Hauch von Schwefel zog an uns vorbei. Und was nochAngesengtes Haar. Es roch wie etwas Böses. O nein. Ich hoffte innig, dass ich mich irrte. »Pirate, jetzt!«
    Endlich gehorchte er. Ich stopfte Pirate in die Frettchentrage, und Großmutter griff nach einem Smucker’s-Glas. Sie schraubte es auf und enthüllte einen blattartigen Schlamm. Und was war dasEtwa ein HirschschwanzMeine Hand schoss zu meinen Augenbrauen.
    Sie riss die Spitze von ihrem silbernen Schlangenring ab. »Hier.« Sie drückte mir den abgetrennten Kobrakopf in meine freie Hand. Die smaragdgrünen Augen des Kopfes funkelten unter dem fluoreszierenden Licht der Tankstelle. Aus dem Ring, der jetzt im Wesentlichen aus einem Schlangenhals bestand, ragte eine winzige, äußerst scharfe Nadel hervor. Großmutter rammte sie sich in ihre Brust.
    »He! Was machst du da«
    Sie zuckte, als die Nadel das Fleisch oberhalb ihres

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