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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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überrascht sein, wenn sie uns zu sehen bekommen, falls du verstehst, was ich meine«, warf Guido ein. »Ist ja nicht so, als wären wir sonderlich würdevoll und förmlich.«
    Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück und atmete tief durch. Wenn das ihre einzige Sorge sein sollte, so schien meine Idee wohl durchaus erwägenswert zu sein.
    Massha fing meinen Blick auf und blinzelte mir zu.
    Ich antwortete, indem ich ihr zuprostete, wobei ich mich rechtschaffen selbstzufrieden fühlte.
    »Nimmt diese Firma auch Neubewerber auf?«
    Wir drehten uns alle um und erblickten Markie im Türrahmen, ihren Koffer in der Hand.
    »Ich glaube, meine Qualifikationen brauche ich euch nicht erst noch aufzulisten«, fuhr sie fort, »aber ich bewundere diese Gruppe, und ich wäre stolz, dazugehören zu dürfen.«
    Die Mannschaft tauschte Blicke aus.
    »Nun, Markie ...«
    »Mir ist immer noch schleierhaft ...«
    »Dir stinkt doch nur diese Elementalsache ...«
    »Was meinst du, Skeeve?« fragte Aahz. »Du bist doch immer so groß darin, frühere Feinde zu rekrutieren.«
    »Nein«, sagte ich entschieden.
    Inzwischen blickten mich alle wieder an.
    »Es tut mir leid, mich so autoritär zu gebärden, nachdem ich gerade erst verlangt habe, daß jeder ein Mitspracherecht haben sollte«, fuhr ich fort, »aber wenn Markie einsteigt, steige ich aus.«
    »Was ist das Problem, Skeeve?« fragte Markie stirnrunzelnd. »Ich dachte, wir kämen noch immer ganz gut miteinander aus.«.
    »Das tun wir auch«, nickte ich. »Ich bin nicht sauer auf dich. Ich werde nicht gegen dich ankämpfen oder dir eins überbraten oder dir etwas nachtragen. Du hast schließlich nur deinen Job getan.«
    Ich hob den Kopf, und unsere Blicke trafen sich.
    »Ich komme nur nicht damit klar, wie du arbeitest. Du sagst, daß du unsere Gruppe bewunderst — nun, was uns zusammenhält, das ist das Vertrauen. So, wie du arbeitest, bringst du Leute dazu, dir zu vertrauen, um dieses Vertrauen dann zu verraten. Selbst wenn du unserer Gruppe gegenüber loyal bliebest, glaube ich nicht, daß ich Geschäftsbeziehungen mit jemandem unterhalten möchte, der der Meinung ist, er müsse auf solche Weise Profite erwirtschaften.«
    Damit verstummte ich, und niemand brachte einen Einwand vor.
    Markie nahm ihren Koffer wieder auf und schritt zur Tür zurück. Im letzten Augenblick drehte sie sich jedoch noch einmal zu mir um, und ich konnte Tränen in ihren Augen erkennen.
    »Gegen das, was du gesagt hast, kann ich nichts einwenden, Skeeve«, sagte sie, »aber es wäre mir immer noch lieber, du hättest mir eins übergebraten und mir danach gestattet, mich euch anzuschließen.«
    Es herrschte völliges Schweigen, als sie uns verließ.
    »Die junge Dame hat ein durchaus ernstzunehmendes Problem zur Sprache gebracht«, meinte Chumly schließlich. »Wie halten wir es mit neuen Mitgliedern?«
    »Wenn wir neue aufnehmen sollten, würde ich gerne Vic vorschlagen«, meldete sich Massha.
    »Zuerst einmal müssen wir uns darüber einig sein, ob wir überhaupt noch weitere Mitarbeiter brauchen«, berichtigte sie Tanda.
    »Das wirft wiederum die ganze Frage nach selbständigen bzw. Exklusivkontrakten auf«, sagte Nunzio. »Ich glaube nicht, daß es realistisch ist, wenn alle den gleichen Anteil bekommen.«
    »Ich habe gerade einen Plan entwickelt, der sich genau mit diesem Punkt befaßt, Nunzio«, rief Bunny und wedelte mit der Serviette, auf der sie herumgekritzelt hatte. »Wenn ihr euch noch ein paar Minuten gedulden könnt, hätte ich einen offiziellen Vorschlag zu machen.«
    So sehr mich das Geschehen auch interessierte, fiel es mir doch schwer, mich auf unsere Unterredung zu konzentrieren. Aus irgendeinem Grund erschien vor meinem geistigen Auge immer wieder Marktes Gesicht.
    Gewiß, was ich gesagt hatte, war hart gewesen, aber auch notwendig. Wenn man ein Unternehmen oder eine Mannschaft führen will, muß man einen Standard festsetzen und sich auch daran halten. Da ist kein Platz für Sentimentalitäten. Ich hatte doch das Richtige getan, nicht wahr? Nicht wahr?
ENDE

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