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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Whisky vergiftet haben könnte. Das Gift könnte jederzeit zwischen dem Tag, an dem er gestorben ist, und dem, an dem er davor zum letzten Mal etwas davon getrunken hat, hineingetan worden sein. George hat nie jemand anderem gestattet, von diesem besonderen Whisky zu trinken.«
    »Das stimmt, was die Vermutung nahelegt, dass sein Tod nicht besonders dringend gewesen zu sein schien«, murmelte Richard nachdenklich. Er schüttelte den Kopf; offenbar war er unsicher, was das genau bedeutete. Dann hielt er einen blassgrünen Gehrock hoch. »Der hier scheint mir von allen der beste zu sein.«
    »Ja«, stimmte sie ihm zu und beobachtete, wie er aus dem dunklen Mantel schlüpfte und den helleren anzog.
    »Muss ich eine andere Hose anziehen?«, fragte er, während er den Mantel über der Krawatte zuknöpfte.
    Christiana musterte die lederfarbene Hose und die Reitstiefel und schüttelte den Kopf. Sie passten im Grunde zu allem. Deshalb war die Farbe so beliebt.
    »Gut.« Richard seufzte und machte Anstalten, an ihr vorbeizugehen. »Ich sollte jetzt am besten gehen.«
    »Bevor du das tust …«, sagte Christiana und packte ihn am Arm.
    Er blieb stehen und sah sie fragend an.
    Sie zögerte einen Moment, dann atmete sie tief aus und sagte: »Ich möchte mich bei dir bedanken, dass du mir zutraust, die Dienstboten zu befragen.«
    Er zog leicht die Brauen hoch, dann runzelte er die Stirn und legte ihr die Hände auf die Schultern, sodass sie einander ansahen. »Ich bin nicht George, Christiana. Ich bin mir dessen bewusst, dass du eine intelligente Frau bist, die sehr viele Fähigkeiten hat. Du bist auch meine Gemahlin und Partnerin. Vertrauen ist in einer solchen Beziehung wichtig. Wir müssen lernen, einander zu vertrauen, wenn wir wollen, dass diese Ehe erfolgreich wird.«
    »Ja«, gestand sie. Aber auch wenn sie wusste, dass es stimmte, war es ziemlich schwer. Sie hatte so wenig Vertrauen in ihre Fähigkeit, Liebe in anderen hervorzurufen, seit sie mit Dicky zusammengelebt hatte.
    Der Gedanke brachte Christiana zum Blinzeln, als ihr klar wurde, dass sie sich in Wirklichkeit gar nicht darum sorgte, dass sich Richard verändern könnte, sondern dass sie Angst hatte, nicht mehr liebenswert zu sein. Als sie noch bei ihrer Familie gewohnt und ihre Freunde gehabt hatte, die sie geliebt hatten, war sie sich dessen ganz sicher gewesen. Aber irgendwie war dieses Fundament weggespült worden, und jetzt trieb sie in einem Meer der Unsicherheit dahin … weil George sie nicht geliebt hatte und sie angenommen hatte, dass der Fehler bei ihr lag. Wäre sie nur klug genug gewesen, hübsch genug, charmant genug, hätte er sie geliebt. Tatsächlich hatte sie das ganze letzte Jahr versucht, sich diese Liebe zu verdienen, und sich auf diesem Weg fast verloren.
    »Ich sollte jetzt gehen«, murmelte Richard und musterte sie besorgt. Als sie ein Lächeln zustande brachte und nickte, beugte er sich zu ihr herunter und drückte ihr einen raschen Kuss auf die Lippen. Oder zumindest war er wohl davon ausgegangen, dass es ein rascher Kuss werden würde. Es endete jedoch anders, denn Christiana tat, was sie schon am Morgen gewollt hatte – und wovor sie zu viel Angst gehabt hatte. In dem Augenblick, als sich ihre Lippen berührten, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und schlang ihre Arme um seinen Hals, drückte ihren Körper an seinen und öffnete ihren Mund für ihn.
    Richard verharrte; es überraschte ihn ganz offensichtlich, aber dann glitten seine Arme über ihren Rücken, und er zog sie dicht zu sich heran und vertiefte den Kuss. Christiana hauchte einen leisen Seufzer der Erleichterung in seinen Mund. Sie war ihren Instinkten gefolgt, und er hatte sie weder zurückgestoßen, noch rügte er sie wegen ihres undamenhaften Verhaltens. Es war ein erster kleiner Schritt, aber dennoch ein Schritt, dachte sie, ließ ihre Sorgen los und genoss den Kuss einfach nur, als er ihren Kopf mit der Hand nach hinten neigte, während er versuchte, sie mit seinem Mund zu verschlingen.
    Als er ihr Gesäß durch das Kleid hindurch drückte und sie hochhob, um sie gegen die Härte zu pressen, die sich zwischen ihnen aufbaute, stöhnte Christiana und vergrub ihre Finger in seinem Haar. Hitze entwickelte sich in ihrem Unterleib und breitete sich von dort als Antwort auf seine Härte weiter aus. Dann stellte er sie allerdings wieder auf den Fußboden und beendete den Kuss.
    »Verführerin«, knurrte er und lehnte seine Stirn an ihre.
    »Bist du in Versuchung?«,

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