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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Mund, um etwas zu sagen, aber dann erstarrte er, als er eine Kutsche auf sie zurasen sah. Ein Warnruf erklang, aber da hatte Richard Daniel bereits am Arm gepackt und mit sich zur Seite gerissen, weg von dem herandonnernden Fahrzeug. In einer Kakophonie aus Schreien und Rufen landeten sie auf dem Boden, während andere Menschen um sie herum ebenfalls die Gefahr bemerkten und versuchten, aus dem Weg zu kommen. Einen Moment lang war nichts anderes zu hören als das Hufgetrappel der Pferde und das Rumpeln der vorbeirasenden Kutsche, und der Luftzug, der dabei über sie hinwegstrich, machte deutlich, wie knapp sie dem Schicksal, zu Tode getrampelt zu werden, entkommen waren.
    »Alles in Ordnung, Mylord?«
    Richard sah sich um, als er die besorgte Frage hörte. Sein Kutscher kniete neben ihm. Mit einem Nicken rollte er sich herum und stand auf, dann sah er zu Daniel hin, der sich immer noch nicht rührte.
    »Woodrow?«, fragte er stirnrunzelnd.
    Daniel stöhnte und rappelte sich auf. »Ja. Dass ich noch lebe, habe ich nur dir zu verdanken.«
    »Das war ein gelber Lump, Mylord«, sagte der Radnor-Kutscher grimmig und starrte finster in die Richtung, in die die Postkutsche verschwunden war. »Wahrscheinlich gemietet. Der Postillion hat noch nicht einmal versucht auszuweichen. Eigentlich hat es sogar fast so ausgesehen, als hätte er es direkt auf Sie beide abgesehen.«
    Richard brummte zustimmend; wahrscheinlich hatte er recht. George war immerhin ermordet worden, und sie hatten sogar damit gerechnet, dass der Mörder es erneut probieren würde. In nächster Zeit würde er eindeutig vorsichtiger sein müssen.
    Richard stand im gleichen Moment auf wie Daniel und strich seine Kleidung glatt. Als etwas von seinem Kopf auf den Boden tropfte, runzelte er die Stirn.
    »Du blutest«, sagte Daniel ruhig. »Du musst dir den Kopf angeschlagen haben, als wir gestürzt sind.«
    Richard hob eine Hand an die Stirn und verzog das Gesicht, als er die aufgeschürfte Stelle ertastete. Seufzend wischte er sich das Blut ab und setzte sich in Richtung seiner Kutsche in Bewegung. Daniel und der Kutscher folgten ihm.
    »Wohin jetzt, Mylord?«, fragte der Kutscher ernst, während er die Tür aufhielt, damit Richard und Daniel einsteigen konnten.
    »Nach Hause«, antwortete Richard schroff, als er sich auf den Sitz fallen ließ.
    Der Mann nickte und schloss die Tür.
    »Was tun wir jetzt?«, fragte Daniel, als er ihm gegenüber Platz nahm.
    »Wir finden heraus, wer unbedingt will, dass der Earl von Radnor tot ist, und zwar schnell. Ich möchte, dass wir das geschafft haben, bevor Christiana erneut zur … Witwe wird.«
    »Das ist reine Zeitverschwendung«, zischte Suzette frustriert, als Christiana sie vom Gästezimmer wegführte. Sie hatten das Zimmer aufgesucht, in dem Robert und Daniel die Nacht verbracht hatten, um sich mit dem für das obere Stockwerk zuständigen Dienstmädchen zu unterhalten, das die Betten machte und das Zimmer reinigte. Das Problem war, dass es auch nur das gewesen war – eine Unterhaltung, nichts weiter, wie Christiana zugab. Sie konnten die junge Frau auch kaum direkt fragen, ob sie dafür bezahlt worden war, dass sie Georges Whisky vergiftet hatte. Christiana und Suzette wollten schließlich nicht, dass irgendjemand vom Dienstpersonal etwas davon mitbekam, dass George versucht hatte, Richard zu töten, dass er ein Betrüger gewesen war, der sich als Richard ausgegeben hatte, und dass er jetzt – als George – wieder tot war … Aus diesem Grund war es ihnen auch nicht möglich, viel anderes Sinnvolles zu erfragen. Stattdessen waren sie gezwungen, den Dienern und Dienerinnen ganz allgemeine Fragen zu stellen, die sich darauf bezogen, wie lange sie schon für Lord Fairgrave arbeiteten, wo sie vorher gearbeitet hatten, wie ihre familiäre Situation war und so weiter.
    »Es ist keine komplette Zeitverschwendung«, versicherte Christiana ihrer Schwester. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir inzwischen den größten Teil der Belegschaft, mit denen wir geredet haben, von der Liste der Verdächtigen streichen können. Und das ist gut.«
    Suzette seufzte verzweifelt. »Wieso überrascht es mich nicht, dass du das Ganze so positiv siehst?«
    Christiana sah sie fragend an. »Was meinst du damit?«
    »Seit du vor dem Aufbruch der Männer oben mit Richard
geredet
hast, bist du nur noch Miss Verflucht-Fröhlich-und-Optimistisch«, sagte sie genervt.
    »Und du bist seit der gleichen Zeit Miss Düster-und-Pessimistisch«, sagte

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