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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gegeben?«, fragte Christiana.
    Suzette schüttelte den Kopf. »Ihre Kutsche war so stark beschädigt, dass die Männer sie nicht mehr reparieren konnten. Sie musste ins Dorf geschafft werden. Mrs Morgan hat mindestens eine Woche in der Schenke gewohnt, während sie repariert wurde, und dort hat Lisa sie fast jeden Tag besucht. Sie haben sich angefreundet, und ich schätze, bevor sie nach London weitergefahren ist, hat Mrs Morgan ihr das Buch als Dankeschön gegeben, weil sie ihr Gesellschaft geleistet hatte.«
    »Guter Gott«, knurrte Christiana. »Was für eine Frau gibt einem unverheirateten Mädchen so ein Buch, das noch dazu verboten ist?«
    »Mrs Morgan ist eine sehr vorausdenkende Frau«, sagte Suzette mit einem Schulterzucken. »Sie glaubt, dass Frauen mehr eigene Rechte und Freiheiten haben sollten, statt von ihren Vätern und Ehemännern beherrscht zu werden. Abgesehen davon ist Lisa zwanzig, Christiana. Sie ist kein Kind mehr, und sie hätte längst ihr Debüt haben und sich mit einem Ehemann niederlassen müssen, um Kinder zu bekommen.«
    Das bestritt Christiana nicht. Ihr Vater hatte sich nur sehr wenig um die Zukunft seiner Töchter gekümmert. Aber sie und ihre Schwestern hatten ihn auch nicht besonders gedrängt, was ihre Debütantinnenbälle betraf. Sie waren einfach sehr zufrieden mit der Situation gewesen, wie sie war, nicht sehr erpicht darauf, das Zuhause ihrer Kindheit und die geliebte Familie wegen eines unbekannten Ehemanns zu verlassen. Auch wenn Christiana im letzten Jahr, bevor sie Dicky geheiratet hatte, tatsächlich mehr und mehr darüber nachgedacht hatte. Sie hatte angefangen, sich damit zu beschäftigen, dass sie Kinder haben wollte, was bedeutete, dass sie eine Saison in London verbringen würde, um sich einen Ehemann auszusuchen. Vermutlich hätte sie das Thema früher oder später gegenüber ihrem Vater angesprochen, wäre da nicht der vermutete Ruin am Spieltisch gewesen, der sie zu der Ehe mit Dicky gezwungen hatte.
    Sie erinnerte sich an das, was Richard über die Spielhölle und die Gerüchte, wie es dort zugehen würde, gesagt hatte, und fragte: »Hat Vater sich Vorwürfe wegen der Sache gemacht? Dass ich Dicky heiraten musste?«
    »Ja, und das ist auch gut so«, sagte Suzette grimmig. »Fast hat er mir leidgetan, aber dann ist er losgezogen und hat es noch mal getan.«
    »Das stimmt vielleicht nicht«, sagte Christiana ruhig. »Vielleicht hat er überhaupt nicht gespielt.«
    »Was?« Suzette starrte sie scharf an.
    »Richard sagte, es geht das Gerücht, dass sich Dicky mit einem gewissen Besitzer einer Spielhölle angefreundet haben soll, die den Ruf hat, dass die Gäste dort betäubt und ausgenommen werden sollen. Er meint, es ist durchaus möglich, dass das mit Vater passiert ist.«
    Suzette atmete geräuschvoll aus, und Christiana wölbte die Brauen. Bevor sie Suzette fragen konnte, erklärte diese: »Als wir Vater im Stadthaus gefunden haben, hat er immer wieder betont, dass es ihm leidtäte und er nicht wisse, wie es passiert ist, dass seine Erinnerungen ein einziger Wirrwarr wären und er nicht einmal wüsste, wie er überhaupt in der Spielhölle gelandet ist. Er wusste nur, dass er beide Male dort aufgewacht ist und erfahren hat, dass er gespielt und uns in den Ruin getrieben hat.«
    Christiana seufzte. »Er hat wahrscheinlich gar nicht gespielt.«
    »Oh Gott«, stöhnte Suzette und ließ sich unglücklich in ihren Sessel sinken. »Und ich war ihm gegenüber so grausam an dem Morgen, als wir in London angekommen sind. Ich habe schreckliche Dinge zu ihm gesagt.«
    »Das ist unter diesen Umständen nur zu verständlich«, sagte Christiana ruhig. »Wie hättest du wissen sollen, dass Dicky ihn betäubt und seinen Sturz absichtlich herbeigeführt hat?«
    »Verfluchter Dicky«, platzte Suzette wütend heraus und setzte sich aufrecht hin. »Wenn er nicht bereits tot wäre, würde ich ihn selbst töten.«
    »Hm«, murmelte Christiana und biss sich auf die Lippe. »Andererseits … wenn Dicky oder das, was er vorgehabt hatte, nicht gewesen wäre, wäre ich jetzt nicht mit Richard verheiratet – und du hättest Daniel vielleicht nie kennengelernt und ihm ein Angebot gemacht.«
    »Das stimmt.« Suzette runzelte die Stirn; ein Teil der Wut, die sich auf ihrem Gesicht abzeichnete, löste sich auf. Sie sah Christiana an und fragte: »Dann bist du mit Richard zufrieden?«
    »Ich denke, wir können eine gute Ehe führen«, sagte sie vorsichtig, und zu ihrer Überraschung schnaubte

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