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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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direkt ins Schlafzimmer ihres Gemahls, sondern verbrachte einen Moment in ihrem eigenen Zimmer, um ihre Haare zu überprüfen und sich zu vergewissern, dass sie immer noch zu dem schrecklichen festen Knoten zusammengebunden waren, den Grace ihr am Morgen unwillkürlich verpasst hatte. Dicky – Richard, ermahnte sie sich – würde mit ihr schimpfen, wenn die Haare nicht an Ort und Stelle waren, und das war kein guter Anfang. Sie hielt abrupt inne, als sie begriff, was sie da eigentlich dachte.
    Guter Gott, sie fiel bereits in die Rolle der pflichtbewussten Gemahlin zurück! Sorgte sich darum, ob ihre Haare so perfekt waren, dass Dicky – Richard? – sich nicht über sie aufregte! Nun, damit war sie fertig, erinnerte sich Christiana grimmig. Sie war ein paar Stunden frei von ihrem Gemahl gewesen, als sie ihn für tot gehalten hatte, und dieser kurze Geschmack der Freiheit hatte zusammen mit der Liebe und Unterstützung ihrer Schwestern dazu geführt, dass sie ihr Rückgrat wiedergefunden hatte.
    Sie straffte die Schultern, drehte sich entschlossen um und schritt zielstrebig durch das Zimmer. An der Tür zum Schlafzimmer ihres Gemahls blieb sie stehen und hob leicht die Hand, um zu klopfen. Dann unterließ sie es. Sie wollte seinen Hintern so bald wie möglich sehen; wenn sie also eintrat, ohne zu klopfen, und ihn dabei erwischte, wie er sich umzog oder etwas Ähnliches tat, wäre das eine feine Sache, sagte sich Christiana. Dann öffnete sie die Tür, ohne zu klopfen, und betrat einfach das Zimmer.
    Er war keineswegs halb nackt und gerade dabei, sich umzuziehen. Stattdessen unterhielten er und Daniel sich ruhig, während sie durch das Zimmer auf sie zukamen. Als sie sie sahen, blieben beide abrupt stehen, und ihre Augen weiteten sich alarmiert, als wären sie bei etwas ertappt worden, das sie nicht hätten tun sollen. Christiana hatte das Gefühl, als würden ihr die Augenbrauen immer weiter über die Stirn kriechen, und sie sah neugierig von einem zum anderen.
    »Ah.« Daniel sprach als Erster. Sein Blick wanderte zu Richard. »Soll ich …?« In einer stummen Frage, die Christiana nicht verstand, warf er einen Blick über die Schulter nach hinten.
    »Nein. Ist schon gut. Geh weiter«, sagte Richard ruhig. Offenbar verstand er die Frage.
    Stirnrunzelnd blinzelte Christiana in die Richtung, in die Daniel geblickt hatte, aber sie sah nichts als das Bett. Es wirkte etwas klobig, aber Grace hatte bereits gesagt, dass es von dem schmelzenden Eis durchnässt und ruiniert worden war. Die anderen Bediensteten spekulierten offensichtlich darüber, wie das Bett überhaupt hatte so nass werden können, aber Christiana bezweifelte, dass sie jemals die Wahrheit herausfinden würden. Sie, ihre Schwestern und Grace hatten sich persönlich darum gekümmert, das Eis zu holen, um bloß niemanden vom Personal mit hineinzuziehen.
    »Christiana?«
    Sie blinzelte ihre Gedanken weg und begriff, dass Daniel durch die Tür verschwunden war, die sie offen gelassen hatte, während sie in Tagträumereien versunken war. Dicky – Richard – stand jetzt direkt vor ihr. Er sah sie fragend an, aber es entging ihr nicht, dass seine Augen auf ihren Mund gerichtet waren und sich mit einer Hitze verdunkelten, an die sie sich von der Nacht zuvor gut erinnerte. Auch in ihr erwachte Hitze zum Leben.
    »Es muss sich schrecklich unangenehm anfühlen, die Haare so festgezurrt zu tragen«, murmelte er plötzlich und streckte die Hand aus, um die Haarnadeln herauszuziehen.
    »Du selbst hast darauf bestanden, dass ich sie so trage«, erinnerte Christiana ihn. Gereiztheit schlich sich ein und stieß die erwachende Hitze ein wenig zur Seite.
    »Dann war ich ein Idiot«, sagte er einfach, als er ihre Haare ganz gelöst hatte und sie jetzt frei links und rechts von ihrem Gesicht herunterfielen. Er lächelte anerkennend. »Schon viel besser.«
    Es fühlte sich auch sehr viel besser an, wie sie mit einem Seufzen zugab, während das Zerren an ihrer Kopfhaut abebbte. Als er jetzt ihr Gesicht zwischen die Hände nahm und es so anhob, dass sich ihre Blicke trafen, weiteten sich ihre Augen. Sie weiteten sich sogar noch mehr, als er sie fragte: »Bekommt dein Gemahl keinen Kuss zur Begrüßung?«
    Bevor sie antworten konnte, lag sein Mund bereits auf ihrem und entlockte ihr diese Begrüßung. Im ersten Moment blieb Christiana vollständig reglos. In ihrem Kopf herrschte ein einziges, riesengroßes Durcheinander, als Erinnerungen daran, wie sie das letzte Jahr mit

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