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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wir den ganzen Tag hier stehen bleiben? Dieser
Teppich
ist schwer.«
    »Oh ja, richtig«, murmelte er und setzte sich wieder in Bewegung. Je schneller sie George loswurden, desto schneller konnte er in den Salon gehen und Langley wissen lassen, dass Christiana ihm gehörte.

10
    Langley antwortete wohl zum hundertsten Mal auf Suzettes Frage, wie denn der Charakter von Lord Woodrow sei, als ein Räuspern an der Tür sie darauf aufmerksam machte, dass Haversham dort stand.
    »Ja, Haversham?«, fragte Christiana, als Langley aufhörte zu sprechen.
    »Lord Fairgrave ist zurückgekehrt. Er und Lord Woodrow werden gleich zu Ihnen kommen, Mylady.«
    »Daniel ist hier?«, fragte Suzette.
    »Ja, Mylady«, sagte Haversham ernst, und als er sah, dass sie an ihm vorbeiblickte, fügte er mit einem gewissen Unterton hinzu: »Er trägt gerade mit Seiner Lordschaft etwas in dessen Schlafzimmer.«
    »Oh.« Suzette runzelte die Stirn; sie war offensichtlich gar nicht zufrieden mit der Nachricht. Christiana bemerkte dies eher geistesabwesend, da ihre eigenen Gedanken der Ankündigung und dem galten, was sie zu bedeuten hatte. Es passte so überhaupt nicht zu Dicky, sie wissen zu lassen, dass er zurückgekehrt war. Gewöhnlich tauchte er einfach nach Lust und Laune auf und verschwand auch genauso, ohne irgendwelche Erklärungen abzugeben. Das jetzt war sehr rücksichtvoll und völlig ungewöhnlich für ihn.
    Als Christiana begriff, dass der Butler darauf wartete, entlassen zu werden, murmelte sie: »Danke fürs Überbringen der Nachricht, Haversham.«
    »Natürlich, Mylady.« Haversham nickte ernst, dann drehte er sich um und ging weg.
    Christiana seufzte und sah die anderen an, aber in ihrem Kopf herrschte ein ziemlicher Tumult. Dicky war zurück. Richard, ermahnte sie sich. Er hatte in der letzten Nacht darum gebeten, dass sie ihn so nannte, und das wollte sie auch tun.
    »Oh«, sagte Lisa strahlend. »Dicky kommt zu uns. Das wird nett werden, nicht wahr?«
    Christiana sah ihre jüngere Schwester an und bemerkte das stumme Flehen im Gesicht des Mädchens. Sie seufzte. Lisa bat sie schweigend, ihrem Gemahl eine Chance zu geben, damit er beweisen konnte, dass er erkannt hatte, wie falsch er sich bislang verhalten hatte. Und dass er sich geändert hatte. Was letzte Nacht geschehen war, hatte sie sicherlich noch nie zuvor in ihrer Ehe erlebt, daher mochte es sein, dass er sich tatsächlich geändert hatte. Aber was hinderte ihn daran, sich erneut zu wandeln? Wer würde sich zu ihnen gesellen – Dicky, ihr widerwärtiger Gemahl, mit dem sie das letzte Jahr zusammengelebt hatte, oder Richard, ihr Liebhaber der letzten Nacht?
    Abgesehen davon war da noch diese Angelegenheit mit der Erdbeere auf seinem Hintern, um die sie sich kümmern musste. Womöglich war er wirklich George, ein Mörder, der seinen eigenen Zwillingsbruder umgebracht hatte. Sicherlich genügte all das, um eine Frau dazu zu bringen, schreiend wegzulaufen und sich die Haare zu raufen. Ganz bestimmt hatten die meisten Frauen nicht solche Probleme mit ihren Ehemännern. Wie hatte sie es nur geschafft, in eine derart verworrene Ehe zu geraten?
    »Chrissy?«, fragte Lisa, und Christiana stand abrupt auf.
    »Ich hätte Haversham beauftragen sollen, uns ein Tablett mit ein paar Kleinigkeiten zu bringen. Ich werde es jetzt tun«, verkündete sie und eilte aus dem Zimmer.
    Als Christiana den Salon verließ, sah sie Haversham am Ende des Korridors in der Küche verschwinden. Sie eilte ihm nach und sagte ihm, was sie wünschte. Danach ging sie allerdings erst einmal nach oben. Sie hielt es einfach nicht aus zu warten und sich zu fragen, ob er das Geburtsmal nun hatte oder nicht, und in welcher Stimmung er sein würde, wenn er den Salon betrat. Sie musste beides sofort wissen, und sie wollte es lieber unter vier Augen erfahren als vor all den anderen.
    Obwohl sie, wenn sie ganz ehrlich zu sich war, eigentlich bereits zu dem Schluss gekommen war, dass sie das Geburtsmal gesehen haben musste. Dass es nur eine Formalität war, es noch einmal zu sehen. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der Mann, der sie in seinen Armen gehalten und ihr so viel Lust bereitet hatte, ein Mörder war. Ihre wahre Sorge bestand daher darin, wie Richard sie behandeln würde, wenn sie sich das nächste Mal begegneten. Bei der nächsten Begegnung würde sie wissen, ob sie letzte Nacht den größten Fehler ihres Lebens gemacht hatte oder ob es eine kluge Entscheidung gewesen war.
    Christiana ging nicht

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